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Zugunglück in Oberbayern
Verdacht auf fahrlässige Tötung: Ermittlungen gegen Bahnpersonal

Die Bergung der Toten und Verletzten nach dem Zugunglück in bei Garmisch-Partenkirchen gestaltete sich extrem schwierig.
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Nach dem Zugunglück in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen mit fünf Toten sind Mitarbeiter der Bahn ins Blickfeld der Ermittler geraten. Die Staatsanwaltschaft München II ermittle gegen drei Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstag in Rosenheim mit. Nähere Angaben zu den Vorwürfen machten die Ermittler zunächst nicht. Dafür sei es beim derzeitigen Ermittlungsstand noch zu früh, sagte ein Polizeisprecher.

Wie die «Bild»-Zeitung berichtete, handelt es sich bei den drei Verdächtigen um den Streckenverantwortlichen, den Lokführer und den Fahrdienstleiter. Der Fokus der Ermittlungen liegt dem Bericht zufolge auf dem Streckenverantwortlichen. Ermittlerkreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP den von der Zeitung benannten Kreis der Verdächtigen. Es sei aber nach wie vor ein Anfangsverdacht.

Die «Welt» hatte im Zusammenhang mit dem Unglück berichtet, dass für den 25. Juni eine «Gleislageberichtigung» an dem Streckenabschnitt geplant gewesen sei. Der Begriff Gleislagefehler bedeute, dass dort vergleichbar mit einer Bodenwelle auf einer Strasse Abweichungen in der Höhe oder Breite des Schienenfahrwegs vorlagen. Auch ein Austausch von Schienen soll in dem Streckenabschnitt bereits geplant gewesen sein. Ob die geplanten Bauarbeiten im Zusammenhang mit den eingeleiteten Ermittlungen stehen, blieb zunächst unklar.

Die Deutsche Bahn teilte mit, sich wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht äussern zu können. «Selbstverständlich setzen wir alles daran, die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache zu unterstützen», sagte ein Bahnsprecher am Dienstag.

Identitäten stehen fest

Der Regionalzug war am Freitag entgleist. Dabei starben fünf Menschen, mehr als 40 wurden verletzt. Wie die Polizei mitteilte, befindet sich eine 34 Jahre alte Frau nach wie vor in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Mittlerweile stehen der Polizei zufolge alle Identitäten eindeutig fest. Einer der Toten sei ein 13 Jahre alter Junge aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zwei getötete Frauen im Alter von 30 und 39 Jahren stammten demnach aus der Ukraine, bei einer der Frauen korrigierte die Polizei das Alter von 32 auf 30 Jahre. Unter den Opfern befinden sich ausserdem eine 51-Jährige aus Wiesbaden sowie eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München.

Am Unglücksort gingen derweil die Bergungsarbeiten voran. Der Steuerwagen sei wieder ins Gleis gehoben und in Richtung Norden weggefahren worden, teilte die Polizei mit. Die Waggons zwei, drei und vier seien inzwischen abtransportiert worden. Die Lok und der Waggon eins werden noch unbestimmte Zeit am Unfallort verbleiben, weil noch Ermittlungen erforderlich sind.