USA-Podcast «Alles klar, Amerika?»Ist Trump ein strategisches Genie?
Der US-Präsident treibt die Gespräche über einen Frieden in der Ukraine voran. Dabei fordert er von Kiew grössere Zugeständnisse als von Putin. Nun will er mit dem Aggressor erneut telefonieren.
Nach den Gesprächen zwischen einer Delegation aus Kiew und aus Washington in Jidda über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg ist Moskau am Zug. Offenbar will sich der Kreml vorläufig nicht zu der von den USA vorgeschlagenen befristeten Feuerpause im russischen Angriffskrieg äussern – auch weil die eigenen Truppen auf dem Vormarsch sind. Bevor Moskau öffentlich reagiere, müssten alle Details des Vorschlags bekannt sein, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. (Lesen Sie hier unsere Analyse zu den Gesprächen in Saudiarabien.)
US-Präsident Donald Trump will nun schnell mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reden – vielleicht noch diese Woche. Das sagte Trump vor dem Weissen Haus. Auf die Frage einer Journalistin, ob noch in dieser Woche, sagte Trump: «Ich denke ja.» Er hoffe, dass Putin auch einer Feuerpause zustimmen werde – und dies sei dann 75 Prozent des Weges.

Agiert Trump ähnlich genial wie einst Nixon?
Angesichts Trumps diplomatischer Initiative stellt sich einmal mehr die Frage, was den US-Präsidenten mit Putin verbindet. Seine Annäherung an den russischen Kriegstreiber, so eine Interpretation, sei Teil eines grossen strategischen Plans, um Russland aus der engen Bindung an China herauszulösen. Solche Überlegungen erinnern an Richard Nixons überraschende Reise nach Peking und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zum kommunistischen China Anfang der 1970er-Jahre.
Agiert Trump ähnlich genial wie einst Nixon? Angesichts des Hin und Hers mit den Zöllen: Ist eine Strategie erkennbar und falls ja, welche? Und weshalb verspürt Trump offensichtlich Sympathien für Wladimir Putin?
Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Martin Kilian in einer neuen Folge des Podcasts «Alles klar, Amerika?». Kilian war mehrere Jahre USA-Korrespondent des «Tages-Anzeigers» und lebte in Charlottesville, Virginia.
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