USA-Podcast «Alles klar, Amerika?»Neue Winde fachen das Feuer an – in L.A. und in der Politik
Der gewählte US-Präsident streitet mit dem Gouverneur von Kalifornien, wer schuld sei am Inferno. Und mittendrin sitzt die Schweizerin Vreni Lease auf gepackten Koffern.
Noch keine Entwarnung in Südkalifornien: Zwar sind die Windstärken in den Feuerzonen am Dienstag geringer gewesen als befürchtet, doch die «Red Flag»-Warnung vor erhöhter Feuergefahr bleibt in weiten Gebieten in Kraft. Auch für Mittwoch wurde prognostiziert, dass die Winde wieder stärker werden und neue Feuer entfachen. «Noch nicht ganz über den Berg», teilte die Wetterbehörde in Los Angeles auf der Plattform X mit.
Die Trümmer in den verwüsteten Strassenzügen wegzuräumen, könnte nach Schätzung von Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12’000 Gebäude zerstört oder beschädigt.
Gegenseitige Schuldzuweisungen irritieren Schweizerin
Der gewählte US-Präsident Donald Trump beschuldigt den Gouverneur von Kalifornien, mit seinem Krisenmanagement das Inferno mitverursacht zu haben. Gavin Newsom wies die Kritik zurück und dankte US-Präsident Joe Biden für die unkomplizierte und grosszügige Hilfe.

Von den gegenseitigen Schuldzuweisungen der amerikanischen Politiker hält Vreni Lease gar nichts mehr. Lease ist Schweizerin, lebt seit 50 Jahren in den USA, ist mit einem Amerikaner verheiratet und wohnt in Burbank, einem Vorort von Los Angeles. Tina Kempin Reuter, Gesprächspartnerin im USA-Podcast «Alles klar, Amerika?», hat mit ihrer 77-jährigen Bekannten in Burbank telefoniert.
Fussball-WM und Olympia im Brandgebiet
Vreni Lease und ihr Haus sind vom 15 Kilometer entfernten Altadena-Feuer bisher verschont geblieben. «Wir haben gepackt, damit wir im Notfall gerade wegfahren könnten, sofern man das dann noch kann und es nicht zu viele Autos auf der Strasse hat.» Das Eaton Fire nahe Pasadena und Altadena nordöstlich von Los Angeles sei erst zu 35 Prozent unter Kontrolle, melden die Behörden.
Warum brennt es immer wieder in Los Angeles? Was hat es auf sich mit dem Streit zwischen dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump und Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom? Wie sollen in diesem Gebiet eine Fussball-WM und Olympische Spiele stattfinden? Und wie geht die Schweizerin Vreni Lease mit der ständigen Gefahr eines Hausbrandes um?
Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Tina Kempin Reuter, Politikwissenschaftlerin und Professorin an der University of Alabama at Birmingham. Kempin Reuter lebt in Birmingham, Alabama.
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