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WM-Premiere
Ein Aargauer schreibt Snooker-Geschichte

Der 24-jährige Rheinfelder Alexander Ursenbacher steht im Hauptfeld der Snooker-WM. Das hat vor ihm noch kein Schweizer geschafft. (Archivbild von 2017)
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«Ich hoffe, dieses Jahr wird mein Jahr», sagte der 24-Jährige vor dem entscheidenden Match in der letzten Qualifikations-Runde. Denn auf dieser Stufe befand sich der Rheinfelder schon einmal. Im Jahr 2017 scheiterte er dann aber am Chinesen Yan Bingtao. «Da bin ich mit dem Druck nicht klar gekommen», so Ursenbacher. Dass er mental dazu gelernt hat, bewies er in den letzten Tagen.

Zunächst schaltete die Weltnummer 87 am Samstag in der dritten Qualifikations-Runde den letztjährigen WM-Halbfinalisten Gary Wilson (Weltnummer 19) aus und behielt nach diesem Coup am Montag auch gegen dessen englischen Landsmann Andrew Higginson (Weltnummer 59) die Nerven. In einer dramatischen Partie.

«Ich hoffe, ich muss jetzt nicht weinen»

Zwar gelang Ursenbacher mit einer 3:0-Führung ein Blitzstart und zwischenzeitlich baute er seinen Vorsprung auf 6:2 aus. Doch in der Abendsession kam Higginson nochmals bis auf 9:8 heran. Ursenbacher wankte, aber fiel nicht, setzte sich am Ende mit 10:8 durch und schrieb an diesem 27. Juli 2020 Snooker-Geschichte. Als erster Schweizer darf er ab Freitag im legendären Crucible Theatre in Sheffield aufspielen.

Entsprechend wurde er nach der WM-Qualifikation von seinen Gefühlen übermannt. «Ich hoffe, ich muss jetzt nicht weinen. Ich muss gerade meine Tränen zurückhalten, so viel bedeutet es mir. Der erste Schweizer zu sein, der im Crucible Theatre spielen darf, ist grandios», so Ursenbacher gegenüber «Worldsnooker».

Welcher der 16 gesetzten Topstars ihm in den WM-Sechzehntelfinals zugelost wird, ist der Weltnummer 86 egal: «Ich möchte einfach da raus gehen und es geniessen. Es war immer mein grösster Wunsch, im Home of Snooker spielen zu können.»

In den Sechzehntelfinals muss für Ursenbacher dann noch keineswegs Schluss sein. Denn Corona hat in den letzten Monaten auch den Snooker-Sport lahmgelegt. Die 16 fürs Hauptturnier gesetzten Weltranglistenbesten steigen ohne Matchpraxis ins Turnier. Die 16 erfolgreichen Qualifikanten wie Ursenbacher haben sich diese in den letzten Tagen erspielt – das riecht nach Überraschungen.