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Unruhe bei den Grasshoppers
Der GC-Bub will vor Gericht, weil ihn sein eigener Club abschiebt

Grasshopper Florian Hoxha reagiert verzweifelt waehrend dem Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Lausanne Sport am Montag, den 1. April 2024, im Letzigrund Stadion in Zuerich. (KEYSTONE/Christian Merz)
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Als sich das Transferfenster langsam zu schliessen begann, gab es noch einmal viel Bewegung bei den Grasshoppers. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden die Verpflichtungen von Tomás Verón Lupi, Adama Bojang, Mathieu Choinière und Noah Persson vermeldet, davor waren Sonny Kittel und Hassane Imourane zu GC gestossen – wobei es bei Letzterem noch Fragezeichen gibt, ob er überhaupt bei GC spielen wird. Er soll auch einen Vertrag bei einem ägyptischen Verein unterschrieben haben.

Das GC-Kader jedenfalls wuchs und wuchs, und auf einmal war nicht mehr für jeden Platz da. Dorian Babunski, Théo Ndicka und Florian Hoxha wurden von der Kontingentsliste gestrichen, Hoxha wurde zudem wie auch Elvir Zukaj, Damian Nigg und Michael Kempter in die U-21 abgeschoben.

Dazu muss man wissen: Zukaj und Nigg gehörten schon in der letzten Saison zu den Ergänzungsspielern. Bei Kempter riss vor einem Jahr das Kreuzband. Bei Hoxha aber kommt der Schritt überraschend. So überraschend, dass er sich nun offenbar zurück in die erste Mannschaft klagen will. Das berichtet der «Blick».

Gegenüber der Zeitung sagte Hoxhas Berater Gezim Ibrahimi: «Ich bin sehr erstaunt, wie man bei GC mit einem langjährigen Spieler umgeht, mit welchem man gerade erst unter diversen Versprechen einen neuen Vertrag unterschrieben hat.» Mehr möchte er dazu nicht sagen, auch auf Anfrage dieser Redaktion nicht.

So ist auch schwammig, was Ibrahimi mit «diversen Versprechen» meint. Klar ist aber: Noch im Mai wurde Hoxhas Vertrag frühzeitig verlängert, er läuft nun bis 2026. Das ist im GC-Konstrukt, in dem im Jahr 2025 sagenhafte 26 Verträge auslaufen (inklusive derjenigen von Leihspielern wie Lupi, Bojang, Persson und Imourane), schon eine Meldung wert.

Er hat den Ruf eines Wadenbeissers

Der 23-jährige Hoxha schien also einer der wenigen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu sein, die den Schritt zu den Profis endgültig gemeistert haben. Der Zürcher Unterländer ist im Verein, seit er 13 ist, er durchlief alle Juniorenstufen und debütierte 2021 in der Super League. Wegen eines Kreuzbandrisses fiel er ab März 2022 fast ein Jahr aus.

09.12.2023; Basel; Fussball Super League - FC Basel - Grasshopper Club Zuerich; 
Schlussjubel, Florian Hoxha (GC) jubelt 
 (Marc Schumacher/freshfocus)

Der Linksverteidiger aber kämpfte sich zurück. Er erarbeitete sich den Ruf eines Wadenbeissers, er ist ein unangenehmer Gegenspieler. Es gab letzte Saison Phasen, da schien er seinem Konkurrenten Théo Ndicka voraus zu sein. Am Ende aber kam der Franzose auf mehr Einsätze als der kosovarische U-21-Nationalspieler aus Embrach.

Der Verein schweigt

Nachdem sich GC in der Barrage gerade noch so in der Super League gehalten hatte, kam viel Konkurrenz auf den Campus. Benno Schmitz, ein langjähriger Bundesliga-Verteidiger, kann auf Hoxhas Position spielen. Dazu liehen die Grasshoppers von YB den Schweden Persson aus, auch er ist Linksverteidiger, bei den Young Boys konnte er sich nicht durchsetzen. Und doch reicht es, damit sowohl Hoxha als auch Ndicka weichen müssen.

Es ist eine spezielle Episode dieses Transferfensters. Sie wirft die Frage auf, warum Hoxha nicht ausgeliehen wurde, als es noch ging. Und ob vielleicht noch andere Gründe zur Versetzung Hoxhas in die U-21 geführt haben. Der Verein schweigt zum ganzen Vorfall, verweist aber auf eine Gesprächsrunde mit Sportchef Stephan Schwarz nächste Woche.

Einen ähnlichen Fall gab es bei den Grasshoppers bereits vor zehn Jahren. Der damalige Trainer Michael Skibbe suspendierte Mittelfeldspieler Veroljub Salatic. Einige Tage später war dieser aber bereits wieder auf dem Trainingsplatz, nachdem er sich dieses Recht vor Gericht erstritten hatte. Im folgenden Transferfenster wechselte er zum FC Sion. Es war der erste GC-Abschied des Führungsspielers, bis er 2019 noch einmal zum Verein zurückkehrte.