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Union Berlin neu Letzter
Trainings nicht mehr öffentlich: Urs Fischer schaltet in den Notfall-Modus

epa10971607 Union’s head coach Urs Fischer prior the German Bundesliga soccer match between Bayer 04 Leverkusen and 1.FC Union Berlin in Leverkusen, Germany, 12 November 2023.  EPA/CHRISTOPHER NEUNDORF CONDITIONS - ATTENTION: The DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.
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Dinge verändern oder gar alles auf den Kopf stellen? Das ist nicht die Art von Urs Fischer. Auch nicht als Tabellenletzter der Bundesliga. Auch nicht nach einem ziemlich desaströsen Auftritt beim 0:4 bei Bayer Leverkusen. Nach Revolution hörte sich das trotz der grossen Tristesse in Köpenick angesichts des sportlichen Absturzes von Union Berlin jedenfalls nicht an. «Es ist nicht so, dass wir an Dingen festhalten, wenn sie nicht funktionieren», sagte Fischer. Fügte aber kategorisch an: «Elementare Abläufe braucht es. Und die gilt es zu verfestigen.»

Also: Weiter so? Fischer macht jedenfalls erst mal dicht. Alle Trainingseinheiten in dieser Woche wurden als «nicht öffentlich» deklariert. Der Schweizer braucht jetzt vor allem eines: Ruhe und den Fokus auf das Wesentliche. Die Niederlage am Sonntagabend hatte noch einmal auf dramatische Weise vor Augen geführt, woran es derzeit mangelt: eigentlich an allem, was Erfolg verspricht.

«Wir haben so viele Niederlagen kassiert. Wir müssen uns in sehr vielen Bereichen verbessern, ansonsten wird es schwierig, die Klasse zu halten», redete der recht ratlos wirkende Captain Christopher Trimmel Klartext. Fischer war nicht weniger eindeutig. «Wenn du im Abstiegskampf spielst, brauchst du eine andere Körpersprache, eine andere Mentalität», sagte er noch in der Bayarena.

Doch darf er diese Mentalität noch vermitteln? Ohnehin staunt die Branche, dass die Mechanismen in Köpenick (noch) nicht gelten. Nach neun Niederlagen in Serie wäre wahrscheinlich kein anderer Bundesliga-Trainer noch im Amt. Auch Fischer weiss, dass die «Jobgarantie» durch Manager Oliver Ruhnert oder Präsident Dirk Zingler nicht unbegrenzt gilt. «Die Situation wird immer wieder neu beurteilt», sagte der 57-Jährige.

Unkritisch sein ist Teil der Kultur

Ein Plus für Fischer ist die Union-DNA. Unkritisch gegenüber Club und Team zu sein, ist bei den Köpenickern Teil des Kults, den sie nicht nur pflegen, sondern zelebrieren. Das auferlegte Grossfamiliengefühl soll in der Berliner Wuhlheide nicht in Gefahr geraten. Es trug Union auf der unfassbaren Erfolgswelle mit Fischer als knurrigem Zeremonienmeister innerhalb von vier Jahren aus der zweiten Liga in die Champions League.

Und nun wieder retour? Fischer versucht, den Eindruck zu vermitteln, er könne den Trend stoppen. «Wir müssen dieses Spiel in Leverkusen gründlich ansprechen – in den zwei Wochen haben wir genug zu tun», sagte er zu seinen Aufgaben in der Länderspielpause.

Fussball wieder zu arbeiten, gilt als Losung. Und die Gegner machen ein bisschen Hoffnung. Mit Ausnahme von Bayern München scheinen alle 2023 verbliebenen Kontrahenten an guten Union-Tagen besiegbar: Augsburg, Mönchengladbach, Bochum, 1. FC Köln heissen sie bis Weihnachten.