Der nächste Derby-Sieg der LionsUnd wieder sorgt ZSC-Stürmer Simon Bodenmann für die Show
Stark, stärker, Simon Bodenmann! Mit einem weiteren Doppelpack beschert er den Stadtzürchern beim 4:3-Erfolg den dritten Derby-Sieg im vierten Spiel. Bitter? Hollenstein fällt aus.
Er verstehe die Regel nicht mehr, er verstehe sie einfach nicht mehr. Das sagte Klotens Cheftrainer Jeff Tomlinson nach der 1:3-Niederlage im Derby am Mittwoch in Altstetten und war damit in guter Gesellschaft. Der Grund für seinen Ärger? Das erste Tor der Lions bei Spielhälfte.
ZSC-Stürmer Denis Hollenstein befand sich mit dem Oberkörper im 3D-Torraum, nahm dem Torhüter die Sicht. Trotzdem wurde der Treffer auch nach Videostudium anerkannt. Klotens Nicholas Steiner habe Hollenstein daran gehindert, aus dem Torraum zu kommen, so die Argumentation. Dieser widerspricht am Freitag die Liga wenige Stunden vor dem vierten Derby. «Klotens Verteidiger ist nahe am Mann, aber er stösst, drückt oder foult ihn nicht in den Torhüter oder in den Torraum», so die National League in einem Communiqué. «Es liegt eine visuelle Torhüterbehinderung vor, und der Treffer hätte annulliert werden müssen.»
Dem Aufsteiger hilft das freilich nichts mehr. Diskussionen gibt es im zweiten Duell innerhalb von 48 Stunden dieses Mal keine. Die Lions lassen kaum Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen. Hoffnung keimt bei den Zürcher Unterländern im zweiten Abschnitt auf. Dario Meyer, dem zuvor in sechs Partien kein Skorerpunkt gelang, verkürzt in Überzahl auf 1:2. Die Strafe verschuldet hat ZSC-Stürmer Simon Bodenmann. Wäre der 34-Jährige allerdings nicht eingeschritten, hätte Klotens Rückkehrer Lucas Ekestahl-Jonsson, der am Mittwoch noch krankheitshalber fehlte, schon früher verkürzen können. Zudem stellt der zweifache Schweizer Meister den Vorsprung gleich selbst wieder her und wird erneut zum Mann des Spiels.
Hollenstein fällt aus
Innerhalb von 99 Sekunden trifft der Stürmer zweimal. Und das beide Male im Powerplay. Erst handelt sich Steiner eine Strafe wegen Behinderung ein. Dann lässt sich Harrison Schreiber zu einem Foul in der Offensivzone hinreissen. Bodenmann trifft zweimal spektakulär ins rechte Eck. «Wenn man so zum Abschluss kommt, muss man das Tor auch machen. Dafür bin ich da», sagt Bodenmann, der schon am Mittwoch doppelt traf, hinterher lässig.
Der WM-Silberheld, der auch mit bald 35 noch topfit ist, jede Mannschaft besser macht und auch menschlich in jedes Team passt, steht nun bei 14 Saisontreffern. Ligaweit haben nur zwei Spieler mit Schweizer Lizenz öfter getroffen. Biels Fabio Hofer (16) und Lakers-Stürmer Tyler Moy (20). Kaum zu glauben, dass Bodenmann bei den Lions keinen Vertrag mehr erhält und auch Stammclub Kloten kein Interesse bekundet. Dabei würde der routinierte Spieler mit seiner Lauf- und Zweikampfstärke dem Aufsteiger gut tun.
Trotz der Bodenmann-Tore und einem 1:4-Rückstand nach zwei Dritteln steckt Kloten nicht auf, bringt im letzten Abschnitt – und nachdem Tomlinson die Sturmlinien umgestellt hat – endlich das aufs Eis, was man zuvor während fast 40 Minuten vermissen liess. Endlich sind Emotionen im Spiel. Endlich geht Kloten entschlossen ans Werk. Die Zürcher Unterländer kommen bis auf 3:4 heran, kassieren aber dennoch die dritte Niederlage in Folge. Zu schwer wiegt die Hypothek, die man sich in den ersten 40 Minuten eingehandelt hat.
Schon nach acht Minuten lag Kloten mit zwei Treffern im Rückstand, lief dem Gegner im ersten Abschnitt immer wieder ins offene Messer, verlor Scheibe um Scheibe.
Die Lions bezahlen den Sieg teuer: Denis Hollenstein fällt schon früh im Spiel aus. Er soll sich an der Schulter verletzt haben.
Fehler gefunden?Jetzt melden.