EM-Barrage Tschechien - SchweizUnd wieder flattern die Nerven
Nach dem 1:1 im Hinspiel gehen die Schweizerinnen mit Vorteilen in die Rückpartie. Es brauchte aber einen Penaltypfiff in der 89. Minute. Bis dahin drohte ein Déjà-vu.
Wenigstens ein bisschen Jubel. Ein wenig Freude. Ein kleiner Lichtblick. Als in der 90. Minute Ana Maria Crnogorcevic mit etwas Glück den Penalty verwertete und zum 1:1 traf, da war die Welt für die Schweizer Fussballerinnen auf einmal wieder in Ordnung. Auch wenn der Ball mehr ins Tor holperte statt rollte. Mehr rumpelte statt flog. Das galt für den gesamten Schweizer Auftritt in Chomutov.
«Es war nicht unser bestes Spiel, aber das späte Tor ist unglaublich wichtig», sagte Captain Lia Wälti nach dem Spiel. Mit dem Unentschieden und dem Auswärtstor kurz vor Schluss wissen die Schweizerinnen nun um ihre gute Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Thun. Und doch war der mühsame Match in der tschechischen Provinz Warnung zugleich: Noch ist das Ticket für England 2022 längst nicht gesichert. «Wir müssen besser spielen», forderte Trainer Nils Nielsen verärgert.
Denn dieses Schweizer Nationalteam hat eine belastete Vergangenheit: Schon mehrmals hat es eine vermeintlich gute Ausgangslage nicht nutzen können. Zum Beispiel vor der WM 2019, als erst ein Sieg gegen Schottland gereicht hätte für die direkte Endrunden-Qualifikation und im abschliessenden Gruppenspiel einer gegen Polen. Nach dem 1:2 und 0:0 mussten die Schweizerinnen in die Barrage – und waren gegen den späteren WM-Finalisten Niederlande chancenlos.
Ein Déjà-vu folgte im vergangenen Herbst. Diesmal war Belgien zum Abschluss der Gruppenphase der Gegner, ein Unentschieden hätte zur direkten Qualifikation gereicht. Doch die Belgierinnen siegten 4:0 und überholten die Schweizerinnen noch. Diesen blieb die Barrage-Teilnahme und als gesetztes Team das Los Tschechien, ein im Uefa-Ranking um sechs Plätze schlechter rangierter Gegner.
Vom Rückstand irritiert
Und wie es sich für den Favoriten gehört, legten die Spielerinnen von Nils Nielsen in Chomutov temporeich los. Malin Gut, Ana Maria Crnogorcevic und Ramona Bachmann kamen zu guten Chancen, liessen sie aber aus. Und gleich nach der Pause gingen die Aussenseiterinnen in Führung: Katerina Svitkova verwertete einen Foulpenalty.
Der Rückstand irritierte die Schweizerinnen, sie rieben sich zunehmend an der defensiven und harten Spielweise der Tschechinnen auf. Gerade so, als flatterten ihnen in dieser entscheidenden Phase der Qualifikation wieder die Nerven. Bis nach einem Foul an Irina Pando in der 90. Minute Crnogorcevic vom Penaltypunkt anlaufen durfte und doch noch traf. Eher erleichtert als glücklich sagte die Bernerin: «Die letzte Minute hätte es nicht sein müssen. Dazu hatten wir genug Chancen.»
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