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Besuch in Kleiderladen
Maurer irritiert mit Shopping trotz positivem Corona-Test

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Bundesrat Ueli Maurer kehrt auf dem Weg zu seinem Parteikollegen Toni Brunner in einem Kleidergeschäft im Toggenburg ein, um sich ein paar Hemden zu kaufen. Mit dabei im Gepäck hat der Finanzminister nicht nur gute Laune, sondern auch Corona. «Positiv lädele im Toggenburg statt G-20-Gipfel auf Bali» titelt nun der «Blick». Tatsächlich gab Maurers Departement am Montag vor einer Woche bekannt, dass der Finanzminister positiv auf Covid-19 getestet worden sei und deshalb nicht ans Finanzministertreffen der G-20 auf Bali reisen könne. Just an diesem Tag besuchte Maurer das Geschäft von Michael Kauf. 

Dieser war damals sichtlich stolz über den hohen Besuch und postete auf seinem Facebook-Account ein Bild von sich und Bundesrat Ueli Maurer. Interessiert habe der Finanzminister aufgenommen, was er ihm zu den Sorgen der KMU zu berichten gehabt habe, so Kauf. Er habe sich mehr als eine halbe Stunde Zeit genommen, vermeldete das «St. Galler Tagblatt» ein paar Tage später. Es sei gut, mal einen Unternehmer an der Front zu hören, sei es Maurer entfahren.

Bundesrat Ueli Maurer mit dem Chef des Kleidergeschäfts, Michael Kauf.

Eigentlich positive News: Ein nahbarer Bundesrat gibt sich spontan und hat ein offenes Ohr für die Sorgen eines Kleinunternehmers. Wäre da nicht der Umstand, der den Besuch im Nachhinein in ein schiefes Licht rückt: Denn obwohl Maurer positiv getestet wurde, zeigte er sich auf dem Bild ohne Maske und verweilte längere Zeit in dem Kleidergeschäft. Ob er noch ansteckend gewesen sein könnte, lässt sich indes nicht sagen. Denn wann er genau getestet wurde, will das Finanzdepartement (EFD) auf Anfrage nicht mitteilen. Auch zum Krankheitsverlauf schweigt das EFD.

Seit der am 1. April erfolgten Aufhebung sämtlicher zwingenden Schutzmassnahmen empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), nach einem positiven Corona-Test Kontakte zu vermeiden oder zu reduzieren. Aber der Gang in die Quarantäne oder gar die Isolation ist seitdem nicht mehr zwingend. «Das Tragen einer Maske kann ausserhalb des Haushalts sinnvoll sein», empfiehlt das BAG weiter.

Maske nur kurz abgelegt

Kauf sagt, dass Maurer mit einer Maske den Laden betreten habe und nur für das Bild und nachher zum Kaffeetrinken den Mund-Nasen-Schutz abgelegt habe. «Er hat uns nicht über seine Corona-Erkrankung orientiert, und wir haben auch nicht danach gefragt», so der Geschäftsmann. Aber Maurer habe immer darauf geachtet, einen gewissen Abstand zu ihm und den Angestellten einzuhalten. Er sei allein unterwegs gewesen, ohne Bewachung und gut gelaunt. Trotzdem hat ihm sein Trip in die Ostschweiz im Netz einiges an Häme beschert. 

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Dass Maurer ein sehr ambivalentes Verhalten gegenüber den Corona-Massnahmen hat, ist belegt. So zeigte er sich in einem T-Shirt der Freiheitstrychler und gab letzten Herbst dem «SonntagsBlick» zu Protokoll, dass Impfskeptiker «aufrechte Schweizer» seien. 

Nach den fetten Schlagzeilen rund um die umstrittene Shoppingtour ins Toggenburg habe sich Maurer nicht bei ihm gemeldet, sagt Kauf. Zudem zweifelt er inzwischen daran, dass er Maurer demnächst wiedersehe. Dieser hatte ihm eigentlich versprochen, im August gemeinsam mit seiner Frau in Ebnat-Kappel nochmals in seinem Laden vorbeizuschauen.