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Über 200 Retter im Einsatz
Übung mit brennender Panta Rhei auf dem Zürichsee

Die Rauchentwicklung auf der Panta Rhei war auch vom Ufer aus zu sehen.
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Der friedliche Spätsommerabend auf dem Zürichsee hat ein jähes Ende. Beim Fährsteg in Horgen sammeln sich Feuerwehren und andere Rettungsdienste. Ein Löschfahrzeug fährt auf eine Fähre, die sogleich auf den See hinaussteuert. Der Grund ist den vereinzelten Schaulustigen zu diesem Zeitpunkt bereits klar: Auf der Höhe von Horgen brennt das Kursschiff Panta Rhei. Vom Ufer her sieht man den Rauch.

Die Feuerwehr nutzte die Fähre, um zur brennenden Panta Rhei zu gelangen.

Beim Kursschiff zeigt sich die Lage dramatisch. Kurz vor 20 Uhr ist ein Feuer ausgebrochen. Das Schiff steht mittlerweile in Flammen, der Rauch beisst in den Augen und im Hals. Einige der rund 80 Passagiere, die um 19 Uhr am Bürkliplatz eingestiegen sind, liegen verletzt am Boden. Andere sind panisch ins Wasser gesprungen. Wie ein Crewmitglied beobachten konnte, wurde das Feuer durch einen explodierenden herrenlosen Rucksack ausgelöst.

Ernstfall inszeniert

Ein Terroranschlag auf dem Zürichsee? Zum Glück nicht. Unter der Federführung von Bruno Keller, Kommandant der Kantonspolizei Zürich, wurde der Ernstfall inszeniert, um Rettungskonzepte und die Zusammenarbeit zwischen den Blaulichtorganisationen zu testen. Auch alle Passagiere auf dem Schiff waren Figuranten.

Der Einsatz auf dem Wasser erschwerte die Übung für die Retter zusätzlich.

Der Fokus der Übung wurde in erster Linie auf die schnelle Rettung und Evakuierung der Schiffspassagiere gelegt. Diese Aufgaben übernahmen diverse Feuerwehren, unter anderem diejenige von Horgen, die Seepolizei sowie Seerettungsdienste, beispielsweise von Schutz und Rettung Zürich oder auch vom See-Spital Horgen. Um diejenigen Passagiere zu finden, die in der einsetzenden Dunkelheit ins Wasser gesprungen waren, kreiste ein Helikopter über dem See.

Die Sanitäter triagierten die ankommenden Passagiere.

Für die Evakuierung der Passagiere auf der Panta Rhei wurde mit der MS Albis ein zweites Fahrgastschiff der ZSG eingesetzt, das von Wädenswil herkommend am Unglücksschiff angelegt hat, die Passagiere aufnahm und zur Fährstelle Horgen beförderte. Dort triagierte die Sanität und identifizierte die Polizei die geretteten Passagiere. Um die Unverletzten kümmerte sich der Zivilschutz.

Fahndung ausgelöst

Parallel zur Rettungsaktion musste aber auch kriminalpolizeilich ermittelt werden. Schliesslich wurde der Brand laut Drehbuch mittels eines herrenlosen Rucksacks ausgelöst. Dieser wurde von einer Person deponiert, welche das Schiff kurz danach wieder verlassen hat. Die Kantonspolizei musste ermitteln und eine Fahndung auslösen.

Die verletzten Passagiere wurden nach der Art ihrer Leiden befragt.

Zur Bewältigung der Übung «Palstek», die nach einem in der Schifffahrt wichtigen Knoten benannt wurde, waren laut Medienstelle der Kantonspolizei Zürich über 200 Einsatzkräfte und 100 Figuranten im Einsatz.

Aufgrund der ersten Erkenntnisse zog Kommandant Bruno Keller nach rund drei Stunden der Übung eine erste positive Bilanz: Die Bewältigung des Grossereignisses sei trotz erschwerter Bedingungen auf dem See und zur Nachtzeit und wegen Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie professionell und mit grossem Einsatz erfolgt, liess er sich zitieren.

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