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Übersicht zur Bodenoffensive
So weit sind die israelischen Truppen in den Gazastreifen vorgedrungen

epa10947512 Israeli tanks and bulldozer are seen in the northern part of the Gaza Strip, 29 October 2023. More than 7,600 Palestinians and at least 1,300 Israelis have been killed, according to the Israel Defense Forces (IDF) and the Palestinian health authority, since Hamas militants launched an attack against Israel from the Gaza Strip on 07 October, and the Israeli operations in Gaza and the West Bank which followed it. EPA/HANNIBAL HANSCHKE
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Die israelische Armee hat den Einsatz ihrer Bodentruppen noch einmal intensiviert und ist in den letzten Tagen weit in den Gazastreifen vorgedrungen. Zuerst hatte sie mithilfe von Bulldozern an mehreren Stellen die Grenzmauer durchbrochen, unter anderem beim Erez-Grenzübergang im Norden. Danach sind Bodentruppen und Panzerfahrzeuge von drei Seiten her immer tiefer in den Gazastreifen vorgestossen.

Neben zwei Angriffsachsen im Norden sind die Truppen auch von Osten her eingedrungen, um den nördlichen Teil der Enklave vom Süden abzuschneiden. Nach eigenen Angaben ist das den Israeli nun gelungen. Die Bodentruppen haben demnach die Küste im Westen erreicht und damit Gaza-Stadt umstellt. Daten des Institute for the Study of War (ISW), das sich unter anderem auf Satellitenbilder stützt, bestätigen den Vorstoss.

Die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, äusserten sich nicht zur Einkreisung. Sie teilten aber mit, dass sie die israelischen Streitkräfte nördlich des Flüchtlingslagers al-Shati an der Küste mit Handfeuerwaffen, improvisierten Sprengsätzen und Panzerabwehrraketen beschossen hätten. Sie bestätigten zudem schwere Kämpfe in der Stadt Beit Hanoun im Nordosten sowie beim Dorf Juhor ad-Dik, das nahe der Grenze zur Evakuierungszone liegt, wo die Israelis ebenfalls vorgestossen sind.

Die Stadt Gaza sei der «Brennpunkt der Terrororganisation Hamas», sagte Israels Militärsprecher Daniel Hagari zur Einkreisung. Nach Schätzung des palästinensischen Zentralamts für Statistik lebten hier bis zum Ausbruch des Konflikts vor knapp einem Monat 750’000 Menschen, was etwa einem Drittel der Bevölkerung des Gazastreifens entspricht. Israel hatte die Menschen im nördlichen Teil des Küstengebiets mehrfach zur Evakuierung in den Süden aufgerufen. Längst nicht alle leisteten diesem Aufruf Folge.

Von den israelischen Angriffen sind deshalb auch viele Zivilisten betroffen. Seit Beginn der Bodeninvasion vor einer Woche hat das israelische Militär den nördlichen Gazastreifen intensiv aus der Luft bombardiert. Mehrere Luftangriffe, die nach israelischen Angaben Hamas-Aktivisten zum Ziel hatten, trafen das dicht besiedelte Viertel Jabaliya in Gaza-Stadt und machten ganze Häuserblocks dem Erdboden gleich.

A man sits on the rubble as others wander among debris of buildings that were targeted by Israeli airstrikes in Jabaliya refugee camp, northern Gaza Strip, Wednesday, Nov. 1, 2023. (AP Photo/Abed Khaled)

Laut der Hamas sind bei einem israelischen Luftangriff nahe einer UNO-Schule im Flüchtlingslager Jabaliya mindestens 27 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Israels Militär sagt, dass die Hamas ihre «terroristische Infrastruktur» gezielt in zivilen Gebieten angesiedelt habe. Bei ihren Bodeneinsätzen im Gazastreifen hätten die Streitkräfte Militäranlagen und Waffen der Hamas zerstört und allein am Donnerstag «mehr als 130 Terroristen eliminiert». Unabhängig verifizieren lassen sich diese Aussagen nicht.