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Unwetter über Deutschland
Zwei Feuerwehrmänner sterben bei Rettungseinsatz

Von diesem Auto in einer überfluteten Garage in Düsseldorf ist nur noch das Dach zu sehen. (14. Juli 2021)
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Heftiger Regen hat in Deutschland in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – bei Einsätzen sind dabei zwei Feuerwehrmänner gestorben.

In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis am Mittwoch. Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen.

Der 46-Jährige war nach Angaben der Polizei im Märkischen Kreis nach einer erfolgreichen Bergung beim Einsteigen ins Feuerwehrfahrzeug ins Wasser gefallen und abgetrieben. Kurze Zeit später habe man ihn nur noch tot bergen können. Er sei ertrunken.

Der 52-jährige Feuerwehrmann sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmassnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Zuvor war er im Rahmen eines unwetterbedingten Einsatzes im Bereich des Kraftwerks kollabiert. Die Polizei gehe von einem gesundheitlichen Notfall aus.

Der Dauerregen im Westen und Südwesten Deutschlands führte am Mittwochabend zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Während sich die Lage an manchen Orten am Mittwoch zunächst beruhigte, waren vor allem Nordrhein-Westfalen und dort die Stadt Hagen noch schwer betroffen.

Das Tief Bernd soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch in den kommenden Tagen teils heftige Niederschläge in einige Regionen Deutschlands bringen.

Die Stadt Hagen wurde von den Unwettern besonders schwer getroffen. (14. Juli 2021)

Im sächsischen Erzgebirgskreis wurde ein 53-Jähriger von einer Sturzflut mitgerissen und bis Mittwochnachmittag immer noch vermisst. Der Mann hatte am Dienstagabend wegen des stark gestiegenen Pegels des Dorfbaches versucht, sein Grundstück vor den Wassermassen zu schützen. Dabei wurde er nach Angaben von Anwohnern mitgerissen. Die Suche gestalte sich wegen des hohen Wasserstandes des Steinbaches und der topographischen Gegebenheiten als schwierig, so die Polizei.

In Baden-Württemberg soll bereits in der Nacht zum Montag ein 81 Jahre alter Mann bei Arbeiten an seinem Haus in den Fluss Jagst gestürzt sein, der nach starken Regenfällen Hochwasser führte. Auch er wurde am Mittwoch weiterhin vermisst.

Am Mittwoch war die Situation vor allem in Nordrhein-Westfalen angespannt. Ein Alters- und Pflegeheim mit 76 Bewohnern in Hagen wurde wegen einströmender Wassermassen evakuiert. «Das Seniorenheim ist sehr stark betroffen und unbewohnbar geworden», sagte ein Stadt-Sprecher.

Ein Alters- und Pflegeheim in Hagen musste wegen des Unwetters evakuiert werden. (14. Juli 2021)

Auch in anderen Teilen des Bundeslandes wurden Bäche zu reissenden Strömen. Es kam zu Erdrutschen, Strassen wurden überspült, Keller liefen voll, der Bahn- und Strassenverkehr war gestört. Eine Mitarbeiterin eines Seniorenheims in Mettmann nahe Düsseldorf wurde von einem umstürzenden Baum schwer verletzt und wäre beinahe ertrunken. Ein Helfer konnte den Kopf der Frau über Wasser halten, bis Feuerwehrleute die eingeklemmte Frau befreit hatten.

Bereits am späten Dienstagabend war im Landkreis Hof in Bayern wegen der Unwetter mit starken Regenfällen der Katastrophenfall ausgerufen worden. Am Mittwochmorgen wurde er nach einer Entspannung der Lage wieder aufgehoben. Mehr als 50 Feuerwehren mit knapp 1000 Leuten sowie 140 Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) waren im Dauereinsatz, um Wasser aus Kellern zu pumpen und Sandsäcke zu beschaffen. Strassen und Keller wurden überflutet, Bäume stürzten um, vereinzelt fiel der Strom aus.

Der Rhein tritt in Köln über die Ufer. (14. Juli 2021)

Auch in Thüringen gab es extremen Dauerregen und länger anhaltenden Starkregen. Im Land wurden ebenfalls mehrere Strassen überschwemmt und Keller geflutet. In Baden-Württemberg führte anhaltender Regen zu Hochwasser an Rhein und Bodensee. Am Dienstagabend wurde die Schifffahrt bei Karlsruhe gesperrt, nachdem die Marke von 7,50 Meter erneut überschritten worden war. Der anhaltende Regen bereitete besonders Städten und Gemeinden an Rhein und Mosel in Rheinland-Pfalz Sorgen.

SDA//aru