AboTrendberuf virtuelle AssistentinSie erledigt, was lästig ist – für 150 Franken die Stunde
E-Mails, Präsentationen, Flugbuchungen: Michèle Heinecke arbeitet To-do-Listen für Geschäftskunden ab. Und sie geniesst die Freiheit einer Selbstständigen – in einem neuen Berufsbild.
Superpraktisch. So nennt Michèle Heinecke ihr Business. Der Name ist ein Wortspiel mit ihrem ehemaligen Nachnamen Tisch; ihr Name vor der Hochzeit. Und superpraktisch will die 31-Jährige jetzt auch für ihre Kundinnen sein. Denn diese können fast alle Aufgaben an Michèle Heinecke auslagern, von E-Mails bis Powerpoint-Präsentationen; sie können sie für eine bestimmte Anzahl Stunden buchen, sie müssen ihr keinen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen und nicht mal Sozialkosten zahlen. So steht es auf ihrer Website.
Virtuelle Assistentin nennt sich der Beruf, den Michèle Heinecke aus Adliswil ausführt. Bei einer Google-Suche finden sich im Raum Zürich mehr als ein Dutzend Personen mit dem gleichen Geschäftsmodell – fast ausschliesslich Frauen. Und auf Plattformen wie Fiverr oder Upwork können Schweizerinnen fast alle Punkte ihrer To-do-Liste an Menschen aus Afrika oder Asien auslagern. Manchmal für unter fünf Franken in der Stunde.