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Unbekannte schiessen in Menge
Sechs Tote und Dutzende Verletzte nach Schüssen in den USA

Einschusslöcher in einem Fenster an der South Street in Philadelphia. (4. Juni 2022)
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In der US-Ostküstenmetropole Philadelphia sind bei einer Schiesserei auf offener Strasse drei Menschen getötet worden. Elf weitere Menschen seien bei dem Vorfall am Samstagabend verletzt worden, teilte die Polizei mit. Es habe mehrere Schützen gegeben, die in die Menge auf der belebten South Street geschossen hätten. Die Strasse ist für ihr reges Nachtleben bekannt.

Insgesamt seien 14 Menschen mit Schusswunden ins Spital gebracht worden, teilte die Polizei mit. Von ihnen seien zwei Männer und eine Frau bei der Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt worden. Alle drei hätten mehrere Schusswunden erlitten.

Polizisten schossen den Angaben zufolge auf einen der Täter. Es blieb aber zunächst unklar, ob dieser getroffen wurde. Ausserdem seien zwei Waffen am Tatort in der South Street gefunden worden, erklärte die Polizei. Die Ermittlungen seien voll im Gange, es gebe «eine Menge unbeantworteter Fragen». Laut örtlichen Medien kam es zu keinen Festnahmen.

«Sie können sich vorstellen, dass sich Hunderte von Menschen auf der South Street aufhielten – wie jedes Wochenende», sagte der Polizeibeamte D. F. Pace.

«Ich hörte nur Schreie»

«Als es einmal anfing, dachte ich nicht, dass es aufhören würde», sagte der 23-jährige Passant Joe Smith dem «Philadelphia Inquirer». «Ich hörte nur Schreie.» Ein anderer Zeuge beschrieb dem «Inquirer» Szenen von Menschen, die vor der Schiesserei flohen und «mit Blutspritzern auf weissen Turnschuhen, aufgeschürften Knien und aufgeschürften Ellbogen von der Strasse kamen».

Der «Inquirer» berichtete zudem von einer weiteren tödlichen Schusswaffenattacke zwei Stunden nach der Schiesserei auf der South Street. Bei dieser sei ein Mensch getötet worden. Die Polizei gehe davon aus, dass die zwei Angriffe jedoch nicht in Zusammenhang stehen.

Schüsse auch in Tennessee

Auch in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee kam es nahe einer Bar zu einer Schiesserei. Laut den Behörden wurden zwei Menschen erschossen. Eine weitere Person kam ums Leben, als sie auf der Flucht vor den Schüssen von einem Auto angefahren wurde. 14 weitere Personen erlitten Schussverletzungen.

Die USA wurden in den vergangenen Wochen von mehreren tödlichen Schusswaffenangriffen erschüttert. Unter anderem tötete ein 18-Jähriger 21 Menschen in einer Grundschule in Texas. In den Sommermonaten steigt die Zahl der Schusswaffenangriffe in den USA für gewöhnlich an.

Als Reaktion auf die jüngsten Gewalttaten forderte US-Präsident Joe Biden in der vergangenen Woche neue Gesetze zur Waffenkontrolle und beklagte die vielen «alltäglichen Orte, die zu Schlachtfeldern hier in Amerika geworden sind».

Eine parteiübergreifende Gruppe von Senatoren verhandelt derzeit unter der Leitung des Demokraten Chris Murphy über eine Waffenrechtsreform. In der Vergangenheit hatten die konservativen Republikaner Verschärfungen des laxen US-Waffenrechts immer wieder verhindert.

Murphy sagte am Sonntag, die Gruppe hoffe, ein Gesetzespaket auszuhandeln, dem auch mindestens zehn Republikaner im US-Senat zustimmen würden – zusätzlich zu fast allen Demokraten in der Kongresskammer. «Ich denke, die Möglichkeit eines Erfolgs ist besser als je zuvor», sagte Murphy dem Nachrichtensender CNN.

Bürgermeister von Chattanooga ist aufgebracht

Das Gesetzespaket sieht demnach «bedeutende Investitionen in die psychische Gesundheit, Geld für die Sicherheit an Schulen und ein paar bescheidene, aber wirkungsvolle Änderungen am Waffenrecht» wie eine Ausweitung der Hintergrundüberprüfung von Waffenkäufern vor.

Der sichtlich aufgebrachte Bürgermeister von Chattanooga, Tim Kelly, sagte zu den bislang gescheiterten Waffenrechtsreformen: «Der Kongress muss seine Arbeit erledigen und Regeln nach gesundem Menschenverstand verabschieden, die dabei helfen, diesen Irrsinn zu beenden.»

Im konservativen Bundesstaat Texas unterzeichneten gar mehr als 250 selbsterklärte Waffen-Liebhaber einen offenen Brief für eine von Republikanern und Demokraten unterstützte Waffenrechtsreform. Der Appell, der eine ganze Seite der «Dallas Morning News» füllte, zielt auf eine Ausweitung der Hintergrundüberprüfungen, eine Anhebung des Mindestalters für Waffenkäufe auf 21 Jahre und Gesetze zum Ausschluss gewaltbereiter Menschen von Waffenkäufen.

SDA/AFP/aru/oli