Wolf im Säuliamt?25 Schafe in Bonstetten gerissen
Am Donnerstagmorgen hat ein Schafbesitzer 25 getötete Tiere auf der Weide entdeckt. Spuren lassen vermuten, dass es sich beim «Täter» um einen Hund oder Wolf handelt.
Im Bezirk Affoltern könnte sich ein Wolf herumtreiben: Ein Schafhalter hat am Donnerstagvormittag auf einer Weide in Bonstetten ZH 25 seiner Tiere tot aufgefunden.
Noch ist nicht bestätigt, dass ein Wolf die Schafe gerissen hatte, wie die zuständige kantonale Baudirektion mitteilte. Allerdings: «Die Spuren lassen den Schluss zu, dass sie von einem grösseren, hundeartigen Tier gerissen wurden.»
Dass auch ein Hund als «Täter» infrage kommen kann, hat sich vergangene Woche in Flums gezeigt. 30 Schafe waren dort in einem Stall tot aufgefunden worden. Ein Wolf habe sie aufgeschreckt, worauf sie sich gegenseitig zu Tode getrampelt hätten, so lautete die erste Vermutung. Die DNA-Analyse jedoch ergab, dass es sich beim Schreckgespenst um einen Hund gehandelt hatte.
In Bonstetten haben Fachleute der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung, der Kantonspolizei sowie des Forensischen Instituts Zürich vor Ort die Spuren gesichert und DNA-Proben entnommen. Mit abschliessenden Resultaten ist gemäss den Behörden in einigen Wochen zu rechnen.
«Wolf weicht Menschen aus»
Ein Wolf hat letztmals im März vor einem Jahr im Kanton Zürich für Aufsehen gesorgt. Er geriet bei Bäretswil in eine Fotofalle und wurde kurz darauf sogar von einer Reiterin gefilmt.
Die Fischerei- und Jagdverwaltung hat die Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter im Kanton am Donnerstag via SMS-Informationsdienst auf die mögliche Gefahr für ihre Tiere hingewiesen. Sie empfiehlt, Nutztiere in den nächsten Tagen während der Nacht einzustallen oder anderweitig zu schützen.
Für die Bevölkerung gehe vom Wolf keine Gefahr aus. «Der Wolf ist ein scheues Tier, das dem Menschen ausweicht», heisst es in der Mitteilung. Bei Begegnung mit einem Wolf solle man aber unbedingt Abstand wahren und sich zurückziehen. Hunde sollten an die Leine genommen, Beobachtungen der Fischerei- und Jagdverwaltung gemeldet werden (Telefon 043 257 97 57).
Korrektur vom 24.3.2022, 19.45 Uhr: In einer früheren Version des Artikels hiess es, die Fischerei- und Jagdverwaltung habe die Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter im Kanton am Mittwoch via SMS-Informationsdienst auf die mögliche Gefahr für ihre Tiere hingewiesen. Korrekt ist, dass dies am Donnerstag erfolgte.
SDA/lop
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