Newsticker zum Krieg in NahostPalästinenser: 35 Tote bei israelischem Angriff in GazaIndonesien zur Aufnahme verletzter Palästinenser bereitGericht: Israels Geheimdienstchef bleibt vorerst im Amt
Israel führt weiter Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen durch, ein neuer Geisel-Deal soll kommen. Die aktuellen Entwicklungen im Newsticker.
Artikel zum Thema
Hintergrund: Diese zehn Karten erklären den Nahostkonflikt
Palästina von 1948 bis heute: Das Trauma der Vertreibung
Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht
Laden Sie unsere News-App herunter und bleiben Sie mit Push-Nachrichten auf dem Laufenden.
Spitäler: Mindestens 58 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen sind nach Angaben dreier Spitäler im Gazastreifen mindestens 58 Menschen getötet worden. Bei den Attacken in der Nacht zum Donnerstag und am Morgen seien Häuser in den südlichen Städten Chan Junis und Rafah sowie im nördlichen Beit Lahija getroffen worden, erklärten sie.
Das Europäische Spital in Rafah sprach von 26 Menschen, überwiegend Frauen und Kindern, die bei nächtlichen Angriffen auf Familienhäuser getötet worden seien. Einer der Angriffe haben einen Vater und seine sieben Kinder das Leben gekostet. Das Nasser-Spital in Chan Junis nahm die Leichen von sieben in der Nacht getöteten Menschen in Empfang. Das Indonesische Spital im nördlichen Gazastreifen teilte mit, es habe ebenfalls die Leichen von sieben Menschen übernommen, die bei einem Angriff auf ein Haus in Beit Lahija getötet worden seien.
Vom israelischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme zu den jüngsten Angriffen vor. Dieses macht für sich geltend, nur Extremisten ins Visier zu nehmen. Für getötete Zivilisten macht das Militär die militant-islamistische Hamas verantwortlich. Diese operiere aus Wohngebieten.
Israel hatte am Dienstag die Waffenruhe durchbrochen, die den Krieg seit Januar auf Eis gelegt hatte und in deren Rahmen mehr als zwei Dutzend Geiseln der Hamas freikamen. Israel machte die Hamas für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen verantwortlich. Sie haben einen von Israel unterstützten Vorschlag zurückgewiesen, der andere Regelungen vorsah als die ursprüngliche Vereinbarung.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden allein am Dienstag mehr als 400 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet, überwiegend Frauen und Kinder. Bis Donnerstagmorgen lagen zunächst weiter keine Berichte darüber vor, dass auch die Hamas wieder Raketen abfeuere oder andere Angriffe verübe. (DPA)
Palästinenser flüchten erneut aus dem Norden des Gazastreifens
Nach der Wiederaufnahme der israelischen Luftangriffe und dem Beginn einer neuen Bodenoffensive sind viele Palästinenser erneut aus dem Norden des Gazastreifens geflüchtet. Wie Reporter der AP berichteten, trugen Menschen am Mittwoch ihr Hab und Gut von Beit Hanun in das nahegelegene Jabalia. In den Autos stapelten sich Kleidung, Matratzen, Plastikfässer und alles, was sie sonst noch tragen konnten. Ein palästinensischer Junge, der auf einem der Wagen sass, hob seine Hände und formte mit zwei Fingern das Zeichen «V» für «Victory», was im Deutschen «Sieg» bedeutet.
Viele der Menschen waren während der Waffenruhe in ihre Heimat zurückgekehrt. Nun verliessen sie das Gebiet zu Fuss, in Fahrzeugen und auf Pferdewagen, nachdem das israelische Militär die Palästinenser aus der vom Krieg verwüsteten Stadt Beit Hanun zur Evakuierung aufgefordert hatte.
Tote bei israelischem Angriff in Beit Lahia
Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens in Beit Lahia sind palästinensischen Angaben zufolge am Abend mehrere Menschen getötet worden. Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hiess es, mindestens zwölf Palästinenser seien ums Leben gekommen und rund 30 weitere verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete mindestens 16 Tote und mehrere zum Teil Schwerverletzte.
Dem Bericht zufolge waren die Opfer Menschen, die um eine getötete Familie getrauert hätten. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Bereits zuvor hatte es palästinensischen Angaben zufolge viele Opfer bei israelischen Angriffen im Gazastreifen gegeben. Das israelische Militär teilte mit, im Gazastreifen Dutzende Stellungen der Hamas sowie auch Mitglieder und Kommandeure der Islamistenorganisation angegriffen zu haben.
Erstmals seit Beginn einer Waffenruhe vor rund zwei Monaten hatte die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag wieder verstärkt Ziele im Gazastreifen bombardiert. Israels Armee ist eigenen Angaben nach auch wieder mit Bodentruppen im Einsatz. (SDA)
Israelisches Militär kündigt neue Bodenoffensive im Gazastreifen an
Nach der Wiederaufnahme von Luftangriffen hat Israel auch eine neue Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. Diese «begrenzte» Operation im Norden des Küstengebiets habe das Ziel den sogenannten Netzarim-Korridor wieder einzunehmen, teilten die Streitkräfte am Mittwoch mit.
Im Rahmen der Mitte Januar vereinbarten Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas hatte sich Israel aus dem Netzarim-Korridor zurückgezogen, den den nördlichen Gazastreifen vom Süden trennt. (DPA)
Israelischer Minister kündigt Evakuierungen im Gazastreifen an
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat baldige Evakuierungen von Palästinensern aus Kampfzonen im Gazastreifen angekündigt. Israel bereite sich darauf vor, die neue Militäroffensive auszuweiten, teilte Katz am Mittwoch mit. Falls die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas ihre verbliebenen israelischen Geiseln nicht freilasse, werde «Israel mit einer Intensität handeln, die Sie noch nie gesehen haben», sagte Katz.

Ausserdem zogen sich die israelischen Streitkräfte in Pufferzonen innerhalb des Gazastreifens zurück, und Hunderttausende vertriebener Palästinenser durften wieder in den nördlichen Gazastreifen, wo besonders heftig gekämpft worden war. Die Hamas wirft Israel vor, nicht wie vereinbart über die zweite Phase des Waffenruheabkommens verhandelt zu haben, in der es um einen dauerhaften Waffenstillstand gehen sollte. Israel wollte den Beginn der zweiten Phase auf Mitte April verschieben.
Es wird vermutet, dass die Hamas noch 59 Geiseln in ihrer Gewalt hat, von denen aber nur noch 24 am Leben sein sollen. (DPA)
UN-Hilfskraft bei Explosion im Gazastreifen getötet
Bei einem Angriff auf eine UN-Einrichtung in Gaza ist nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens einer ihrer Mitarbeiter getötet worden. Mindestens fünf weitere Menschen seien verletzt worden, einige davon schwer, sagte der Exekutivdirektor des Büros für Projektdienste (Unops), Jorge Moreira da Silva, in Brüssel. Bereits in den vorigen Tagen habe es Einschläge in der Nähe und auf dem Gelände gegeben, weshalb die Organisation den Kontakt zu den israelischen Streitkräften aufgenommen habe. «Das kann kein Unfall sein», sagte Moreira da Silva.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte zuvor von «Dutzenden von Toten und Verletzten» durch israelische Luftangriffe berichtet, nannte aber keine genaue Zahl.
Israel streitet Angriff ab
Moreira da Silva zufolge handelt es sich um eine frei stehende Anlage, die beim israelischen Militär gut bekannt ist. Was für eine Art Geschoss sie getroffen habe, sei noch unklar. Angriffe auf humanitäre Einrichtungen verurteilte er als einen Verstoss gegen internationales Recht. Die Unops sind in Gaza unter anderem für die Beseitigung von Minen im Einsatz. Einen Unfall in diesem Zusammenhang schloss Moreira da Silva aus.
Die israelische Armee hatte die Berichte zunächst dementiert. «Entgegen den Berichten hat die israelische Armee kein UN-Gebäude in Deir al-Balah angegriffen.» Man rufe die Medien zu Vorsicht mit Blick auf unbestätigte Berichte auf. (DPA)
Berichte über zahlreiche Tote bei Angriff in der Stadt Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Gaza sind nach einem Medienbericht zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von «Dutzenden von Toten und Verletzten», nannte aber keine genaue Zahl. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Wafa berichtete zudem von einem mutmasslichen Angriff Israels auf eine UN-Einrichtung in Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Gazastreifens. Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden.
Die israelische Armee dementierte dies jedoch. «Entgegen den Berichten hat die israelische Armee kein UN-Gebäude in Deir al-Balah angegriffen.» Man rufe die Medien zu Vorsicht mit Blick auf unbestätigte Berichte auf. (DPA)
Tausende bei Protestmarsch gegen israelische Regierung
Tausende von Menschen haben an einem Marsch in Richtung Jerusalem als Protest gegen die Politik der rechtsreligiösen Regierung in Israel teilgenommen. Eine zentrale Schnellstrasse, die in die Stadt führt, wurde wegen des Marsches gesperrt.
Die Demonstranten protestieren gegen die angekündigte Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs sowie den Neubeginn des Gaza-Kriegs. Sie wollten vor den Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Jerusalem ziehen.

Netanyahu hatte am Sonntagabend die Entlassung von Schin-Bet-Chef Ronen Bar angekündigt. Als Grund nannte er einen «Mangel an Vertrauen» in den Geheimdienstchef. Er wolle die Entscheidung diese Woche von der Regierung billigen lassen.
Die Beziehungen zwischen den beiden gelten seit Längerem als belastet. In einer Untersuchung des Inlandsgeheimdienstes über die Fehler, die das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 ermöglicht hatten, war Netanyahus Politik zuletzt auch kritisiert worden. Ausserdem ermittelt Schin Bet zu mutmasslichen illegalen Beziehungen von Vertrauten Netanyahus mit Katar.
Die Physik-Professorin Schikma Bressler, die bereits als Galionsfigur der Proteste gegen den umstrittenen Justizumbau im Land galt, sagte nach Angaben der «Times of Israel»: «Es ist an der Zeit, dass wir diesen Wahnsinn beenden, bevor wir nichts mehr zu retten haben, bevor wir kein Land mehr haben.»
Die Demonstranten schwenkten blau-weisse Nationalflaggen sowie Flaggen in gelber Farbe, die an das Schicksal der Hamas-Geiseln erinnern sollen. (DPA)
Frankreichs Präsident Macron kritisiert erneuten Angriff Israels
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die neuen israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen kritisiert. Die Wiederaufnahme der Angriffe sei ein «tragischer Schritt zurück» für das palästinensische Volk, für den Gazastreifen sowie für die israelischen Geiseln und deren Familien, sagte Macron am Mittwoch bei einem Auftritt mit dem jordanischen König Abdullah II. in Paris.
Der französische Staatschef forderte einen sofortigen Stopp der Kämpfe und eine Wiederaufnahme von Verhandlungen auch unter Beteiligung der US-Regierung, um eine dauerhafte Waffenruhe und eine Freilassung aller verbliebener Geiseln der Hamas zu erreichen. Macron und König Abdullah II. wollten auch über die Notwendigkeit sprechen, humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen und den Zugang zu Wasser und Strom in dem palästinensischen Gebiet wiederherzustellen, hiess es aus Macrons Büro. (DPA)
Bericht: 14 Palästinenser bei Beschuss in Gaza getötet
Bei neuem Beschuss Israels im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, zwei Menschen seien bei einem Drohnenangriff in Al-Mawasi ums Leben gekommen, einem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet in dem Küstenstreifen. Auch im Gebiet von Chan Junis, im Süden des Gazastreifens, seien mehrere Zivilisten getötet worden, darunter eine Frau und ein Kind.
Die israelische Armee teilte mit, im nördlichen Gazastreifen sei in der Nacht ein militärisches Ziel der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen worden.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Es seien dort gerade Vorbereitungen auf Raketenangriffe auf israelisches Gebiet getroffen worden. Ausserdem habe die Marine mehrere Boote an der Küste vor Gaza angegriffen. Diese seien von der Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) für Terrorzwecke verwendet worden. (DPA)
Itamar Ben-Gvir ist wieder Polizeiminister von Israel
Der rechtsextreme Politiker Itamar Ben-Gvir erhält das Amt als Polizeiminister Israels zurück. Die israelische Regierung billigte die Wiederernennung in der Nacht, wie das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte.

Zwei weitere Mitglieder von Ben-Gvirs Partei Otzma Jehudit erhielten ebenfalls ihre Ministerposten zurück. Sie waren im Januar aus Protest gegen die Waffenruhe mit der islamistischen Hamas aus der Regierung ausgetreten und hatten nach Wiederbeginn der Angriffe im Gazastreifen ihre Rückkehr angekündigt.
Die Regierung ignorierte mit ihrer Entscheidung eine Stellungnahme der Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara. Diese hatte festgelegt, dass Netanjahu Ben-Gvir nicht wieder zum Polizeiminister ernennen könne. Sie hatte in der Vergangenheit kritisiert, der ultrarechte Minister habe sich auf illegitime Weise in die Polizeiarbeit eingemischt. Die rechtsreligiöse Regierung Netanjahus strebt eine Entlassung der Generalstaatsanwältin an, die sich immer wieder gegen Entscheidungen der politischen Führung stellt, die sie als nicht rechtmässig ansieht.
Netanyahu: «Verhandlungen nur unter Feuer»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu droht eine Intensivierung der massiven Angriffe auf Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen an. «Wir haben den Kampf wieder mit aller Macht aufgenommen», sagte Netanyahu in einer Videoübertragung. «Von jetzt an werden Verhandlungen nur unter Feuer geführt.» Zu neuen Angriffen mit mehr als 400 Toten sagte Netanyahu: «Dies ist erst der Anfang.»
Israelische Medien berichteten von anhaltenden israelischen Luftangriffen in mehreren Gegenden des Küstengebiets auch in der Nacht zu Mittwoch. Die israelische Armee äusserte sich jedoch zunächst nicht dazu. Den Berichten zufolge wurden Angriffe aus der Gegend um Chan Junis im Süden des Gebietes und bei Gaza-Stadt im Norden gemeldet. Bei den Angriffen sollen demnach mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen sein.
Netanyahu: Gaza-Angriffe sind «nur der Anfang»
Im Gaza-Krieg bahnt sich eine neue Eskalation an. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte am Dienstag, die Luftangriffe auf das das Palästinensergebiet seien «nur der Anfang» und eine «notwendige Bedingung für die Befreiung von Geiseln». Jegliche Waffenruhe-Verhandlungen würden nur «unter Feuer» stattfinden.
Israel werde weitermachen, bis es all seine Kriegsziele erreicht habe, sagte Netanyahu in einer aufzeichneten Stellungnahme, die im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Israel hat das Ziel ausgelobt, die Hamas zu zerschlagen und alle Geiseln aus ihrer Gewalt zu befreien. «Die bisherigen Freilassungen haben bewiesen, dass militärischer Druck eine notwendige Voraussetzung für die Freilassung von Geiseln ist», sagte Netanyahu. (DPA)
US-Militär setzt Angriffe auf Huthi im Jemen fort
Das US-Militär greift erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen an. Die Operationen gegen die Terrormiliz würden fortgesetzt, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom in der Nacht auf der Plattform X mit.
Dazu wurden zwei Videos veröffentlicht, auf denen von einem Flugzeugträger startende Kampfflugzeuge sowie ein Raketenangriff zu sehen sind. Weitere Einzelheiten zu den Angriffen nannte Centcom nicht.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Arabische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, dass Stellungen in der Provinz Sadah im Norden des Landes angegriffen worden seien. Die Provinz gilt als eine Hochburg der Huthi. Die wiederum behaupteten in der Nacht, zum vierten Mal binnen 72 Stunden den Flugzeugträger USS Harry S. Truman angegriffen zu haben. Darüber hinaus seien feindliche Kriegsschiffe ins Visier genommen worden, die einen Angriff auf den Jemen geplant hätten. Dies liess sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
Zuvor hatten die Huthi erstmals seit dem Beginn der Waffenruhe zwischen der mit ihr verbündeten islamistischen Hamas und Israel im Gazastreifen vor rund zwei Monaten wieder eine Rakete auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee teilte mit, die Rakete sei abgefangen worden, bevor sie israelisches Gebiet erreicht habe. (DPA)
Proteste in Tel Aviv gegen Neubeginn des Gaza-Krieges
Zahlreiche Menschen haben in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gegen eine Fortsetzung des Gaza-Krieges und für eine Freilassung der Hamas-Geiseln demonstriert. Der Krieg bedeute ein «Todesurteil für die Geiseln», stand auf einem langen Banner, das Demonstranten vor sich hielten. «Warum sind sie immer noch in Gaza?», fragten Teilnehmer der Proteste in Sprechchören. Im Gazastreifen werden nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln festgehalten sowie die Leichen von 35 Verschleppten.
Erstmals seit Beginn einer Waffenruhe vor zwei Monaten hatte die Luftwaffe in der Nacht wieder massiv Ziele im Gazastreifen bombardiert. Mehr als 400 Menschen wurden nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde getötet und Hunderte weitere verletzt. (DPA)
Israels Militär: Rakete aus dem Jemen abgefangen
Nach einem Raketenangriff aus dem Jemen haben in Israel nach Militärangaben Warnsirenen geheult. Die israelische Armee berichtete von Raketenalarm im zentralen Abschnitt und im Süden des Landes. Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete sei von Israels Raketenabwehr abgefangen worden, bevor sie in israelisches Gebiet eingedrungen sei, hiess es weiter. Es gab zunächst keine Berichte zu Verletzten oder Sachschaden.
Die mit Israel verbündeten USA hatten in der Nacht ihre heftigen Luftangriffe auf die Huthi im Jemen fortgesetzt, wie das US-Regionalkommando Centcom mitteilte. Die Miliz ist wie die Hamas in Gaza Verbündeter des Irans.
US-Präsident Donald Trump hatte auf seiner Plattform Truth Social geschrieben, jeder Schuss, der von den Huthi abgefeuert werde, werde fortan als ein Schuss angesehen, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert worden sei. «Der Iran wird dafür verantwortlich gemacht werden und die Konsequenzen tragen, und diese Konsequenzen werden schrecklich sein!» Zuvor hatte der Iran mit heftigen Gegenmassnahmen gedroht. (DPA)
EU fordert von Israel Ende der Militäroperationen in Gaza
Die Europäische Union fordert von Israel ein Ende der neuen Militäroperationen im Gazastreifen. Die EU bedauere den Bruch des Waffenstillstands in Gaza und den Tod von Kindern und erwachsenen Zivilisten bei israelischen Luftangriffen, heisst es in einer untere der Federführung der Aussenbeauftragten Kaja Kallas veröffentlichten Erklärung. Man dränge Israel, Zurückhaltung zu üben und die ungehinderte Einfuhr humanitärer Hilfe sowie die Stromversorgung für Gaza wieder aufzunehmen.
«Die EU ist der Ansicht, dass die Wiederaufnahme von Verhandlungen der einzige gangbare Weg ist», heisst es weiter in der Erklärung. Palästinenser und Israelis hätten in den vergangenen eineinhalb Jahren unermesslich gelitten. Es sei an der Zeit, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Stabilität sei eine Voraussetzung für einen schnellen Wiederaufbau. Die Hamas müsse unverzüglich alle Geiseln freilassen.
EU-Grenzschützer sind nicht mehr in Rafah
Zuvor hatte sich bereits EU-Ratspräsident António Costa «schockiert und traurig» über die Nachrichten aus Gaza und die vielen zivilen Opfer infolge der jüngsten israelischen Luftangriffe gezeigt. «Die Gewalt muss beendet und die Bedingungen der Waffenruhevereinbarung müssen eingehalten werden», kommentierte er.
Zur Lage am von der EU mit überwachten Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen teilte die EU mit, dieser sei bis auf weiteres geschlossen. In der aktuellen Lage entsende die EU-Mission EUBAM Rafah kein Personal zum Grenzübergang, bleibe jedoch in der Region und beobachte die weiteren Entwicklungen. (DPA)
Hamas meldet fünf von Israel getötete Führungsleute
Bei den Angriffen auf Stellungen der Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Terrororganisation fünf Führungsmitglieder ums Leben gekommen. Die Hamas nannte unter anderem Mahmud Abu Watfa, Leiter des Hamas-Innenministeriums und verantwortlich für die Polizei in Gaza, Issam al-Daalis, Vorsitzender des Regierungsverwaltungsausschusses, sowie Bahdschat Abu Sultan, verantwortlich für den inneren Sicherheitsapparat der Hamas.
Sie alle hätten eine zentrale Rolle beim von der Hamas geplanten Wiederaufbau ihrer Herrschaft im Gazastreifen nach Ende des Kriegs gespielt, schreibt die Nachrichtenseite «ynet».
Arabischen Medienberichten zufolge soll Israels Armee auch hochrangige Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) getötet haben, darunter den Sprecher ihres militärischen Flügels. (DPA)
Israel: «Hätten wir weiter abgewartet, hätte sich die Lage nicht verändert»
Israels Aussenminister Gideon Saar sieht in den jüngsten Angriffen auf Hamas-Ziele im Gazastreifen eine Lösung, um Bewegung in die festgefahrenen Gespräche über eine Verlängerung des Gaza-Deals zu bekommen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff habe jüngst zwei Vorschläge gemacht, die Hamas beide abgelehnt habe, sagte Saar nach Angaben seines Büros. Seit zweieinhalb Wochen seien sie bei den Verhandlungen in einer Sackgasse. «Hätten wir weiter abgewartet, hätte sich die Lage nicht verändert», so Saar weiter.
Die israelische Armee greift nach eigenen Angaben weiterhin Stellungen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) im Gazastreifen an. «Zu den in den vergangenen Stunden getroffenen Zielen zählen Terrorzellen, Abschussrampen, Waffenlager und weitere militärische Infrastruktur», teilten die Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Die Angriffe dauern demnach im gesamten Gazastreifen an.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen bei den Angriffen bislang mehr als 400 Menschen ums Leben, mehr als 560 weitere seien verletzt worden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Laut Hamas sind fünf hochrangige Hamas-Mitglieder unter den Toten. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu Opfern bei ihren neuerlichen Luftangriffen.
DPA
Ägypten: Israel hat Waffenruhe im Gazastreifen gebrochen
In langen und zähen Verhandlungen hatte Ägypten zusammen mit Katar und den USA die Waffenruhe zwischen Israel und Hamas ausgehandelt. Kairo kritisiert Israels neues Vorgehen im Gazastreifen scharf.
Die neuen Angriffe Israels im Gazastreifen verurteilt Ägypten in schärfsten Tönen. Diese seien ein «eklatanter Bruch der Einigung über eine Waffenruhe und eine gefährliche Eskalation, die schwere Folgen für die Stabilität der Region» haben könnte, teilte das Aussenministerium in Kairo mit. Ägypten lehne alle israelischen Angriffe ab, die das Ziel hätten, Spannungen im Nahen Osten wieder anzuheizen und die Bemühungen zur Deeskalation zu durchkreuzen. Die Weltgemeinschaft müsse wegen Israels «Aggression im Gazastreifen» sofort einschreiten und diese stoppen.
Beobachtern zufolge ist noch unklar, ob die neuen Angriffe Israels einen kurzfristigen Versuch darstellen, die Hamas in den Gesprächen über die Weiterführung der Waffenruhe zu Kompromissen zu zwingen oder ob es sich um den Beginn einer neuen Phase in dem Konflikt handelt.
DPA
SDA/AFP/DPA/red
Fehler gefunden?Jetzt melden.