Abstimmungen Talevo und SeeuferThalwil wagt neuen Anlauf für die Gemeindeversammlung
Schon mehrere Male musste die Gemeindeversammlung abgesagt oder abgebrochen werden. Die nächste soll im Sommer an mehreren Tagen draussen stattfinden.
Die nächste Gemeindeversammlung in Thalwil soll draussen stattfinden. Und zwar gleich dreimal. Der Gemeinderat hat die Versammlung vom März abgesagt und plant in der Woche vom 21. bis 25. Juni an mehreren Abenden eine Gemeindeversammlung im Freien. Das soll es den Thalwilern ermöglichen, trotz Corona über drei wichtige Geschäfte abzustimmen.
Zwei davon stehen schon seit März des letzten Jahres auf der Traktandenliste: der Gestaltungsplan Talevo und jener für das Seeufer Bürger. Ersterer sieht eine Überbauung am Bahnhof vor, der andere eine Zusammenlegung der beiden Badeanstalten Bürger I und II. Als drittes Geschäft kommt die Jahresrechnung hinzu, die wie gewohnt im Juni traktandiert ist.
Ein Zelt auf dem Chilbiplatz?
Auch wenn das Interesse vor allem an den beiden Gestaltungsplänen gross ist, verwehrte Corona bisher eine Abstimmung darüber. Im März und Oktober wurde die Gemeindeversammlung abgesagt, im September hatte der Gemeinderat einen Versuch gewagt, sie jedoch gleich zu Beginn wieder abgebrochen, weil mehr als 600 Personen in die Kirche und den Gemeindehaussaal strömten.
«Das darf sich nicht nochmals wiederholen», sagt Gemeindepräsident Märk Fankhauser (FDP). Deshalb habe sich der Gemeinderat entschieden, nur eines der grossen Geschäfte pro Abend zu traktandieren – dies draussen und mit Schutzkonzept.
Wo die Versammlung stattfinden wird, ist noch unklar. Sie soll jedoch nicht ganz unter freiem Himmel, sondern in einem Zelt durchgeführt werden. «Möglich wäre es, ein grosses Zelt auf dem Chilbiplatz zu errichten», sagt Fankhauser. Auch auf der Sportanlage Brand könnten Zelte installiert werden. Eine weitere Option wäre der Pausenplatz des Schulhauses Sonnenberg. «Dies müsste allerdings mit dem Schulbetrieb abgestimmt werden», sagt Fankhauser.
Die Feier bleibt aus
Wenn möglich will der Gemeinderat die Gemeindeversammlung an einem einzelnen Ort statt an mehreren gleichzeitig durchführen. Das hat vor allem finanzielle Gründe. Denn eine Übertragung, die es allen Personen an allen Standorten ermöglichen würde, sich zu Wort zu melden und Anträge stellen zu können, geht ins Geld, wie Fankhauser sagt. «Können wir es an einem Ort durchführen, bräuchten wir lediglich gute Lautsprecher.»
Bereits 2019 hatte die Gemeinde eine Versammlung unter freiem Himmel durchgeführt. Damals mit dem Titel «Landsgemeinde im Plattenpark» und mit viel Musik und Feierlichkeiten, um möglichst viele Thalwilerinnen und Thalwiler anzulocken. Mit Erfolg, nahmen doch rund dreimal mehr Stimmberechtigte als an normalen Gemeindeversammlungen teil. «Diesmal wird es nichts Gesellschaftliches und auch keinen Apéro geben», sagt Fankhauser. Es gehe diesmal ja nicht darum, möglichst viele Leute anzulocken, sondern mit genügend Abstand über die Geschäfte abstimmen zu können.
Die sogenannte Landsgemeinde mit all ihren Feierlichkeiten will der Gemeinderat 2022 wieder durchführen, sofern es die Lage bis dann zulässt.
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