Aufstand in SyrienIslamistische Rebellen rücken näher an Homs ran
Die Rebellen stehen nun vor den Toren von Homs, die drittgrösste Stadt in Syrien. Wer sie kontrolliert, regiert Syrien, meinen Beobachter.
Syrische Rebellen haben Aktivisten zufolge die Kontrolle über das nördliche Umland von Homs, der drittgrössten Stadt Syriens, übernommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, dass die Rebellen bis auf fünf Kilometer aus nördlicher Richtung an die Stadt herangerückt seien.
Die Orte Talbiseh und Rastan stehen demnach nun unter ihrer Kontrolle. In Talbiseh habe es Beschuss der Regierungstruppen gegeben. Beide Orte waren zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs Hochburgen der Oppositionskräfte.
Homs ist strategisch bedeutsam
Homs liegt etwa eine halbe Autostunde von der Grenze zum Libanon entfernt. Die Kontrolle der Regierung über Homs ist dem US-amerikanischen Institut für Kriegsstudien (ISW) zufolge entscheidend, um weiterhin Lieferungen des Irans an die Hizbollah-Miliz im Libanon zu ermöglichen. Homs bietet Zugang zu mehreren Grenzübergängen in das Nachbarland.
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«Wer die Schlacht um Homs gewinnt, wird Syrien regieren», sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur. Die Stadt sei von strategischer Bedeutung. Bei einem Erfolg der Rebellen wäre die Verbindung der Hauptstadt Damaskus zu den syrischen Mittelmeerhäfen abgeschnitten.
Nach mehrtägigen Gefechten mit Regierungstruppen haben die Rebellen nach der Millionenstadt Aleppo zuletzt auch Hama eingenommen, das zwischen Aleppo im Norden und Homs weiter im Süden liegt. Es ist unklar, ob die Rebellen über genügend Kämpfer verfügen, um Homs mit etwa 1,4 Millionen Einwohnern einzunehmen.
Rebellen-Chef bei CNN: «Das Regime ist tot»
Das Ziel der syrischen Rebellenallianz ist nach Worten des Anführers Abu Mohammed Julani der Sturz von Syriens Machthaber Bashar al-Assad. Das Scheitern sei schon immer im Regime selbst gekeimt, sagte Julani dem US-Sender CNN. Die Iraner und Russen hätten versucht, es wiederzubeleben. «Aber die Wahrheit bleibt: Dieses Regime ist tot», so der Rebellenanführer.
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Julani plant in Syrien ein auf Institutionen basierendes Regierungssystem zu errichten. Nicht eines, in dem ein einzelner Herrscher willkürlich Entscheidungen treffe, sagte er. «Wir sprechen nicht über die Herrschaft von Einzelpersonen oder persönliche Launen», sagte der Anführer der islamistische Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS).
DPA/van/anf
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