Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheSyngenta will das Giftmischer-Image loswerden
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

Der Basler Agrochemie-Riese Syngenta will das Image des Giftmischers abstreifen und sieht sich als Hightech-Konzern. Daher erinnert das neue Firmenlogo stark an Googles Form- und Farbensprache. In der Kommunikation kämpft der Konzern dagegen noch mit der Technik. Denn wer die Finanzergebnisse in Erfahrung bringen will, den schickt Syngenta auf eine virtuelle Irrfahrt: So teilte der Konzern am Donnerstag per Mail mit, dass die jüngsten Quartalszahlen vorliegen. Die Mail enthielt einen Link auf eine Webseite – wo ein weiterer Link zu finden war, der auf die Medienmitteilung führte. Wer darauf klickte, landete dann auf einem zweizeiligen PDF-Dokument, das – man ahnt es – einen weiteren Link enthält, der auf die Homepage der Syngentagroup führt. Dort sind die Zahlen dann nicht etwa prominent auf der Homepage platziert, nein. Man findet sie unter dem Link «Media» oder «Investors». Auf dem Weg zum Hightech-Konzern gibt es für CEO Erik Fyrwald noch einiges zu tun.
Bankpräsident tritt Tennisabteilung von GC bei
Offensichtlich reicht es Antonio Horta-Osorio nicht, sich mit der Credit Suisse einer Organisation anzuschliessen, die in guter Regelmässigkeit negativ auffällt: Vor seiner Bestätigung als neuer Bankpräsident hat er sich laut «Financial Times» auch beim Grasshopper Club als Mitglied eintragen lassen. Fairerweise muss bemerkt werden, dass er nicht der Fussball-Sektion beigetreten ist, sondern der weniger skandalträchtigen Tennisabteilung. Dass die Wahl auf GC fiel, ergibt auch vor dem Hintergrund Sinn, dass die CS Namenssponsorin des geplanten Fussballstadions auf dem Zürcher Hardturmareal sein wird. Ob Horta-Osorio wohl noch in Zürich lebt, sollte das Stadion irgendwann einmal gebaut sein?

UBS-Chef Ralph Hamers
Statt einer klaren Strategie mit bezifferten Zielen lieferte der neue UBS-Chef Ralph Hamers am Dienstag anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen jede Menge Marketing-Sprech. So hat er der UBS nun einen Unternehmenszweck verpasst: «Reimaging the power of investing. Connecting people for a better world», lautet der. Connecting people? Da klingelt doch was. Richtig, das war mal der Slogan von Nokia. Einst waren die Finnen Weltmarktführer bei Mobiltelefonen, verpassten aber nach der Jahrtausendwende so ziemlich jeden Trend. Hoffentlich ist das kein Omen für die UBS.

Ex-Coop-Chef kauft sich Oldenburger Hengst
Die hauseigene Coop-Zeitung hat ihren langjährigen, erfolgreichen Chef und Präsidenten Hansueli Loosli mit einem grossen Interview in die Pension verabschiedet. Welche privaten Meilensteine er noch anpeile, fragte der Interviewer: «Ich hatte mal gesagt, dass ich wieder reiten möchte, aber auch noch Klavier spielen und besser Italienisch lernen wolle.» Wer den Workaholic Loosli kennt, weiss, dass das nicht ganz alles sein kann. Aber Loosli ist auch ehrlich: «Aber, ehrlich gesagt, ist meine liebste Freizeitbeschäftigung die Arbeit. Ich habe mich immer als Unternehmer verstanden, und deshalb wird mich Arbeit auch in Zukunft begeistern. Ich brauche das, damit ich im Gleichgewicht bleibe.» Immerhin hat er sich aber bereits ein Pferd gekauft: einen fünfjährigen Oldenburger Hengst.

21-Jährige verkauft bekanntes Foto von ihr und verdient knapp eine halbe Million Dollar
Der letzte Schrei - einige würden sagen: Irrsinn - an den Märkten sind die Non-Fungible Tokens, kurz NFTs. Damit wird digitalen Werken, sei es ein Bild oder ein Musikstück, ihre Einmaligkeit bescheinigt. Immerhin eine halbe Million Dollar hat die 21-jährige Amerikanerin Zoë Roth für ihr Werk erhalten. Ihren Namen kannte bisher kaum jemand, ihr Gesicht dafür umso mehr: 2005 hatte sie als Fünfjährige diabolisch wissend in die Fotokamera ihres Vaters geblickt, während im Hintergrund ein Haus abbrannte. Dank dem Aufkommen der sozialen Netzwerke ging das Bild in den Folgejahren viral. Und dank dem Boom der NFTs kann Roth jetzt unter anderem ihre Studiengebühren, die in den USA so sündhaft hoch sind, bezahlen.
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Red.
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