Nach Gender-ShitstormSVP Stäfa kritisiert Nationalrat Glarner
Der Präsident der Ortssektion bedauert es, dass sich Andreas Glarner in die Debatte um den Gender-Tag in Stäfa eingemischt hat. Das sei nicht die «Flughöhe eines Nationalrats».
Nach Drohungen hat die Schule Stäfa ZH den umstrittenen Gender-Tag aus Sicherheitsgründen abgesagt. Das begrüsst Lukas Bubb, Präsident der örtlichen SVP-Sektion. «Es ist falsch, ein solch ideologisch-politisches Thema ins Zentrum eines Spezialunterrichts zu stellen», sagt er. Der Lehrplan 21 biete genug andere Möglichkeiten. Hingegen bedauert es Bubb, dass es zu Gewaltandrohungen und persönlichen Beleidigungen gekommen sei: «So wollen wir nicht miteinander umgehen.»
Bubb wird sich demnächst mit Parteikollege Andreas Glarner in Verbindung setzen. Der Aargauer SVP-Nationalrat hat auf Twitter die Einladung für den Gender-Tag verbreitet, inklusive der Telefonnummer der Schulsozialarbeiterin, und die Absetzung der Schulleitung verlangt. Diese Aktion sei «überflüssig» gewesen, sagt Bubb. «Das ist nicht die Flughöhe eines Nationalrats. Es handelt sich um eine Gemeindeangelegenheit.»
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Bubb ist allerdings nicht der Meinung, dass Glarner das Volk aufgehetzt hat. Auch SVP-Nationalrat Roger Köppel habe das nicht getan. Köppel sprach in Zusammenhang mit dem Gender-Tag von «Versexisierung des Schulunterrichts». Bubb sagt über die Promis aus seiner Partei: «Glarner und Köppel waren Multiplikatoren, aber sicher keine Hetzer. Sie haben nicht zur Gewalt aufgerufen.» Andere Leute hätten sich in den sozialen Medien entsprechend geäussert.
Die Zürcher Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner sieht es anders. Gegenüber SRF sagte sie an die Adresse von Glarner: Wer in dieser Art hetze, nehme seine Verantwortung als Politiker nicht wahr.
Schule spricht von einem Missverständnis
Die SVP Stäfa hat bereits am Dienstag einen Brief mit Fragen an die Schulpflege geschickt, als bekannt wurde, dass ein Gender-Tag durchgeführt werden soll. Eine Antwort hat die Partei bisher nicht erhalten. Die SVP-Sektion ist in der siebenköpfigen Schulpflege nicht vertreten. Bei der letzten Vakanz setzte sich in einer Kampfwahl die Kandidatin der FDP gegen diejenige der SVP durch.
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Die Schulpflege Stäfa schreibt in einer Mitteilung, dass der Begriff Gender-Tag und die in der Einladung verwendeten Sternchen und Symbole «bedauerlicherweise für Missverständnis gesorgt haben». Die Schule habe den Jugendlichen keine Meinung aufdrücken wollen. Ziel des Tages sei vielmehr gewesen, einen offenen Dialog über gesellschaftliche Rollenbilder, Stereotype, Sexualität und Beziehungen zu führen. «Dies sind alles Themen, die auch im Lehrplan 21 vorgegeben sind.»
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