Super League: St. Gallen – GCNach der frühen Roten Karte gegen den Captain geht bei GC alles schief
Die Grasshoppers unterliegen St. Gallen 1:3 und hadern auch mit dem Schiedsrichter. Es ist ein turbulentes Spiel im Kybunpark.

Es ist knifflig, es ist eng, es ist ein intensiver Zweikampf, in dem beide fallen. Und für Schiedsrichter Anojen Kanagasingam ist es Rot. Der VAR gibt ihm recht.
Nahe des GC-Strafraums misslingt Captain Amir Abrashi eine Ballannahme. Chadrac Akolo wirft sich sofort ins Duell, Abrashi ist hinterster Mann, als er den St. Galler Stürmer zu Fall bringt. Darum muss Kanagasingam Rot zeigen. Oder hat er sogar ein Hands gesehen?
Der Entscheid ist auf jeden Fall fragwürdig. Vor allem aber lenkt die Szene diese Partie in eine Richtung, die den Grasshoppers missfällt, es läuft ja erst die 22. Minute. Es folgen also: 70 Minuten in Unterzahl. Und: GC liegt schon hinten zu diesem Zeitpunkt, Willem Geubbels hatte das 1:0 erzielt
Bitter für GC ist, dass sie bis dahin besser waren, sie hatten mehr vom Spiel und erste Chancen. Geubbels’ Tor kam aus dem Nichts, es brauchte dafür GC-Verteidiger Dirk Abels, der seine Position verliess, um einen wagemutigen Ausflug ins Pressing zu unternehmen. Geubbels wurde just dort angespielt, wo Abels normalerweise verteidigt und hatte genug Zeit, um das 1:0 zu erzielen.
Und dann eben die Rote Karte gegen Abrashi. Die Grasshoppers können Unterzahl, im Januar gewannen sie in Sitten nach einem Platzverweis in der vierten Minute 1:0. Und auch diesmal zeigen sie Charakter. 13 Minuten nach Abrashis Platzverweis holt Nestory Irankunda einen Penalty heraus, Sonny Kittel läuft an und trifft. Er schoss schon vor einer Woche beim Sieg gegen YB das einzige GC-Tor. Nun sorgt er dafür, dass sein Team noch hoffen kann, als es in die Pause geht.
Hammel macht sich unbeliebt
Die St. Galler sind in der zweiten Halbzeit aber naturgemäss besser. Die Grasshoppers werden nicht mehr gefährlich und versuchen, diesen einen Punkt zu verteidigen. Doch noch bevor 60 Minuten vorbei sind, führt St. Gallen wieder. Saulo Decarli traf mit seiner Grätsche im eigenen Strafraum zwar zuerst den Ball, dann aber den überragenden Bastien Toma am Fuss, Geubbels verwertete den Penalty.
Und dann drehen die St. Galler auch noch auf. Fast schon aufreizend kombinieren sie sich durch das GC-Mittefeld, für den goldenen Abschluss sorgt Christian Witzig mit einem herrlichen Schlenzer. Es ist in der 66. Minute die Entscheidung in dieser Partie, die aber noch manch andere Geschichte bietet.
Erst trifft auch noch Akolo, sein Tor aber wird wegen Abseits aberkannt. Dann reisst Noah Persson Lukas Daschner um und verursacht den nächsten Penalty. Toma überlässt Nsame, der es aber etwas gar lässig versucht und an GC-Goalie Hammel scheitert. Er verpasst es damit, alleiniger Rekordtorschütze der Super League zu werden. Noch führt er die Liste gemeinsam mit Marco Streller an (je 111 Tore).
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
GC-Goalie Hammel übrigens findet an diesem Abend keine neuen Freunde in St. Gallen. Vor beiden Penaltys legt er sich hin und lässt sich lange pflegen, vor allem beim zweiten stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit solcher Mätzchen, liegt GC doch da schon 1:3 hinten und ist das Spiel bald vorüber. Es läuft die 88. Minute.
Hammel feiert aber immerhin einen kleinen persönlichen Triumph, als er Nsames kläglichen Versuch abwehrt. Danach baut er sich provozierend vor der St. Galler Kurve auf, als hätte er den Fans gerade höchstpersönlich die Meisterschaft geklaut.
Die Gelbe Karte hat er zu diesem Zeitpunkt bereits abgeholt. Er fehlt damit im nächsten Spiel. Genauso wie Abrashi, Decarli und Ayumu Seko, der auch noch verwarnt wird.
Damit ist die Aufgabe für Trainer Tomas Oral auch schon klar definiert. Er muss für das Spiel gegen Sion am Sonntag einem anderen Goalie vertrauen, ein neues Abwehrduo formieren und seinen Captain ersetzen. An diesem Abend in St. Gallen, da geht bei GC gleich alles auf einmal schief.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Zigi hält und das wars! Die Partie ist vorbei, sie endet mit einem 3:1 für den FC St. Gallen. Und wir melden uns gleich wieder mit einer Zusammenfassung. Bis dahin: Besten Dank fürs Dabeisein und einen schönen Abend!
Yannick sieht auch noch Gelb, Freistoss für GC. Aber entscheidend wird das nicht mehr sein.
Einen Eckball für St. Gallen gibt es hier noch.
Es laufen die letzten Minuten hier im Kybunpark.
St. Gallen wechselt nochmals. Nsame geht raus, er bleibt gemeinsamer Rekordtorschütze mit Marco Streller. Für ihn kommt Cissé.
Fünf Minuten gibt es noch obendrauf.
Hammel wehrt ab! Ja, das war fast schon arrogant von Nsame. Oder hatte der Goalie einfach Erfolg mit seinen Psychospielchen? Was er danach bietet, ist auch etwas kindisch: Er baut sich in Bodybuilderpose vor den St. Galler Fans auf. Er liegt aber auch 1:3 hinten.
Das dauert jetzt noch. Ist aber auch unnötig von Hammel, die Partie ist wohl gelaufen. Aber was wir schon wissen. Geubbels ist raus, sein Ersatzschütze Toma übergibt Nsame. Der könnte jetzt sein 112. Super-League--Tor erzielen. Er wäre damit alleiniger Rekordtorschütze der Liga.
Penalty! Daschner wird von Persson zurückgehalten, zweiter Penalty heute Abend für St. Gallen. Persson sieht Gelb, jemand auf der Bank ebenfalls, wir lösen noch auf, wer es war. Und Hammel legt sich just vor dem Penalty wieder hin.
Seko sieht auch noch Gelb. Er foult Csoboth. Und auch er fehlt gegen Sion. Wie Hammel, Abrashi und Decarli.
Bei GC kommt Choinière für Meyer. Bei St. Gallen sind Daschner, Mambimbi Faber und Csoboth neu in der Partie. Erstere zwei schon seit ein paar Minuten.
Decarli sieht heute natürlich etwas unglücklich aus, weil der den Penalty zum 2:1 verschuldet. Aber er hat alleine schon etwa drei Gegentreffer verhindert mit seinen Grätschen, hier ist er erneut zur Stelle und klärt zum Eckball, der allerdings ohne Aufreger endet.
So, wir haben die Auflösung. Es war wirklich ultraknapp bei Akolo, aber er stand wohl im Abseits. Und die Gelbe Karte war für Hammel, wegen Reklamierens? Das wissen wir nicht.
Moment, was war das? Akolo macht hier das 4:1, das Tor aber zählt nicht wegen Abseits, das war hauchdünn. Und Goalie Hammel sieht Gelb, der fehlt übrigens auch im nächsten Spiel – wenn diese Karte wirklich an ihn ging.
Das hier ist das 13. Spiel von Tomas Oral als GC-Trainer, erst eines hat er bisher verloren. Heute dürfte die zweite Niederlage hinzukommen. GC hat gerade etwas mehr Ballbesitz, wird aber kaum mehr gefährlich. Nicht vergessen: Die Zürcher spielen seit langer Zeit nur zu zehnt, weil Captain Amir Abrashi die Rote Karte gesehen hat.
Wieder gibt es Penaltyforderungen, diesmal allerdings ganz zaghafte. Vandermersch fällt im GC-Strafraum, reklamiert aber selbst nicht lange, diesmal wars ganz deutlich kein Penalty.
Die Grasshoppers wechseln doppelt. Muci und Maurin kommen rein, Abels und Irankunda gehen raus. Gibt bestimmt dankbarere Aufgaben, um bei 1:3 mit einem Mann weniger ins Spiel zu kommen.
Tor! Tor der Woche! Tor des Monats! Christian Witzig macht hier wohl alles klar. Nach einer feinen Kombination seiner Teamkollegen schlenzt er den Ball aus etwa 18 Metern an die Lattenunterkante, Hammel ist chancenlos und der Ball liegt im Tor. 3:1 für St. Gallen.
Schmerzhaft: Ndenge will aus gut 30 Metern schiessen und legt entsprechend viel Wucht in den Versuch. Nur hält Akolo gerade noch den Fuss hin und wird arg getroffen. Sah übel aus, aber der St. Galler steht wieder.
Irankunda will kontern, Vandermersch hält ihn und sieht Gelb. Er fehlt im nächsten Spiel, genauso wie Abrashi und Decarli auf Seiten von GC.
Fehler gefunden?Jetzt melden.