Steht das Hotel Meierhof vor dem Aus?
Droht dem Hotel Meierhof die Schliessung? Bald schon soll eine Baueingabe erfolgen und der Direktor steht kurz vor dem Absprung. Das grösste Hotel Horgens soll aber noch nicht der Vergangenheit angehören, sagen die Eigentümer.
Die Geschichte des Horgner Hotels Meierhof umspannt mehr als 800 Jahre. Im Jahre 1210 wurde ein «Meierhof» erstmals als Verwaltungszentrum aktenkundig, rund 600 Jahre später, im Jahr 1846, eröffnet dann erstmals ein «Gasthof Meierhof».
Ein Gastronomiebetrieb blieb der Meierhof bis heute — abgesehen von einem kleinen «Ausflug» als Bahnhofshäuschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Nimmt das über 150-jährige Kapitel der Hotellerie auf dem Grundstück vis-à-vis des Bahnhofs jetzt ein Ende?
Abwärtstrend der Hotelgäste
Wie ein gut informierter Horgner gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» sagt, sollen anstelle von Hotelzimmern Wohnungen errichtet werden, zudem werde das Haus um mindestens ein Stockwerk höher. Nur eine geringe Anzahl der jetzigen 108 Hotelzimmer sollen bestehen bleiben, berichtet der Horgner, der anonym bleiben will. Der Grund für die Umnutzung? Das Hotel habe nicht rentiert, meint er.
Diese Annahme ist angesichts der sinkenden Logierzahlen im Jahr 2015 und 2016 nicht abwegig. Der Meierhof-Direktor Pascal Rhyner erklärte gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» zum Jahresabschluss, die Auslastung sei um jeweils rund zwei Prozent zurückgegangen. Die Betreiberin, die RIMC Schweiz Hotels & Resorts AG, gibt grundsätzlich keine Zahlen bekannt, spricht aber vage von «einem guten Jahr 2017». Zu den Bauplänen wollen sich die Betreiber nicht äussern, der Eigentümer habe hier das Zepter in der Hand.
Mehr als ein Stock höher
Die Eigentümerin, die Firma Agensa AG, bestätigt indes, dass ein Baugesuch in Erarbeitung sei. Momentan würden diverse Optionen geprüft, sagt Geschäftsführer Hans Ulrich Kobelt. Das Haus sei alt, es liege daher nahe, das Potenzial der Liegenschaft zu evaluieren. Die Befürchtung, das Hotel Meierhof könnte der Vergangenheit angehören, räumt Kobelt aus: «Der Meierhof bleibt.»
Allerdings könnten einige Hotelzimmer durch Wohnungen ersetzt werden, sagt der Projektverantwortliche Alexander Schawalder der Agensa AG. In rund drei Monaten erfolge die Baueingabe. Schawalder verrät, dass eine Vergrösserung des Volumens ins Auge gefasst werde — was die gerüchteweise bekannte Etagenaufstockung bestätigt. Schawalder spricht sogar von mehr als einem Stock. «Die Lage ist unvergleichlich mit der atemberaubenden 180-Grad-Seesicht — ein Ausblick, der auch für Wohnungen äusserst interessant ist», sagt er. Die Idee ist daher, ein «multifunktionales Gebäude» zu erstellen, in dem diverse Wohnarten möglich sein werden: Kurzaufenthalte gleich einem Hotelbesuch, mittelfristige Verweildauern in möblierten Appartements und schliesslich auch das längerfristige Beziehen von Wohnungen im klassischen Sinne. «Am finalen Konzept wird noch gefeilt», sagt Schawalder abschliessend.
Direktor geht nach Luzern
Befeuert wurden die Schliessungsgerüchte durch den Abgang des jetzigen Direktors, welcher in Hotel-Fachmagazinen und in der «Luzerner Zeitung» veröffentlicht wurde.
Pascal Rhyner verlässt den Meierhof auf Ende April. Er hat im Luzerner Seehotel Hermitage eine neue Herausforderung gefunden. «Mit 33 Jahren und nach rund vier Jahren Direktion im Hotel Meierhof ist es legitim eine neue Aufgabe übernehmen zu wollen.» Der Wechsel sei ein Aufstieg. Ein Nachfolger ist laut den Betreibern von RIMC Hotels & Resorts noch nicht bekannt. «Wir evaluieren noch.»
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