Stegosaurus «Apex» in New YorkDinosaurier-Skelett soll bei Auktion sechs Millionen Dollar bringen
In New York wird ein rund 150 Millionen Jahre altes Stegosaurus-Skelett versteigert. Es handelt sich um den grössten je gefundenen Dinosaurier dieser Art.
Es war ein Zufallsfund, der Jason Cooper aus Colorado nun zum Millionär machen wird. Im Mai 2022 spazierte er um sein Grundstück, als er einen Oberschenkelknochen eines Dinosauriers fand, der sich als Lottogewinn herausstellen sollte. Ausgegraben wurde ein über acht Meter langes und 3,5 Meter hohes Skelett eines Stegosaurus, es soll gemäss New York Times das grösste und vollständigste sein, das je gefunden wurde.
Das rund 150 Millionen Jahre alte Skelett mit dem Spitznamen «Apex» sei «unglaublich gut erhalten», teilte das Auktionshaus Sotheby’s nun mit. Das Fundstück soll am 17. Juli in New York versteigert werden und nach Einschätzung von Auktionsexperten bis zu sechs Millionen Dollar (rund 5,5 Millionen Franken) einbringen.
Der Stegosaurus ist nicht das erste Skelett, das Jason Cooper entdeckt hat, schliesslich steht sein Haus in Colorado in einer Stadt mit dem bezeichnenden Namen Dinosaur. Viele Skelette hat er bisher an verschiedene Museen verschenkt, «Apex» kommt nun aber unter den Hammer. Das liegt wohl auch daran, dass Stegosaurus-Funde selten und damit besonders wertvoll sind.
«Apex» ist fast doppelt so gross wie «Sophie», ein Stegosaurus-Skelett das bisher als das kompletteste gilt. Bei «Sophie», es ist nicht klar, ob es wirklich ein weibliches Exemplar war, sind 85 Prozent der Knochen erhalten, bei «Apex» nun immerhin 70 Prozent. Die in Wyoming gefundene «Sophie» war allerdings noch ein Jungtier und gut 5,6 Meter lang, während das Skelett aus Colorado nun mit 8,2 Metern Länge als ausgewachsenes Exemplar gilt.
Die Ausgrabung von «Apex» wurde von Beginn weg vom Auktionshaus Sotheby’s begleitet, es sei das erste Mal, dass man so nahe dabei sei und damit der transparenteste Verkauf eines Dinosauriers, den es je gab, heisst es vonseiten Sotheby’s. Einige Experten bestätigen die Angaben über die Grösse und den guten Zustand der Knochen, andere verweigerten aber die Zusammenarbeit mit Cooper und Sotheby’s.
Dinosaurier-Knochen gehören in ein Museum und nicht in ein Auktionshaus, sagen viele von der «New York Times» angefragte Experten. In den vergangenen Jahren waren immer wieder Dinosaurier-Skelette oder Teile davon für Millionensummen versteigert worden, was Paläontologinnen und Paläontologen äusserst kritisch sehen. Cooper und Sotheby’s betonen zwar, dass alle Knochen fotografiert, gescannt und dokumentiert wurden. Zudem könne man auf seinem Grundstück jederzeit weitere Informationen zur Ausgrabung einholen.
Cooper hofft, dass das Skelett in einem Museum landet, etwa indem eine Privatperson es ersteigert und dann spendet. Eine Sicherheit dafür gibt es allerdings nicht, es könnte auch komplett aus der Öffentlichkeit verschwinden. Viele Experten befürchten auch, dass nicht richtig mit den Knochen umgegangen werde, ein Paläontologe bezeichnet die öffentliche Versteigerung des Skeletts gar als «Schlachthaus» für die Wissenschaft.
Für Sotheby’s ist es eher eine Goldgrube. Das Auktionshaus versteigerte schon 1997 einen Tyrannosaurus Rex für 8,36 Millionen Dollar, Käufer war damals das Field Museum in Chicago. Den höchsten Preis erzielte bis anhin das fast komplette T-Rex-Skelett «Stan» im Jahr 2020, das für 31,8 Millionen Dollar verkauft wurde. Diesen Rekord wird «Apex» nicht brechen, mit einem Preis über vier Millionen Dollar wird das Stegosaurus-Skelett aber zu einem der teuersten Dinosaurier der Geschichte werden.
DPA/anf
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