Thalwil sagt Chilbi abStatt der Chilbi gibt es nun einen «Pelzkappen-Markt»
Wegen Corona verzichtet die Gemeinde Thalwil ein weiteres Mal auf die Chilbi. Als Alternative bietet sie einen Herbstmarkt mit «Chilbi-Charakter».
An der Thalwiler Chilbi herrscht jeweils grosser Trubel. Einmal jährlich findet sie Ende Oktober statt und ist eine der spätesten Chilbis in den Seegemeinden. Im Bezirk ist das Volksfest – wegen des meist trüben und kühlen Wetters – besser bekannt unter dem Namen Pelzkappenchilbi. Bereits letztes Jahr hat Thalwil auf den Traditionsanlass verzichtet. Die Gemeinde schätzte die Planungssicherheit wegen Corona als zu gering ein.
Und auch dieses Jahr fällt die Chilbi ins Wasser. Als eine der wenigen am Zürichsee. Joana Büchler, Kommunikationsbeauftragte in Thalwil, sagt: «Wenn wir die Chilbi durchführen wollen, müssen wir das Chilbigelände abgrenzen und Zugangskontrollen durchführen.» Mit den aktuell geltenden Massnahmen muss bei Grossanlässen mit über 1000 Personen ein Covid-Zertifikat verlangt werden. Aufgrund der aufwendigen Auflagen hat sich die Gemeinde nun ein weiteres Mal gegen die Durchführung der Chilbi entschieden.
Keine Festzelte und Bahnen
Trotzdem will Thalwil in diesem Jahr nicht vollständig auf einen Anlass verzichten. «Wir wollen der Bevölkerung dennoch etwas bieten. Als Markt ist das mit vertretbarem Aufwand möglich», sagt Büchler. Am Wochenende vom 23. und 24. Oktober wird deshalb statt der Chilbi ein Herbstmarkt durchgeführt. «Noch können wir nicht sagen, wie dieser genau aussieht – wir befinden uns erst in der Planungsphase», sagt Büchler. Der Markt soll aber, wie auch die Chilbi jeweils, auf dem Chilbiplatz und der Dorfstrasse stattfinden. Neben einem Angebot von Waren sollen hungrige Marktbesucher auch mit einem Take-away-Angebot versorgt werden.
Sicher ist, dass es keine Festzelte und nur kleine Attraktionen wie ein Karussell für Kinder geben wird. «Damit sollen der Besucherstrom flüssig gehalten und Menschenansammlungen reduziert werden», erklärt Büchler. Dies liesse sich bei einem Markt besser realisieren als an der traditionellen Thalwiler Chilbi. Zudem sind Märkte in der aktuellen Situation mit geringeren Auflagen durchführbar. «Die Marktstände müssen aber etwas mehr Abstand einhalten – es wird also luftiger.»
Ganz auf das Chilbi-Feeling müsse jedoch nicht verzichtet werden: «Magenbrot und Zuckerwatte werden am Herbstmarkt nicht fehlen», sagt Büchler. Die Vereine sind bereits zu einem früheren Zeitpunkt über die Absage der Chilbi informiert worden. «Sie dürfen dennoch mit Ständen vor Ort sein und haben bei der Marktplanung Vorrang.» Auf die traditionellen Beizen der Vereine muss jedoch verzichtet werden.
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