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Auftakt zur Formel 1
Verstappen siegt – doch die brisante Affäre um den Teamchef dreht weiter

First placed Red Bull Racing's Dutch driver Max Verstappen (L) and third placed Ferrari's Spanish driver Carlos Sainz Jr celebrate during the podium ceremony of the Bahrain Formula One Grand Prix at the Bahrain International Circuit in Sakhir on March 2, 2024. (Photo by ANDREJ ISAKOVIC / AFP)

Will Max Verstappen die Konkurrenz nur aufmuntern? Jedenfalls schlendert der Niederländer über die Start- und Zielgeraden von Bahrain, mal wird ihm von links, mal von rechts ein Mikrofon hingehalten, auf Niederländisch, auf Deutsch, auf Englisch gibt er Antworten vor diesem Auftakt in die Formel-1-Saison. Der Inhalt aber, der ähnelt sich, welche Sprache er auch spricht. «Ferrari, Mercedes, McLaren, Aston Martin», zählt Verstappen auf. Und sagt dann: «Sie alle liegen zusammen mit uns innerhalb von ein, zwei Zehnteln, das wird ein interessantes Rennen.»

Knapp zwei Stunden später sitzt der 26-Jährige in dem Raum, von dem es raus geht auf das Siegerpodest. Er trägt die Mütze mit der Nummer 1. Und schaut fast etwas neidisch auf den grossen Bildschirm vor ihm. Dort sind einige Bilder zu sehen von diesem Rennen, Überholmanöver, harte Zweikämpfe. Einmal atmet er tief aus und reisst die Augen auf. Carlos Sainz ist zu sehen, wie er seinen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc aggressiv bedrängt und ihn letztlich überholt. Sainz kommt später auch noch in den Raum: Der Spanier ist Dritter geworden.

Verstappen wirkt in diesen Momenten, als wüsste er gar nicht, dass man in seinem Sport zwischendurch auch einmal gegen andere Fahrer kämpfen muss. Erlebt hat er das an diesem Samstag in der Wüste Bahrains jedenfalls nicht. Als Leclerc in seinem Ferrari kurz nach dem Start neben ihm auftaucht, ist das auch nicht sonderlich aufregend für ihn. Eine Kurve später ist der Monegasse schon wieder weg und Verstappen auf einsamer Fahrt. 

Die Gegnerschaft soll ihm nähergerückt sein? Von wegen. Der Weltmeister der letzten drei Jahre kann es sich nach seinem letzten Boxenstopp, bei dem er weiche Reifen holt, um auch noch die schnellste Runde zu fahren – was ihm natürlich glückt –, gar leisten, seinen Vorsprung nur noch zu verwalten. 22,457 Sekunden sind es im Ziel. Der Zweitplatzierte? Sergio Pérez, sein Teamrivale. Der Mexikaner hat sich nach vorne gekämpft vom fünften Startplatz, es ist die nächste schlechte Nachricht für die Gegner. 

Der sehr dankbare Teamchef

Und es ist genau das Gegenteil für den Mann, der an der Boxenmauer steht und sich nach der Zieleinfahrt via Funk zu Wort meldet bei seinem Dauersieger. Christian Horner hat ziemlich turbulente Wochen und Tage hinter sich. Und als er zu Verstappen sagt, «du hast die Poleposition geholt, die schnellste Runde, den Sieg, es war ein brillanter Start – vielen, vielen Dank», da tönt es, als hoffe er nun dank diesem Wochenende, dass etwas Ruhe einkehrt bei Red Bull. Und in seinem Leben. Dass der Sport wieder im Vordergrund steht und nicht das, was die Schlagzeilen der Fachportale zuletzt dominierte. 

Eine Mitarbeiterin des Rennstalls hat dem Briten unangemessenes, grenzüberschreitendes Verhalten vorgeworfen. Red Bull liess die Angelegenheit untersuchen. Am Mittwoch kam der Bericht des Anwalts. Und die Entscheidungsträger urteilten: Es ist nichts Relevantes vorgefallen.

Doch offenbar soll der mit der Untersuchung beauftragte Anwalt vom einstigen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone vermittelt worden sein. Horner wiederum war Trauzeuge bei dessen dritter Hochzeit. Manche in der Szene, darunter McLaren-CEO Zak Brown, fordern daher, dass der Weltverband FIA die Angelegenheit als unabhängige Instanz selbst prüft. 

Zusätzliche Brisanz erhielt der Fall am Donnerstag, als anonym Nachrichten und Bilder an Journalisten, Teamchefs und hochrangige Mitarbeiter der FIA und der Formel 1 verschickt wurden, die offenbar zwischen Teamchef und Mitarbeiterin ausgetauscht worden waren. Viel dreht sich dabei um Dinge unter der Gürtellinie. 

Bemerkenswerte Aussage des FIA-Präsidenten

Am Freitag musste Horner deshalb auch zu einem Gespräch mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Über den Inhalt schwieg der Dubaier zwar. Allerdings sagte er das: Die Affäre «schadet dem Sport, und sie schadet auch auf menschlicher Ebene». Relevant ist das deshalb, weil gegen das Regelbuch verstösst, wer «der FIA, ihren Mitgliedern oder Funktionären moralischen Schaden» zufügt oder den «von der FIA vertretenen Werten» schade.

Red Bull Racing team principal Christian Horner (L) speaks to FIA president Mohammed bin Sulayem during the third practice session of the Bahrain Formula One Grand Prix at the Bahrain International Circuit in Sakhir on March 1, 2024. (Photo by ANDREJ ISAKOVIC / AFP)

Der Fall könnte für Horner also noch lange nicht ausgestanden sein. Dem Vernehmen nach ist das Glück des 50-jährigen Ehemanns von Ex-Spice-Girl Geri Halliwell, dass die thailändische Milliardärsfamilie Yoovidhya zu ihm hält. Ihr gehören 51 Prozent des Energydrink-Herstellers. Andere hätten sich längst von ihm losgesagt.

Die Hoffnung, der sportliche Erfolg würde das alles übertünchen, hegt Horner wohl vergeblich. An diesem Samstag vergessen sie bei Red Bull die ganze Aufregung aber zumindest für ein paar Momente. Carlos Sainz schickt zwar noch ein paar angriffige Worte Richtung Red Bull: auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Saudiarabien würde ihr Auto dann auch ganz gut funktionieren. Doch Aussenseiter ist Ferrari auch  beim zweiten Rennen in einer Woche, wie alle, die nicht in diesen dunkelblauen Raketen auf Rädern sitzen. 

Probleme hatten beim Auftakt jedenfalls nur die anderen. Etwa Lewis Hamilton, der knapp vor Rennhälfte meldet, sein Sitz im Mercedes sei gebrochen – nur um dann doch einige Konkurrenten zu überholen und auf Rang 7 zu fahren. Oder Valtteri Bottas, der beim einen Boxenstopp über 50 Sekunden steht, weil das linke Vorderrad nicht festgemacht werden kann. Für den Finnen im Schweizer Sauber-Team endet das Rennen mit Rang 19. Teamkollege Zhou Guanyu kann immerhin lange von einem Punkt träumen, am Ende reicht es mit Rang 11 aber doch knapp nicht.

Zhou beim Boxenstopp

Zhou kommt Tsunoda zuvor, der mit ihm um Rang 10 kämpfte, und wechselt bereits wieder die Reifen. Der Chinese fährt erneut mit den harten Pneus los. Als 17. ist er jetzt unterwegs in seinem Sauber.

Hamiltons spezieller Funk

Keine guten Nachrichten vom siebenfachen Weltmeister: Sein Sitz ist gebrochen. Das ist bei den Fliehkräften, die die Piloten in ihren Rennautos aushalten müssen, alles andere als ideal.

Sauber in den Punkten

Noch hält sich Zhou Guanyu als Zehnter in den Punkten. Allerdings kommt Racing-Bulls-Fahrer Yuki Tsunoda immer näher.

23/57 Zwischenstand

Der Zwischenstand präsentiert sich so:

1. Verstappen, Red Bull. 2. Pérez, Red Bull. 3. Sainz, Ferrari. 4. Russell, Mercedes. 5. Leclerc, Ferrari. 6. Norris, McLaren. 7. Piastri, McLaren. 8. Hamilton, Mercedes. 9. Alonso, Aston Martin. 10. Zhou, Sauber. 11. Tsunoda, Racing Bulls. 12. Stroll, Aston Martin. 13. Magnussen, Haas. 14. Albon, Williams. 15. Ricciardo, Racing Bulls. 16. Ocon, Alpine. 17. Bottas, Sauber. 18. Gasly, Alpine. 19. Hülkenberg, Haas. 20. Sargeant, Williams.

Leclerc

Der Monegasse hat mittlerweile erklärt, warum er sich stets verbremst: Eine Bremse verzieht, bringt das Rad zum Stillstand, weshalb das Auto nach rechts zieht. Mittlerweile ist er noch Fünfter, auch George Russell im Mercedes ist vorbeigekommen.

17/57 Verstappen an der Box

Jetzt ist mit Leader Max Verstappen auch der letzte Pilot an der Box gewesen, um frische Reifen zu holen. Auch der Niederländer fährt mit den härtesten Pneus wieder los. Sein Vorsprung nach dem Wechsel: 5 Sekunden auf Teamkollege Sergio Pérez, der mittlerweile Zweiter ist.

Nächstes Ferrari-Duell

Leclerc ist durch den Boxenstopp wieder an Sainz vorbeigekommen. Doch das lässt sich der Spanier nicht bieten. Er attackiert seinen Ferrari-Teamkollegen immer wieder – schliesslich zieht er in einer Rechtskurve vorbei auf Rang 4.

Sainz/Tsunoda

Nach den Stopps von Sainz (Ferrari) und Tsunoda (Racing Bulls, ehemals AlphaTauri) sind nur noch drei Fahrer mit den roten Startreifen unterwegs – darunter Leader Max Verstappen.

14/57 Norris stoppt

Auch McLaren-Fahrer Lando Norris wechselt auf die weissen Reifen. Einzig Verstappen, Sainz, Alonso, Tsunoda und Albon waren noch nicht in der Garage. Sie belegen die Ränge 1 bis 5.

Pérez

Eine Runde später sind auch Pérez, Hamilton und Piastri an der Box, auch sie fahren jetzt mit weissen Reifen.

12/57 Reifenwechsel

George Russell und Charles Leclerc wechseln bereits das erste Mal die Reifen. Beide fahren jetzt mit den härtesten Pneus. Auch Sauber-Pilot Zhou Guanyu war schon an der Box und fährt mit den härtesten Reifen.

Ferrari-Duell

In Runde 11 geht es heiss zu und her zwischen Carlos Sainz und Charles Leclerc. Mit dem besseren Ende für den Spanier. Sainz ist jetzt Vierter, Leclerc Fünfter.

Lewis Hamilton

Der siebenfache Weltmeister, der seine letzte Saison bei Mercedes erlebt, kommt ebenfalls an Fernando Alonso vorbei und liegt in Runde 10 auf Platz 8.

Fernando Alonso

Der Altmeister, der dermassen stark war im Qualifying und letztlich Sechster wurde, hat im Rennen mehr Probleme mit seinem Aston Martin. Beide McLaren-Fahrer, Lando Norris und Oscar Piastri, sind schon vorbeigekommen am Spanier.

Fehlerhafter Charles Leclerc

Der Monegasse, der soeben vom Red Bull von Pérez überholt worden ist, hat immer wieder Mühe und verbremst sich. So ist der Mexikaner auch vorbeigekommen.

Enger Kampf um Rang 2

Während sich Verstappen vorne schon wieder absetzt, führt George Russell eine Gruppe an, die um Rang 2 kämpft. Charles Leclerc, Sergio Pérez und Carlos Sainz fahren dicht hinter dem Mercedes. Und Sainz funkt: «Ich bin Schneller als die Jungs vor mir.» Da geht Pérez vorbei an Leclerc auf Rang 3. Die Ferraris liegen jetzt noch auf den Rängen 4 (Leclerc) und 5 (Sainz).

Hülkenberg

Jetzt sehen wir, was mit Hülkenberg passiert ist. Er ist auf den Aston Martin von Lance Stroll aufgefahren und hat sich den Frontflügel ruiniert. Auch Sauber-Pilot Valtteri Bottas ist involviert und beschädigt sich den Frontflügel leicht. Er muss ihn allerdings nicht wechseln. Der Finne liegt nach Runde 5 auf Platz 18, Teamkollege Zhou Guanyu ist 13.

Russell attackiert

George Russell greift Charles Leclerc an – und der Mercedes-Pilot kommt am Ferrari-Mann vorbei. Er ist jetzt Zweiter, das ist eine erste grosse Überraschung.

Nico Hülkenberg

Der Deutsche, der mit seinem Haas mit Rang 10 im Qualifying geglänzt hat, muss bereits mit kaputtem Frontflügel an die Box. Es läuft zwar alles reibungslos, Hülkenberg aber ist jetzt Letzter.

Es geht los

Die Lichter sind aus, die 20 Autos sind losgebraust. Und Max Verstappen kommt von der Poleposition gut weg, allerdings setzt sich Ferrari-Pilot Charles Leclerc neben ihn und versucht, in der ersten Kurve aussenherum durchzukommen. Doch es reicht nicht, Verstappen bleibt in Führung vor Leclerc und George Russell im Mercedes. Pérez ist derweil an Sainz vorbeigekommen und ist jetzt Vierter.