Stadt will in Jona günstigen Wohnraum schaffen
Auf dem Gelände der Petroplast Vinora wird an der Joner Holzwiesstrasse alles anders. Einige der rund 200 Wohnungen sollen von Genossenschaften gebaut werden.
Das Areal des ehemaligen Verpackungsherstellers Petroplast Vinora in Jona wird zum Wohnquartier. Das dreieinhalb Fussballfelder grosse Gebiet soll dafür umgezont werden. Für den Grundstückbesitzer ist das ein lukratives Geschäft – eine Wohnzone hat mehr Wert als eine Industriezone. Diesen Umstand hat die Stadt nun geschickt genutzt und mit den Besitzern von Petroplast Vinora verhandelt. Zehn Prozent des Mehrwerts, welcher durch die Umzonung entsteht, werden von der Petroplast Vinora an die Stadt abgegolten. Sie erhält ein Kaufrecht für eine Teilfläche von 2100 Quadratmetern.
«Der Kaufpreis wird entsprechend tiefer sein», sagt Bauchef Thomas Furrer (parteilos). Er schätzt, dass diese Mehrwertabgeltung zwischen 2 und 2,5 Millionen Franken entspricht. Zudem partizipiere man am Verkaufserlös für das Gesamtareal, sagt Furrer. Er betont, man habe mit den Verhandlungen mehrherausgeholt, als das neue Planungs- und Baugesetz des Kantons vorsieht. Eine Mehrwertabgeltung ist dort nämlich nicht festgeschrieben.
15 bis 20 Wohnungen
Die Stadt will die Teilfläche für günstigen Wohnraum in der Stadt nutzen. «Wir werden aber nicht selber bauen, sondern möchten das Land einer Wohnbaugenossenschaft weiterverkaufen», sagt Furrer. Diese Weitergabe wird später ausgeschrieben. Auf der städtischen Teilfläche können dereinst etwa 15 bis 20 Wohnungen realisiert werden. Damit das Areal nicht zum Flickenteppich wird, entwickelt Petroplast Vinora einen Sondernutzungsplan mit Projektstudienwettbewerb. Damit werde eine qualitativ hochwertige Überbauung sichergestellt. Gesamthaft werden – je nach Ergebnis der Planung – etwa 180 bis 225 Wohnungen gebaut. Der östliche Teil des Areals wird einer viergeschossigen Wohnzone (W4), der westliche Teil des Grundstücks entlang der Holzwiesstrasse der gemischten Wohn- und Gewerbezone 4 zugewiesen.
Die eigentliche Entwicklung des nicht städtischen Areals soll durch Investoren geleistet werden, welche das Areal entweder erwerben oder von PetroplastVinora beigezogen werden, sagt Verwaltungsrat Simon Schneider. Dieser Prozess werde nach der Umzonung gestartet, sodass der zukünftige Käufer frühzeitig in die weitere Planung involviert ist.
Bevor die Neubauten realisiert werden, muss die Teilzonenplanänderung aufgelegt werden. In einem ersten Schritt haben Anwohner ab Montag die Möglichkeit, Einsprache gegen die Pläne einzureichen. Später untersteht die Änderung dann dem fakultativen Referendum. Bauchef Furrer ist überzeugt, dass eine Wohnnutzung des Gebietes zukunftsgerichtet ist. Die Verkehrserschliessung sei gut und es würden keine weiteren Wohnquartiere tangiert. «Gleichzeitig entlastet die Umzonung die Nachbarschaft von Emissionen und von Schwerverkehr.»
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