Entscheidung in der Challenge LeagueAm Ende weint Alex Frei: Der Aufsteiger heisst Winterthur
Der FC Aarau verspielt die bestmögliche Ausgangslage, verliert gegen Vaduz und verpasst sogar die Barrage. Winterthur ist nach 37 Jahren zurück im Oberhaus.
Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn der FC Aarau diesen Aufstieg noch verspielen würde. Aber der Teufel war im Prinzip nur der logische Regisseur in diesem Finale einer verrückten Challenge-League-Saison und dem Aufstiegsrennen zwischen Aarau, Winterthur und Schaffhausen.
Dem FCA, der als einziger der drei zuhause antreten durfte, fehlte wenig – und ebenso wenig gelingt ihm im entscheidenden Spiel gegen Vaduz. 1:2 verliert er, verspielt so den Aufstieg – und das drei Jahre, nachdem er in der Barrage nach einem 4:0-Sieg bei Xamax im Rückspiel im Penaltyschiessen gescheitert war. Freuen darf sich der FC Winterthur:
Die Mannschaft von Alex Frei gab in den letzten Runden zwar Punkte ab – schlägt mit einem souveränen 5:0 bei Kriens der Konkurrenz aber das finale Schnippchen und kehrt nach 37 Jahren in die oberste Spielklasse zurück. Am Ende heben die Fans Frei in die Luft, der Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft ist emotional wie selten und kann die Tränen nicht zurückhalten.
Das Rennen um den Aufstieg sorgte in der Challenge League für einen unterhaltsamen Frühling. Winterthur war über die ganze Saison hinweg während 12 Runden Leader, Aarau für 9, Schaffhausen während 2. Mit der besten Ausgangslage stieg Aarau in den Saisonfinal, dank dem Coup vor einer Woche, als sie die zuvor seit 12 Runden ungeschlagenen Schaffhauser mit 1:0 besiegten. Zur Rückkehr in die Super League fehlte ein Punkt – was sollte da schon schief gehen?
Nun, einiges. Nach 10 Minuten geht Vaduz in Führung, FCA-Verteidiger Giger rutscht im unpässlichsten Moment aus, Obexer passt zur Mitte, Cicek vollendet. Die Liechtensteiner gehen es mit dieser Führung im Rücken gemütlich an, bei Bedarf wird aus der defensiven Dreier- sofort eine Fünferkette, offensiv zirkuliert der Ball gemächlich. Und die Gesichter in der Aarauer Fankurve – Stargast: Rainer Bieli! – werden mit Blick auf ihre Handys noch länger: In Kriens marschiert Winterthur unbeirrt, führt dank frühen Toren durch Buess und Ltaief schnell mit 2:0 gegen das abgeschlagene Schlusslicht. Der FCW ist an Aarau vorbeigezogen.
Und die Schaffhauser? Die mussten auf der Pontaise gegen Stade Lausanne-Ouchy gewinnen. Nach 23 Minuten fangen sie sich durch einen Konter das 0:1 ein, kurz nach der Pause trifft Bobadilla zum 1:1 und tatsächlich versenkte Gonzalez in der 82. Minute einen Freistoss zum 2:1 – und kegelt damit die Aarauer vom Barrageplatz. Denn auf dem Brügglifeld läuft denen die Zeit davon. Cicek hat für Vaduz wieder getroffen, Gashi kann mit einem Penalty auf 1:2 verkürzen. Aarau drückt, Almeida, Rrhudani, Schneider, alle scheitern sie, am Vaduzer Goalie Büchel, an sich selbst, an der Latte.
Und so lacht am Ende der FCW und der FCA erlebt sein Trauma. Schaffhausen wird an Auffahrt zuhause in die Barrage starten – wahrscheinlich gegen Luzern. Denn es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der FCL in der letzten Runde am Sonntag noch an Sion oder gar an GC vorbeiziehen würde...
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