AboSoziologe im Interview«Menschen laufen mit einem tonnenschweren Druck auf der Brust durch die Gegend»
Hartmut Rosa erklärt die massive Erschöpfung der Post-Corona-Gesellschaft, die Erschütterung der Weltwahrnehmung durch das Smartphone – und seine Fussmärsche zu McDonald’s.

Der deutsche Professor Hartmut Rosa, der an den Universitäten Jena und Erfurt arbeitet, hat seine Gesellschaftstheorie unter anderem in den Büchern «Beschleunigung», «Resonanz» und «Unverfügbarkeit» entwickelt und damit so durchschlagenden Erfolg, dass man froh sein muss, dass er schon zwei Monate nach der Anfrage Zeit für ein Interview findet. Wer ihn noch nie live erlebt hat, dürfte sich wundern: Der heute 58-Jährige, der in seinen Texten Ruhe, Durch- und Weitblick, ein sicheres Weltverhältnis vermittelt, wirkt im Gespräch manchmal nervös, von den eigenen Gedanken und Einfällen getrieben. Aber er findet immer wieder zu erstaunlicher Klarsicht und druckreifen Aussagen.