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Schwimm-EM mit Gold und Silber
Sie sorgen für glanzvolle Schweizer Tage in Rom

Da sind die Medaillen: Lisa Mamié und Antonio Djakovic posieren mit EM-Gold und -Silber.
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Es sind aussergewöhnliche Europameisterschaften der Schwimmerinnen und Schwimmer in Rom – nicht nur, weil sie noch einmal unter freiem Himmel stattfinden. Sie sind es, weil bei den Siegerehrungen nun schon wiederholt die Schweizer Fahne gehisst wurde. Und erstmals seit 2008 und Flavia Rigamontis Triumph wurde am Montag nach einem Frauenrennen der Schweizer Psalm wieder abgespielt: Die 23-jährige Zürcherin Lisa Mamié wurde souverän Europameisterin über 200 m Brust und gestand nachher, «dass ich sehr, sehr oft von diesem Moment geträumt habe».

Erst wenige Minuten waren da vergangenen, seit sich auch der Ustermer Antonio Djakovic mit seiner ersten internationalen Medaille im 50-m-Becken belohnt hatte. Und das ist mindestens so speziell, denn der Silbergewinner über 200 m Crawl ist erst 19 Jahre alt und hat die ganze Karriere noch vor sich.

Für Mamié ist es fast eine Heim-EM. Die Schwimmerin, die sich durch ein extrem feines Wassergefühl auszeichnet, trainiert einerseits sehr oft in Turin und hat – neben Dirk Reinicke bei den Limmat Sharks in Zürich – deshalb einen zweiten Trainer. Und andererseits ist ihre Mutter Italienerin, deshalb ist es leicht zu verstehen, dass sie sich gerade in Rom sehr wohl fühlt.

Mamié hatte sich am Sonntagabend – in Abwesenheit der Russinnen, die in dieser Disziplin traditionell stark sind – mit der zweitbesten Zeit für den Final qualifiziert. Dort aber machte sie sich auf der letzten Länge unwiderstehlich auf den Weg zu Gold. Sie hatte sich ihr Rennen und ihre Energie eindeutig am besten eingeteilt. Bis zur letzten Wende schwamm Mamié auf Platz 3, danach aber erhöhte sie den Rhythmus noch einmal und schlug letztlich in 2:23,27 Minuten als Erste an. Die Litauerin Kotryna Teterekova führte lange, hatte sich wohl aber zu sehr verausgabt, ihr blieb Bronze. Denn auch der Italienerin Martina Carraro gelang es, sie zu überholen, Mamié konnte sie hingegen nicht mehr gefährden.

Sie machte sogar im Corona-Jahr Fortschritte

Natürlich hat die Zürcherin diesen Titel nicht aus dem Nichts gewonnen – bereits im vergangenen Jahr hatte sie sich an der EM einen dieser überwältigenden Podestmomente geschenkt. Damals hatte sie Silber gewonnen und war dabei einen Schweizer Rekord (2:22,05) geschwommen. Erstmals hatte sie da gemäss ihrem Trainer Reinicke bewiesen, dass sie mit solch extremen Stresssituationen umgehen und sich auf das Wesentliche fokussieren kann.

Mamié war denn auch eine der wenigen Athletinnen und Athleten überhaupt, die im Corona-Jahr 2020, als die Trainingsmöglichkeiten gerade für Schwimmer sehr eingeschränkt waren, Fortschritte gemacht hatten.

Im Gegensatz zu ihr war es am Montag für Djakovic die Podest-Premiere auf dieser Stufe. Er sagte danach: «Ich kann das gar nicht in Worte fassen, diese Freude, diese Emotionen, meine Familie war unter den Zuschauern, auch meine Freundin, ich bin einfach nur glücklich.» Und dann fügte er noch an, dass ihn der Silbergewinn Noè Pontis am Vortag «motiviert hat, dass ich das auch kann».

Djakovic gilt seit Jahren als immenses Talent auf den längeren Crawldistanzen. In 1:45,60 über 200 m verpasste er zwar seinen im Halbfinal aufgestellten Rekord (1:45,32), war aber immer noch um 17 Hundertstel schneller als bei den Spielen in Tokio. – Genau! Olympische Spiele gehören ebenfalls bereits zu seinen Tätigkeitsfeldern. Gestern wurde er nur von einem geschlagen, der allerdings noch jünger und wohl noch ein Mü talentierter ist: Der Rumäne David Popovici, der am Samstag über 100 m Weltrekord geschwommen war, gewann sein zweites Gold und distanzierte den Schweizer um mehr als zweieinhalb Sekunden.

Nun ist also die Zeit angebrochen, in der Djakovic seinen Eltern «etwas zurückgeben» kann, wie er das sagte. Diese sind, als sich das Talent des Filius abzeichnete, eigens vom Thurgau nach Uster umgezogen, um ihm bessere Trainingsmöglichkeiten und versiertere Trainer bieten zu können. Er nutzt dies, sagt aber auch: «Meine Stärke ist, dass mich im Training niemand motivieren muss.»

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