Sechseläuten 2025Der Böögg ist Geschichte – das sind die besten Bilder des Umzugs
Rund 3500 Zünfter, ein paar Frauen und vier Bundesräte durften mitlaufen. So war das Sechseläuten 2025.

Nach 16 Minuten knallt es ein erstes Mal. Dann aber müssen sich die Tausenden Schaulustigen auf dem Zürcher Sechseläutenplatz lange gedulden. 26 Minuten und 30 Sekunden dauert es, bis der Böller im Kopf des Bööggs explodiert.
Bereits nach 20 Minuten hängt nur noch ein einzelner Fetzen am dürren Holzmast über dem Scheiterhaufen. Was ist da los – und kommt der erlösende Knall noch?, fragen sich viele. Auch SRF-Moderatorin Cornelia Bösch und Bundesrat Ignazio Cassis werweissen, ob es dieses Jahr ein Happy End für das Sechseläuten gibt.

Nachdem der Böögg 2023 fast eine Stunde brannte und 2024 wegen zu viel Wind gar nicht erst angezündet werden konnte, hofft ganz Zürich auf ein schnelleres und glückliches Ende 2025. Und sie werden nicht enttäuscht. So schnell wie heuer ist der Böögg in den letzten vier Jahren nie explodiert. Im Vergleich der letzten 70 Jahre entsprechen die 26 Minuten einer durchschnittlichen Brenndauer.
Für einmal lief das Volksfest also eigentlich wie immer.
Ein Blumenkönig und ein fruchtiger Gastkanton
Bereits morgens um 6.45 Uhr begann der Aufbau der 7000 Holz-Bürdeli auf dem Sechseläutenplatz. 10 Meter hoch war der Scheiterhaufen, auf dem der Böögg ab 18 Uhr verbrannt wurde.

Ab Mittag füllte sich die Innenstadt. Ob in Taschen, Körben, Rucksäcken oder Eimern: Hunderte Menschen machen sich mit bunten Blumen im Gepäck auf den Weg an die Umzugsroute. Denn, wer vom Strassenrand das Sechseläuten mitverfolgt und im Umzug jemanden erkennt, schenkt Blumen. Eine, zwei, drei, vier Blüten, ein ganzer Strauss – man munkelt, die Anzahl Blumen auf dem Arm am Ende des Umzugs zeige den Beliebtheitsgrad eines Zünfters – oder Ehrengastes.

Der Blumenkönig am diesjährigen Sechseläuten? Wohl der Mitte-Nationalrat und Wädenswiler Stadtpräsident Philipp Kutter, der im Umzug von seiner Frau Anja begleitet wurde. Doch auch gemeinsam konnte das Ehepaar nicht alle Blumen tragen, die dem Politiker, der seit einem Skiunfall 2023 im Rollstuhl sitzt, geschenkt wurden.

Keine Blumen, dafür aber Chriesiwurst und Kirschtorte gab es auf dem Lindenhof. Das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs lädt seit 1991 jedes Jahr einen Kanton als Gast ans Sechseläuten nach Zürich ein. In diesem Jahr durfte sich der Kanton Zug mit einer Ausstellung, einem bunten Unterhaltungsprogramm und kulinarischen Spezialitäten präsentieren.
Vier Bundesräte sind (eigentlich) einer zu viel
Apropos Essen: Vor dem traditionellen Umzug stärkten sich auch die gut 3500 Zünfter und ihre rund 120 Ehrengäste. Darunter mit Guy Parmelin, Martin Pfister, Albert Rösti und Ignazio Cassis gleich vier Bundesräte. «Das Wetter ist schön, ich habe gut gegessen, es gab viel zu lachen – alles ist sehr angenehm bisher», sagte Guy Parmelin unmittelbar vor dem Start des Umzuges.


Noch nie nahmen gleichzeitig vier Bundesräte am Zürcher Frühlingsfest teil. Der Grund: Ab vier Mitgliedern ist der siebenköpfige Bundesrat beschlussfähig. Aus Sicherheitsgründen sollten daher nie mehr als drei Bundesräte am selben Anlass zugegen sein.


Dass heuer ausnahmsweise trotzdem vier Bundesräte im Zug der Zünfte mitliefen, hat einen einfachen Grund: Martin Pfister erhielt die Einladung als Regierungsrat des Kantons Zug, lange bevor er zum Nachfolger von Bundesrätin Viola Amherd gewählt wurde.
Aus Sicherheitsgründen werden im Umzug darum immer wieder bewusst kleinere Lücken zwischen den einzelnen Zünften gemacht. Etwas, das im «Normalfall» eigentlich nicht gerne gesehen wird.
Eine Meistermannschaft und ein Steckenpferd
Neben zahlreichen Politgrössen aus Stadt und Kanton konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer am Streckenrand auch Prominenz aus Sport und Show bewundern. So war die frischgebackene ZSC-Lions-Meistermannschaft etwa als Gast bei der Zunft zur Schmiden geladen.


Hingucker des Tages war indes Kabarettistin, Satirikerin und Autorin Patti Basler, die als Gast bei der Zunft Fluntern mitlaufen durfte. Basler hat dafür eigens eine Uniform gebastelt. Mit im Gepäck hatte sie auch ein Steckenpferd. Gerne wäre sie damit ums Feuer geritten. Das blieb aber den offiziellen Reitergruppen vorbehalten. Das tat der guten Laune der Aargauerin keinen Abbruch. Auf die Frauenfrage angesprochen, antwortete sie: «Ich fühle mich trotz der Dude-Kultur wohl. Ich bin einfach die Einzige hier, die Eier hat.»
Weitere Impressionen vom Zürcher Frühlingsfest:














Fehler gefunden?Jetzt melden.