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Corona an den Schulen
Schulen verzeichnen trotz Schutzmassnahmen mehr Ausbrüche

Repetitive Tests sind für Schulen nur empfohlen – trotzdem führen viele Schulen sie durch.
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Corona polarisiert. Eine der virulenten Fragen ist, was für die Fünf- bis Elfjährigen besser ist: eine Durchseuchung und damit eine natürlich Immunisierung? Oder im Gegenteil vermehrte Schutzmassnahmen, bis Impfungen auch für Kinder zugelassen sind?

Mitten in diesem Dilemma stecken die Schulen. Von den einen Eltern werden sie kritisiert, dass sie den Kindern mit den Schutzmassnahmen die Kindheit vergällen. Von anderen, dass sie den Schutz der Kinder zu wenig hoch gewichten und Langzeitfolgen bewusst in Kauf zu nehmen.

Eine Umfrage dieser Zeitung in den Schulen zeigt: Das wöchentliche Testen ist weit verbreitet, manche rüsten zusätzlich mit CO₂-Messgeräten auf. Dennoch sind sie nicht vor Ausbrüchen gefeit.

Die verlorenen Proben

Die Schule Richterswil-Samstagern sieht sich zum ersten Mal mit kleineren Ausbrüchen konfrontiert, und zwar sowohl in der Sek wie in verschiedenen Primarschul-Einheiten, wie Schulpräsidentin Mira Crivelli-Amstutz (parteilos) bestätigt. «Bis zu den Herbstferien war unsere ganze Schulgemeinde bis auf einzelne Fälle coronafrei. Unsere Strategie mit den strikt eingehaltenen Hygienemassnahmen war voll aufgegangen.» Seit den Herbstferien testet die Schule Richterswil-Samstagern wöchentlich am Montagmorgen – und es treten vermehrt Fälle auf. Mira Crivelli-Amstutz hat eine einfache Erklärung dafür: «Nun stellen wir auch die Asymptomatischen fest.»

Damit nicht genug: «Von den rund 180 Pooltests waren 5 Pools positiv. Leider gingen die gestützt darauf erfolgten Einzeltests auf dem Weg ins Labor verloren», sagt Mira Crivelli-Amstutz. Normalerweise werden die Eltern der Kinder spätestens am Dienstagnachmittag direkt von der Online-Plattform «Together we test» über das Resultat ihres Kindes informiert. Im Fall der verloren gegangenen Tests war das nicht möglich. «Wir haben darum bei den betroffenen Kindern am darauffolgenden Montag direkt die Einzeltests wiederholt», sagt die Schulpräsidentin. Sie hofft, dass sich solche Fehler im Labor nicht wiederholen werden.

Die krisenerprobte Schule

Mit mehreren, zum Teil schweren Corona-Ausbrüchen konfrontiert war die Schule Kilchberg. Anfang Jahr hatte sie bereits einmal rund zwei Wochen den Präsenzbetrieb eingestellt. Seit den Sommerferien führt die Schule wöchentlich Tests durch. Die Schule hat aber auch sonst aufgerüstet, wie Schulpräsidentin Susanne Gilg (ohne Partei) sagt: «Wir haben rund 100 CO2-Messgeräte angeschafft für sämtliche Klassenzimmer und alle sonstigen Räume.» Ausserdem verzichte die Schule nach wie vor auf klassenübergreifende Anlässe.

Trotz aller Massnahmen: Aktuell verzeichnet die Schule Kilchberg in einer dritten und einer sechsten Klasse insgesamt drei bestätigte Fälle. Susanne Gilg sagt: «Offenbar haben sich mehrere Kinder übers Wochenende privat getroffen. Ob es noch mehr Ansteckungen gegeben hat, wissen wir noch nicht.» Darum müssen die Schüler der fünften und sechsten Klasse bis zum Vorliegen der Pool-Testresultate wieder eine Maske tragen, und das Klassenmusizieren findet nicht statt.

«Wir versuchen mit Massnahmen, die für die Kinder zumutbar sind, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten,» sagt Gilg. Zum Glück stünde ein Grossteil der Eltern hinter den Massnahmen. 93 Prozent der Kinder nehmen an den Tests teil, von den anderen 7 Prozent dürften zwei nicht, weil sie eben erst genesen seien. «5 Prozent machen nicht mit, das ist so. Aber wir sind froh, dass geklärt ist, wie wir mit diesen Personen umgehen.» Für sie gilt eine verschärfte Masken-Tragepflicht, sollte es zu positiven Testresultaten in ihrer Klasse kommen.

Erfahrung seit dem Frühling

In Meilen finden seit den Frühlingsferien regelmässig Tests in den Schulen statt. Schulpflege und -leitung haben deshalb einen guten Überblick über das Ansteckungsgeschehen. Trotzdem sagt Schulpräsidentin Cordula Kaiss (FDP), sie sei positiv überrascht, wie wenig Fälle nach den Herbstferien gezählt wurden.

In der ersten Woche nach den Ferien gab es keinen Fall unter den Schulkindern, aber zwei Lehrkräfte mit Impfdurchbrüchen. Vergangene Woche zählte man in Meilen zwei positive Pools. «Wir müssen sehr zufrieden damit sein», sagt Kaiss. Die wöchentlichen Tests seien das probateste Mittel gegen eine Ausbreitung des Virus. Zu Beginn habe die Lehrerschaft den zusätzlichen Aufwand kritisiert, den die Tests mit sich bringen. «Aber wir haben sichergestellt, dass genügend Personen die Tests durchführen», sagt Kaiss. Der Aufwand für die Lehrkräfte sei nun so klein wie möglich.

Auch in Zollikon heisst es: «Wir haben erwartet, dass es schlimmer sein würde», sagt Schulpräsidentin Corinne Hoss-Blatter (FDP). In der Vorsichtswoche gab es keine positiven Fälle, und in der vergangenen zeigten zwei Pools eine Ansteckung an.

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