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Testbild aus 18 Aufnahmen
Schon das erste Bild des Superteleskops begeistert die Astronomen 

Der Stern sieht aufgrund der Form der 18 sechseckigen Spiegel und wegen der Filter so stachelig und rot aus.
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Das im Dezember gestartete Weltraumteleskop James Webb hat seine 18 Spiegelsegmente ausgerichtet und erfolgreich getestet. Dabei wurde auf einen Stern fokussiert, aus wissenschaftlicher Sicht ein «langweiliges Objekt». Für Begeisterung in der Wissenschaftswelt sorgte denn auch nicht dieser strahlende Mittelpunkt des Fotos, sondern der Hintergrund. «Man kann gar nicht anders, als die Tausenden von Galaxien dahinter zu sehen, wirklich wunderschön», sagte Webb-Projektwissenschaftlerin Jane Rigby.

Teleskop-Manager Lee Feinberg erklärte bei der Vorstellung des Bildes bei der Nasa: «Man sieht nicht nur den Stern und die Spikes, die durch die Beugung des Sterns entstehen, sondern auch andere Sterne im Feld, die eng fokussiert sind, genau wie wir es erwarten, und alle möglichen anderen interessanten Strukturen im Hintergrund.» Man habe die Bilder sehr detailliert analysiert, und bisher sei die Leistung «genauso gut, wenn nicht sogar besser als die optimistischste Vorhersage».

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Der Stern im Vordergrund ist rund 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt, wobei ein Lichtjahr etwa 9,4 Billionen Kilometern entspricht. Für das menschliche Auge ist er ohne Hilfsmittel nicht sichtbar, er leuchtet sogar rund 100-mal schwächer als Licht, das für uns noch erkennbar wäre. Die Galaxien im Hintergrund des Sterns sind nochmals viel weiter entfernt und Milliarden Jahre alt, wie Wissenschaftlerin Rigby sagt. Sie hoffe, dass man mit dem James-Webb-Teleskop bis auf wenige Hundert Millionen Jahre nach dem Urknall in die Geschichte des Universums zurückblicken kann.

Mehr solche Bilder erwartet

Für den Schweizer Astrophysiker Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der Nasa, ist nun sogar klar, dass dieses Ziel erreicht wird. «Heute können wir sagen, dass dieses Design funktionieren wird», lässt sich Zurbuchen in der Nasa-Medienmitteilung zitieren. Die ganzen schlaflosen Nächte und alle Sorgen könne man nun hinter sich lassen. Bis das Teleskop nun seinen regulären Betrieb aufnehmen kann, sind zwar noch weitere vorbereitende Arbeiten notwendig, die noch ein paar Monate dauern, «aber wir haben den grössten Teil des Berges nun erklommen», erklärte Zurbuchen,

Das James Webb wurde rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa 10 Milliarden Dollar. Es folgt auf das Teleskop Hubble, das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist. Es soll viel tiefer ins Universum blicken können als der Vorgänger. Solche Bilder würden nun die Zukunft sein, sagte Wissenschaftlerin Rigby. «Wohin wir auch schauen werden, wird ein tiefes Feld sichtbar sein.» Man werde ohne grosse Bemühungen in eine Zeit und zu Galaxien zurücksehen, wo das Licht noch so erscheine, wie es vor Milliarden von Jahren aussah.

Am Weihnachtstag gestartet

Bereits im Februar hatte das Teleskop erste Bilder zur Erde geschickt – darunter Fotos von einem Stern und ein Selfie. Mit den noch etwas verschwommenen Bildern sollte bewiesen werden, dass die Kamera und die 18 Spiegelsegmente des Teleskops grundsätzlich funktionierten. Nun setzten die Forscher die verschiedenen Fotos von einem einzelnen Stern zu einem Bild zusammen.

James Webb war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Während des rund vier Wochen langen Flugs wurde unter anderem der Sonnenschutz des Teleskops aufgespannt und die Spiegelsysteme ausgefahren.

Im Januar erreichte James Webb dann seinen Zielorbit. Wissenschaftler erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren.

SDA/anf