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Mentale Gründe
Schock für den ZSC: Trainer Marc Crawford tritt per sofort zurück

Zuerichs Trainer Marc Crawford im dritten Playoff Final Eishockeyspiel der National League zwischen den ZSC Lions und Lausanne HC, am Samstag, 20. April 2024 in der Swiss Life Arena in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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In Kürze:
  • Marc Crawford tritt nach längerer Therapie aus mentalen Gründen als Trainer der ZSC Lions zurück.
  • Der Kanadier informierte den Club schon vor Monaten über seine gesundheitliche Situation.
  • Marco Bayer übernimmt den Trainerposten bis zum Saisonende.

Das Jahr endet für den Schweizer Meister mit einem Schock. Trainer Marc Crawford habe gespürt, dass er selbst nicht mehr hundert Prozent geben könne, ziehe die Konsequenzen und trete als Trainer zurück, erklärt Sportchef Sven Leuenberger in einem Communiqué, das am Montagmittag verschickt wurde und alle überraschte. «Diese Entscheidung tut ihm sehr leid, da er das Team und die Organisation nicht mehr unterstützen kann», so Leuenberger. «Gleichzeitig bedauern wir als Club diese Entwicklung zutiefst, haben aber volles Verständnis und grossen Respekt für seinen mutigen Schritt.»

So mutig wie ungewohnt sind auch die Worte, mit denen Crawford seinen Schritt begründet. In den letzten Monaten habe er viel Zeit mit intensiver Therapie verbracht in der Hoffnung, die Gründe seiner eigenen mentalen Gesundheit zu verstehen. «Dieser Prozess war sowohl herausfordernd als auch aufschlussreich – für mich als Coach, Ehemann, Vater, werdender Grossvater und schliesslich als Mensch», erklärt Crawford in einem ausführlichen Abschiedsschreiben.

Den ZSC im Herzen

Darin dankt er neben der Clubführung auch seinen Spielern und den Fans. «Der ZSC wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen und im Herzen meiner Familie haben», so der Kanadier, «ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und weiterhin als mental gesunder Mensch zu wachsen.»

Crawford habe die ZSC Lions schon vor einigen Monaten über seine Situation informiert, heisst es weiter in der Mitteilung. Leider hat sich sein Gesundheitszustand in der Zwischenzeit nicht verändert, was den 63-Jährigen nun zu seinem Schritt bewogen hat. Damit endet die zweite Ära Crawford nach fast auf den Tag genau zwei Jahren: Am 28. Dezember 2022 hatte er die Lions vom entlassenen Rikard Grönborg übernommen, im Frühjahr 2024 krönte er diese Zeit mit seinem zweiten Schweizer-Meister-Titel, den ersten holte er 2014. Insgesamt stand Crawford sechs Jahre an der Zürcher Bande.

Neben den zwei Meistertiteln konnten die Lions viermal die Qualifikation gewinnen und einen Cupsieg bejubeln. Auch in der aktuellen Saison belegt der ZSC den ersten Tabellenplatz – und hat den Halbfinal der Champions Hockey League erreicht.

Crawford ist schon heimgereist

Wie fordernd diese Zeit bei allem Erfolg eben auch war, steht in der Mitteilung des ZSC zwischen den Zeilen. «Marc Crawford hat in seiner Zeit bei uns stets hundert Prozent Einsatz von seinen Spielern und dem gesamten Umfeld gefordert – und genauso viel von sich selbst», erklärt Sportchef Leuenberger. Offensichtlich hat das Spuren hinterlassen – und war in jüngster Zeit nicht mehr möglich. Crawford ist mittlerweile nach Vancouver heimgereist und steht für Interviews nicht zur Verfügung.

Bis Ende Saison übernimmt nun Marco Bayer, seit 2023/24 Headcoach der GCK Lions, den Trainerposten beim ZSC. Der 52-jährige Zürcher blickt auf eine über 15-jährige Trainertätigkeit und zuvor 18 Saisons als Spieler zurück. Die beiden bisherigen Assistenten Rob Cookson und Fabio Schwarz bleiben dem Team erhalten. Bei den GCK Lions in der Swiss League übernimmt der bisherige Assistent Peter Andersson bis zum Saisonende als Headcoach.