Schweizer CupDrei Tore erzielt und doch draussen
Die Grasshoppers halten sich gegen den FC Basel lange im Spiel und kommen immer wieder zurück. Am Ende verlieren sie 3:5 und scheiden im Achtelfinal aus.
Es läuft die Nachspielzeit, und erst da darf Alex Frei jubeln, ohne daran zu denken, was jetzt noch schief gehen könnte. Zeki Amdouni trifft, es ist das letzte Tor dieses Abends, der Trainer, der so turbulente Wochen durchlebt, hüpft in die Luft.
Frei ist an diesem Mittwochabend sowas wie ein gebranntes Kind. Bereits vor Amdounis Tor hat sein Team viermal getroffen. Aber die Grasshoppers sind ein hartnäckiger, zäher Gegner. Sie liegen zwar nie vorne, lassen den FC Basel aber auch nie entkommen. Der junge Filipe de Carvalho hat sogar noch die grosse Chance zum Ausgleich, bevor Amdouni alles klar macht.
5:3 gewinnt der Gast aus Basel im ersten von zwei Aufeinandertreffen in wenigen Tagen. Das klingt nach ganz viel Aufregung, an diesem Abend aber wird man nicht nur einmal daran erinnert, dass auch ungenügende Abwehrarbeit ein fruchtbarer Boden für vermeintliches Spektakel sein kann. Die meisten Tore entstehen durch Unsauberkeiten in der jeweiligen Defensive.
Vor allem den Grasshoppers muss zu denken geben, wie der Gegner zu seinen Treffern kommt. Zuerst steht Torschütze Anton Kade nach einem Eckball völlig frei, Amir Abrashi verliert ihn aus den Augen, Bendeguz Bolla verlängert ungewollt zum 19-jährigen Deutschen. Beim zweiten Gegentor hat Kade seine Füsse wieder im Spiel, er kann gar nicht anders, als im Zweikampf mit Meritan Shabani zu fallen, Fabian Frei trifft per Penalty und mit jener Überzeugung, die ihm in seinem Team zuletzt oft fehlte. Das vierte Tor der Basler schliesslich leitet Bolla ein, indem er Kasim Adams den Ball vor die Füsse köpfelt. Beim fünften verliert Noah Loosli das Duell gegen Amdouni.
Das alles täuscht aber auch etwas über die Leistung der Grasshoppers hinweg. Sie spielen nicht schlecht, sie haben ihre Momente. Und die Gastgeber beweisen Nehmerqualitäten. Sie geben nicht auf, als sie 1:3 hinten liegen und auch nicht, als es 2:4 steht. Sie kommen immer wieder zurück.
Der aktuell überragende Hayao Kawabe zum Beispiel glänzt, als er kann, das ist bei zwei Eckbällen, mit denen er Landsmann Ayumu Seko findet, der seine ersten zwei Tore für GC erzielt. Renat Dadashov verdient sich ein Sonderlob mit seinem Einsatz, in der Zentrale macht Tsiy Ndenge ein gutes Spiel.
Aber all das ist kurz nach 22 Uhr nichts mehr wert, als Schiedsrichter Fähndrich abpfeift. Der Auftritt kann den Grasshoppers zwar Mut machen für das nächste Duell am Samstag, die Cup-Kampagne ist für sie aber vorbei. Der FCB hingegen erlebt einen kleinen Moment der Erlösung. Er trifft im Viertelfinal auf St. Gallen.
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