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Meinung

Kommentar zur geplatzten Impfkampagne
Der Fussballverband hätte besser an die Gesellschaft gedacht

Können Idole und Botschafter sein: Spieler der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft.
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Es ist die Mannschaft im Land, die im Fussball kaum einen kaltlässt. Sie sorgt an der Europameisterschaft für Zorn, wenn sie in Rom gegen Italien 0:3 verliert. Sie sorgt dagegen für nächtliche Strassenpartys, wenn sie in Bukarest Weltmeister Frankreich besiegt. Wenn sie spielt, sitzen Hunderttausende vor dem Fernseher, jubelnd, leidend, schimpfend.

Spieler der Fussball-Nationalmannschaft können Idole sein für die Jugend, allen voran Yann Sommer, Granit Xhaka und natürlich Xherdan Shaqiri. Sie können auch Botschafter sein, das haben sie im Sommer vor einem Jahr bewiesen, als sie ein Lied aufnahmen und während der grössten Corona-Krise Geld für das Schweizer Pflegefachpersonal spendeten. «Wir sind Teil der Schweiz und wollen uns als Nationalmannschaft gesellschaftlich einbringen», erklärte der damalige Trainer Vladimir Petkovic das Engagement der Mannschaft.

Von diesem gesellschaftlichen Denken ist jetzt nichts mehr zu merken, wenn es um die Corona-Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) geht. Das BAG landete bei seiner Suche nach Persönlichkeiten, die sich fürs Impfen einsetzen, bei der Nationalmannschaft. Die Idee war nachvollziehbar, sie war auch gut, weil alles gut ist, was die Menschen zum Impfen bewegt.

Ein Ja des Verbandes wäre ein Zeichen gewesen und eine Chance, sich für die Gesellschaft einzusetzen.

Aber der Schweizerische Fussballverband hat Nein gesagt und erklärt es damit, wonach Werbestrecken mit der Nationalmannschaft exklusiv seinen Sponsoringpartnern vorbehalten seien. Für etwas anderes habe er gar nicht die Rechte an den Spielern, sagt er auch. Die grossen Sponsoren heissen Credit Suisse, VW, Swiss, Carl F. Bucherer und Puma und sorgen dafür, dass der Verband jährlich aus kommerziellen Rechten fast 13 Millionen Franken einnimmt.

Ein Ja des Verbandes wäre ein Zeichen gewesen und eine Chance, sich für die Gesellschaft einzusetzen und sich gegen die Impfgegner zu stellen. Es wäre auch ein Dankeschön gewesen für die 11,4 Millionen, die er vom Bund zur Deckung der Covid-Schäden erhalten hat. Er hat diese Chance vergeben. Das ist einfach nur schade.