Rund 90 Festnahmen: Europaweit Razzien gegen italienische Mafia
In mehreren Ländern gehen Ermittler gegen die kalabrische Mafia vor – auch Pizzerien sollen im Fokus stehen.
Ermittler in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien sind mit einer grossangelegten Razzia gegen Mitglieder der italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta vorgegangen. Es habe am Mittwochmorgen mehrere Festnahmen und Durchsuchungen gegeben, teilte das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mit.
Nach italienischen Angaben wurden rund 90 Verdächtige festgenommen. Ihnen würden «schwere Straftaten» vorgeworfen, teilte die italienische Polizei mit. Dazu zählten die Bildung einer kriminellen Vereinigung und internationaler Drogenhandel. Die in Italien Festgenommenen seien vor allem in der Gegend um die süditalienische Stadt Reggio Calabria aktiv gewesen.
In Deutschland gab es Einsätze in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Schwerpunkt sei in Nordrhein-Westfalen, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts. «Die Massnahmen dauern derzeit noch an.» Laut «Bild.de» wurden bundesweit mehr als 100 Objekte durchsucht, darunter auch Pizzerien. Einsätze gab es demnach etwa im Rheinland und im Ruhrgebiet.
Um 15 Uhr werden Details bekannt gegeben
Die kalabrische 'Ndrangheta gilt inzwischen als die mächtigste italienische Mafia-Organisation. Sie dominiert den Drogenschmuggel nach Europa und ist auch in Deutschland aktiv. So gehen die Mafia-Morde von Duisburg im Jahr 2007 auf ihr Konto.
Die Europäische Justizbehörde Eurojust koordinierte die internationale Aktion. Sie wollte um 12 Uhr am Mittwoch in Den Haag über die Ermittlungen informieren. Das BKA wollte am Nachmittag (15 Uhr) Details bekannt geben. Wie viele Verdächtige festgenommen wurden und wo genau die Durchsuchungen waren, wurde zunächst nicht bekannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa gab es auch in Südamerika Einsätze.
Erst am Dienstag war der italienischen Polizei ein Schlag gegen die sizilianische Mafia-Organisation Cosa Nostra gelungen: Sie nahm deren neuen Chef Settimino Mineo sowie mehr als 40 weitere Verdächtige fest.
SDA/mch
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