Die neue Superjacht von Jeff Bezos steht kurz vor der Vollendung. Das Problem: Der 127 Meter lange und 40 Meter hohe Dreimaster kann seinem neuen Besitzer nur ausgeliefert werden, wenn die berühmte Stahlbrücke namens De Heft teilweise abgebaut wird. Die Brücke war 1878 konstruiert und nach deutschen Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg 1940 wieder aufgebaut worden. «Es ist der einzige Weg zum Meer», sagte eine Sprecherin des Bürgermeisters von Rotterdam der Nachrichtenagentur AFP. 

Der 57-Jährige hatte die Werft Oceanco im niederländischen Alblasserdam mit dem Bau des 430 Millionen Euro teuren Dreimasters beauftragt. Die gigantische Segeljacht mit dem Namen Y721 ist das grösste jemals in der holländischen Werft gebaute Schiff. Oceanco gilt unter den Superreichen als die angesagteste Werft auf dieser Welt.

«Das geht eine Brücke zu weit»

Bei vielen Rotterdamern sorgt das Vorhaben für Verärgerung. Die Stadtverwaltung hatte nach einer umfassenden Renovierung im Jahr 2017 versprochen, dass die Brücke nie abgebaut würde. Für den Lokalpolitiker Stephan Leewis ist das skandalös. Für einen Mann, der Steuern vermeide und Regulierungen umgehe, müsse nun ein nationales Monument demoliert werden. «Das geht eine Brücke zu weit», ärgerte er sich auf Twitter. 

Die Stadtverwaltung verspricht, die Brücke in ihrer jetzigen Form wieder aufzubauen. Sie verwies zudem auf den wirtschaftlichen Nutzen und die Arbeitsplätze, die durch den Bau des Dreimasters geschaffen wurden.

Auch werde Oceanco die Kosten für die Brückenbauarbeiten übernehmen, was wohl dann auch noch auf die Rechnung von Jeff Bezos kommt. Für den zweitreichsten Mann der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 175,8 Milliarden Dollar dürfte das kein Problem bedeuten.  

Y721 hat wegen der schieren Grösse noch ein anderes Problem: Wegen der enorm grossen Segel kann kein Helikopter auf der Jacht landen. Also musste Bezos eine zweite Jacht bestellen, die mit einem Helilandeplatz ausgestattet ist und künftig im Schlepptau von Y721 fahren wird. 

AFP/chk

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