Ronya Othmanns Roman«Vierundsiebzig» ist das Buch des Jahres
Das Werk der deutschen Schriftstellerin und Journalistin über die Verfolgung der Jesiden setzt sich bei der SWR-Bestenliste durch.
Die «Bestenliste» des SWR, in der 30 Kritiker und Kritikerinnen aus dem deutschsprachigen Raum allmonatlich ihre Buchfavoriten küren, hat erstmals ihr «Buch des Jahres» ausgewählt. Auf einer Sitzung in Baden-Baden setzte sich in einem zweistufigen Verfahren «Vierundsiebzig» von Ronya Othmann gegen Konkurrenten wie etwa George Saunders, Clemens Meyer oder Paul Lynch durch.
Das erschütternde Werk sei inhaltlich wie literarisch ein «herausragendes Werk der Geschichtsschreibung, teilnehmenden Beobachtung und Genozidforschung», hiess es zur Begründung. In dem Roman geht die Autorin, selbst durch ihren Vater jesidischer Herkunft, der jahrhundertelangen Verfolgungsgeschichte der Jesiden nach, insbesondere des Genozids 2014 durch den IS.
Seit fast 50 Jahren empfiehlt die Jury der SWR-Bestenliste Bücher nach dezidiert literarischen Kriterien und unabhängig von den Verkaufszahlen der Bestsellerlisten. Zur 30-köpfigen Jury gehören aus der Schweiz Martin Ebel vom «Tages-Anzeiger» und Martina Läubli von der «NZZ am Sonntag», weiter unter anderem Sigrid Löffler, Iris Radisch und Denis Scheck.
red
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