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FCZ verliert bei Servette
Rizzos Zauber ist gebrochen

Laut Rizzo sei sein Team nach Genf gereist, um zu gewinnen. Dieses Vorhaben ist misslungen.
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So sieht das also aus, wenn der FC Zürich unter Massimo Rizzo nicht zuallererst um die Sicherung des eigenen Tores besorgt ist. Es läuft die tiefe Nachspielzeit im Stade de Genève. 1:1 steht es zwischen Servette und dem FCZ. Ein Resultat, das keinem wehtut. Und doch wirkt es, als wollten die Zürcher dieses Spiel jetzt noch gewinnen, in den allerletzten Sekunden. Egal wie.

Sie haben Blut geleckt, weil sie in der 91. Minute zweimal ganz knapp das Siegtor verpasst haben. Erst ist es Wilfried Gnonto, der auf Jérémy Frick zuläuft, den Servette-Goalie umkurvt, dann aber nur den Pfosten trifft. Gleich darauf drischt Lasse Sobiech den Ball nach einem Freistoss aus bester Position in die leere Kurve.

«Wir wollten zu viel»

Bislang hat das Team unter Rizzo sehr kühl gespielt. Risikobewusst. Berechnend. Aber das ist jetzt vorbei. Sobiech – ausgerechnet er als Abwehrchef – stürmt weit nach rechts aussen, um einen Kopfball zu gewinnen. Es ist der Flügelschlag, der zum Sturm im Zürcher Strafraum wird. «Wahrscheinlich wollten wir da zu viel», sagt Rizzo nach dem Schlusspfiff, «da haben wir die Organisation verloren – und damit auch das Spiel.»

Der Ball kommt zu Kastriot Imeri, der ihn zu Théo Valls ins Zentrum spielt, wo auch ohne Sobiech genügend Zürcher wären, um Ungemach zu verhindern. Aber da entscheidet sich mit Nathan auch der zweite Innenverteidiger falsch. Übermotiviert stürmt er aus dem Strafraum – und öffnet prompt den Raum, in dem Valls jetzt alleine vor Brecher auftaucht.

Der Genfer trifft zum 2:1. «Schönes Tor», sagt Alain Geiger danach. Der Servette-Trainer klopft seinem Torschützen dabei anerkennend auf die Schulter und findet, Valls habe eine «gute Idee gehabt, als er so spät noch so weit vorne aufgetaucht ist».

Der Trainer nennt die Fehler «Episoden»

Die Servettiens haben es in dieser Saison eigentlich nicht so mit dem Toreschiessen. Valls’ Treffer ist erst der zweite, der den Genfern in dieser Saison aus dem Spiel heraus gelingt. Der erste ist das 1:0 durch Grejohn Kyei in der 69. Minute.

Rizzo spricht von «zwei Episoden», die zu den Gegentoren geführt hätten. Er könnte sie auch Fehler nennen. Beim 0:1 sehen gleich drei Zürcher nicht gut aus. Der wild grätschende Nathan, Goalie Yanick Brecher und auch der sonst überzeugende Becir Omeragic. Er wird in der Szene von Boubacar Fofana genarrt, dem Mann der tausend Übersteiger.

Becir Omeragic leistete sich einen folgenschweren Fehler, doch er war nicht der Einzige.

Jetzt ist es also passiert. Rizzos Zauber ist gebrochen. Erstmals in dieser Amtszeit muss er als Cheftrainer des FCZ eine Niederlage verarbeiten. Und erstmals ist auch für Aussenstehende zumindest zu erahnen, dass der 46-Jährige durchaus zu Emotionen fähig ist.

Gut, es wäre übertrieben, von einem Ausbruch zu sprechen. Aber der Ärger über das verlorene Spiel ist ihm anzumerken, wenn er davon redet, sein FCZ sei angereist um zu gewinnen: «Das hat man gesehen. Und mit etwas mehr Entschlossenheit in der Zone vor dem gegnerischen Tor wäre uns das auch gelungen.»

Ceesays ungläubiges Lachen über sich selbst

Er wird dabei nicht nur an Gnonto denken, sondern auch Assan Ceesay und Antonio Marchesano, die in Halbzeit eins treffen könnten. Aber die beiden sind irgendwie fahrig unterwegs. Als Ceesay den Ball in der 41. Minute nach einem Abpraller daneben schiesst, muss er selbst ungläubig lachen.

Ungenau vor dem gegnerischen Tor, ausser bei Toni Domgjonis feinem 1:1, unkonzentriert vor dem eigenen. Fast wirkt es an diesem Abend, als blitze hier und da der alte FCZ hervor, jener aus der Vor-Rizzo-Zeit. Und so wird die Partie am Sonntag gegen Lausanne auch von der Frage begleitet: Hält der FCZ seine neue Stabilität – oder fällt das Team zurück in alte Fragilität?

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