Richterswiler pochen mit Initiative auf eine Dreifachturnhalle
Die Sportvereine platzen aus allen Nähten. Sie fordern seit Jahren eine Dreifachturnhalle. Da das Projekt der millionenschweren Sportanlage Burgmoos (Gesak) nicht vom Fleck kommt, haben zwei Richterswiler eine Initiative eingereicht. Sie sehen eine neue Sporthalle im Schulhaus Feld 1 als Lösung.
Urs Kirner und Urs Weiss ist es ernst. Die beiden Präsidenten des Unihockey- und des Handballclubs fordern mit einer Einzel-initiative den Gemeinderat auf, eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Dreifachturnhalle auf dem Schulhausareal Feld in Auftrag zu geben. Die beiden überreichten am Mittwoch um 14 Uhr die Initiative dem Richterswiler Gemeindepräsidenten Hans Jörg Huber (FDP) und Gemeindeschreiber Roger Nauer.
Bereits im April dieses Jahres kündigte der Präsident der Interessengemeinschaft der Richterswiler Sportvereine (IRS), Hansueli Gegenschatz, diese Einzelinitiative an. Und auch wenn sie rein rechtlich von Kirner und Weiss lanciert wurde, «haben wir viele Mitunterzeichner seitens der grossen Sportvereine aus Richterswil», sagt Urs Kirner, Präsident des Unihockeyclubs Greenlight. Ebenfalls würden die IRS sowie die Samstagerer Sportvereine die Initiative unterstützen. Und Urs Weiss, Präsident des Handballclubs, ergänzt: «Für uns Hallensportvereine gibt es in Richterswil einfach viel zu wenige Hallen – vor allem Qualitätshallen.» Doch eine solche wäre im Handball ab der Stufe U13 dringend vonnöten.
Vier Varianten
In der geforderten Machbarkeitsstudie sollen vier Varianten geprüft werden. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam: Die Dreifachhalle kommt in jedem Fall auf dem Schulhausareal beim Feld 1 zu stehen.
Die erste Variante sieht den Neubau einer Dreifachhalle anstelle der heutigen Turnhalle Feld 1 vor. Dabei würde das Lernschwimmbecken abgebaut und nicht mehr ersetzt, heisst es in einer Mitteilung der Initianten. Die zweite Variante schlägt ebenfalls einen Neubau einer Dreifachturnhalle vor. Zusätzlich soll jedoch die Verschiebung des Schwimmbeckens bei der Halle 1 in die Turnhalle Feld 2 geprüft werden. In einer dritten Variante schlagen die Initianten einen Neubau sowohl der Dreifachhalle als auch des Schwimmbeckens vor. Die vierte zu prüfende Variante zielt auf den Bau einer Mehrzweckhalle ab. Es fehle in Richterswil ein multifunktionaler Ort, an dem neben Sport auch diverse schulische, kulturelle und politische Veranstaltungen stattfinden können. Alle vier Varianten sähen eine unter der Halle liegende Tiefgarage vor.
Weiter hält der Initiativtext fest, dass die Machbarkeitsstudie «im Maximum 100 000 Franken kosten soll». Urs Kirner und Urs Weiss schlagen zudem vor, die Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. «Wenn daraus schliesslich alle Fakten und Zahlen vorliegen, hat die Bevölkerung eine gute Entscheidungsgrundlage», heisst es zudem in einem Schreiben der Initianten.
Frühzeitige Mitsprache
Die Stimmung war entspannt bei der Übergabe der Initiative. Gemeindepräsident Hans Jörg Huber schien gar erleichtert: «Ich finde es gut, dass diese Einzelinitiative eingereicht wurde.» Vor allem freue er sich, dass die Stimmbürger frühzeitig mitreden könnten, bevor zu hohe Kosten aus dem Prozess resultierten.
Gemeindeschreiber Roger Nauer hielt fest: «Als nächster Schritt werden wir nun die rechtliche Gültigkeit der Initiative prüfen.» Ziel sei es, die Einzelinitiative im Frühling vor die Gemeindeversammlung zu bringen. Bei Annahme derselben sollen die Resultate der Machbarkeitsstudie einer kommenden Gemeindeversammlung, spätestens aber bis im Juni 2019, zur weiteren Auftragserteilung vorgelegt werden, heisst es im Initiativtext. Dass sie mit ihrem Engagement reüssieren werden, davon ist Urs Kirner überzeugt: «Die Sportvereine von Richterswil werden in dieser Sache sicherlich mobilisieren, sodass die Initiative angenommen wird.»
Den Standort der Dreifachturnhalle auf dem Schulhausareal Feld stuft Gemeindepräsident Huber als ideal ein. «Die Halle läge nahe beim Burgmoos, sodass bei Grossanlässen Synergien genutzt werden könnten.»
Glauben nicht verloren
Seit Jahren fordern die Richterswiler Sportvereine eine Dreifachturnhalle. Ursprünglich war geplant, mit dem Gemeindesportanlagenkonzept (Gesak) im Burgmoos der Platznot der Sportvereine ein Ende zu setzen. Bereits 2014 setzte die Gemeindeversammlung für das millionenschwere Gesak im Burgmoos ein Gebiet im kommunalen Richtplan fest. Doch seit diesem Zeitpunkt kommt das Projekt nicht vom Fleck – auch wenn der Gemeinderat in den letzten Jahren immer wieder versuchte, dieses voranzutreiben. Bis anhin fand die Gemeinde keinen Konsens mit den betroffenen Grundeigentümern. Zudem verzögern planungsrechtliche Verfahren das Vorhaben im Burgmoos.
Trotzdem hat Huber den Glauben ans Gesak noch nicht verloren: «Wenigstens haben wir planerisch die ersten Schritte für eine Weiterentwicklung des Gebietes gemacht.» Und auch wenn sich das Projekt wohl so schnell nicht weiterentwickeln wird, bleibt Hans Jörg Huber weiterhin optimistisch: «Ich glaube noch immer daran, dass ich das Gesak als alter Mann mal noch sehen werde.»
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