Krieg im KongoExplosionen bei Treffen von M23-Rebellenführern im Kongo
Bei den Explosionen in Bukavu wurden mehrere Personen getötet, viele sind verletzt. Die Rebellen machen die Regierung für den Anschlag verantwortlich.

Bei zwei Explosionen während einer Kundgebung von Anführern der Rebellenorganisation M23 im Osten der Demokratischen Republik Kongo sollen mindestens elf Menschen getötet worden sein. Dies teilte Corneille Nangaa, Chef der Rebellenallianz AFC, der auch M23 angehört, am Donnerstag vor Reportern mit. Es gebe zudem 65 Verletzte, von denen sechs schwer verletzt worden seien und derzeit stationär behandelt würden. Nach diesem «bedauerlichen Vorfall» sehe sich sein Rebellenbündnis nun zu einer Reaktion gezwungen, erklärte Nangaa.
Die Explosionen ereigneten sich am Donnerstag in der Stadt Bukavu, die die Aufständischen Mitte Februar erobert hatten. In sozialen Medien verbreiteten sich Videos und Fotos, die Menschen zeigten, die in Panik flohen. Auf dem Boden lagen blutüberströmte Personen.
Bei der Kundgebung im Zentrum von Bukavu waren Rebellenchefs mit Ortsansässigen zusammengetroffen. Als führende Köpfe der militanten Gruppe – darunter Nangaa – das Podium verlassen hätten, sei es zu den zwei Detonationen gekommen, berichtete ein Journalist vor Ort.
Rebellen beschuldigen Regierung
Als Drahtzieherin hinter den mutmasslichen Bombenanschlägen vermutete M23 die kongolesische Regierung. «Wir beschuldigen und verurteilen energisch das kriminelle Regime von Kinshasa, das soeben seinen Plan ausgeführt hat, die Zivilbevölkerungen auszulöschen», behauptete die Allianz AFC. Es habe mehrere Tote gegeben, darunter einige wenige «Terroristen aus Kinshasa». Zwei der Angreifer seien sofort festgesetzt worden. Die Rebellen drohten zudem, der «feige und barbarische Anschlag» werde nicht folgenlos bleiben.
Kongos Präsident Félix Tshisekedi sprach hingegen in einer Reaktion von einem «heimtückischen Terrorakt», den eine ausländische Armee verübt habe, die sich illegal auf kongolesischem Boden aufhalte. Jean Samy, Vizepräsident der zivilgesellschaftlichen Organisation Forces Vives in der Provinz Süd-Kivu, sagte der Nachrichtenagentur AP, er halte die Explosionen für einen Sabotageakt. Bislang sei unklar, von wo die Granaten gekommen seien. Man habe bereits mehr als 13 Tote sowie Schwerverletzte gezählt, deren Hände und Beine amputiert werden müssten. Die mutmasslichen Täter seien noch unbekannt.
Die von Ruanda unterstützten M23-Rebellen hatten in den vergangenen Monaten grosse Städte wie Goma und Bukavu erobert. Tausende Menschen kamen im Zuge der Kämpfe ums Leben. M23 ist die bekannteste der mehr als 100 bewaffneten Gruppen, die im rohstoffreichen Osten des Kongos um Macht und Einfluss kämpfen.
DPA/sas
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