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Protestmarsch des FC Herrliberg setzt ein starkes Zeichen

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Der Stein des Anstosses: Die Sportanlage Langacker in Herrliberg. Dass Anwohner eine Lärmklage bis ans Bundesgericht weiterziehen, lässt der FC Herrliberg nicht auf sich sitzen.
Gut 600 Mitglieder und Sympathisanten des FC Herrliberg (FCH) zeigten mit dem Protestmarsch ihr Unverständnis gegenüber den beiden Lärmklägern. Der Anlass lockte auch zahlreiche Medienvertreter an.
«Wir wollen zeigen, wie viele Kinder und Erwachsene von der Klage betroffen sind», sagte Lars Haussmann, Präsident des FCH, an seiner Ansprache vor dem Abmarsch.
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Wie eine Raupe umrundete der ungewöhnliche Umzug am Mittwochabend den Herrliberger Sportplatz Langacker. Er führte die Bergstrasse hoch, passierte Villen und exklusive Terrassenwohnungen und ging über einen schmalen Weg beim Tennisclub zurück via Langackerstrasse.

Gut 600 Mitglieder und Sympathisanten des FC Herrliberg (FCH) zeigten mit dem Protestmarsch ihr Unverständnis gegenüber den beiden Lärmklägern. Der Anlass lockte auch zahlreiche Medienvertreter an.

Es war das erste Zeichen, das der Verein damit setzte. Er muss zwar mit den Konsequenzen des Streits leben, ist aber keine juristische Partei: Die Auseinandersetzung wird zwischen der Gemeinde und zwei Privatpersonen ausgetragen. Der Versuch einer gütlichen Einigung scheiterte. Seit November ist bekannt, dass die beiden Anwohner ihre Klage an das Bundesgericht weitergezogen haben. Sie fordern eine Einschränkung des Spielbetriebs wegen Lärms und blendenden Lichts.

Der Wunsch des Präsidenten

«Wir wollen zeigen, wie viele Kinder und Erwachsene von der Klage betroffen sind», sagte Lars Haussmann, Präsident des FCH, an seiner Ansprache vor dem Abmarsch. Das Gemeinwohl von vielen müsse über den Interessen von Einzelnen stehen. Und er formulierte einen Wunsch: dass die Kläger ihre Klage zurückziehen – oder das Bundesgericht ihnen eine Abfuhr erteilen wird. Letzteres hat just am Mittwoch ein Urteil in einem anderen Lärmstreit gefällt: Die Wädenswiler Kirchenglocken dürften weiter auch nachts schlagen. Ein Urteil, das die Verantwortlichen des FCH hoffen lässt.

Für die vielen Kinder und Jugendlichen, die trotz Schnee­regens gekommen waren, war das juristische Geplänkel kein Thema. Mit Laternen und Lichtbändern ausgestattet, demonstrierten sie für ihr Hobby Fussball – schwatzten und blödelten dabei herum. Ein Drittel von ihnen könnte bei Erfolg der Klage auf dem Langacker-Rasen nicht mehr spielen. Gekommen waren auch Unterstützer von Sportvereinen anderer Gemeinden – etwa aus Küsnacht, Meilen und Zollikon.

Begleitet von sieben kommunalen Polizisten und drei Verkehrskadetten, ging der Umzug friedlich über die Bühne. Und obschon sie hätten Lärm machen dürfen, verzichteten die Demonstrationsteilnehmer weitgehend auf Krach. Zu hören war nur der Sprechgesang der Jüngsten, die den Marsch anführten.