Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Pro-Palästina-Demo in Zürich
Tausende liefen an der bewilligten Kundgebung mit

Protesters hold Palestinian flags and placards reading "Stop the mass killings in Gaza" during a rally supporting the Palestinian people, on Saturday, October 28, 2023 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Mehrere tausend Menschen haben am Samstagnachmittag für die angekündigte Pro-Palästina-Demonstration auf dem Helvetiaplatz zusammengefunden. Die Organisatoren riefen im Vorfeld dazu auf, nur palästinensische Flaggen mitzubringen. Antisemitische Äusserungen seien strikt verboten. Für Hass sei kein Platz, betonten junge Frauen per Mikrofon auf Zürichdeutsch, Englisch und Arabisch.

Zu sehen waren vor allem grosse und kleinere palästinensische Fahnen sowie Kufijas, auch bekannt als «Arafat-Tücher», zu sehen. Die Route führte die Demonstrierenden, zu denen viele Familien mit Kindern gehörten, über die Sihlporte zur Bahnhofstrasse und über den Talacker zurück zum Helvetiaplatz.

Abgesehen von einer Person, die während der Besammlung verbotenerweise Rauchpetarden abbrannte, gab es laut der Stadtpolizei keine Zwischenfälle. Die Person wird wegen der Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Teilnehmende der Demo skandierten Slogans wie «Viva viva Palästina» und «Free, free Palestine». Die Polizei sperrte immer wieder Seitenstrassen. Auch ein Polizeihelikopter kreiste über der Stadt.

Die Spitze des Demonstrationszugs an der Werdstrasse.

Die Demo sorgte im Vorfeld für Empörung

Die Demo war die erste bewilligte Kundgebung, die nach dem Demonstrationsverbot wieder stattfand. Pro-Palästina-Demonstrierende zogen bereits am Freitag vor einer Woche unbewilligt durch den Kreis 4.

Im Vorfeld tauchten diesen Mittwoch Flyer auf, die zur heutigen Demo aufriefen. Die jüdische Gemeinde deutet sie als antisemitisch. Ein Flyer fasste bei einer Grafik die geografischen Umrisse aller israelischen und palästinensischen Gebiete zusammen. Also einen palästinensischen Staat, der das gesamte Gebiet Israels miteinschliesse, wie Jacques Lande, Präsident der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ), sagte.

Diese Symbolik könne als das grafische Pendant zum Slogan «From the river to the sea, Palestine will be free» verstanden werden. Mit «river» ist der Fluss Jordan gemeint, mit «sea» das Mittelmeer. Der Jordan ist teilweise die Grenze zwischen Israel und Jordanien.

Ein anderer Flyer, der im Vorfeld kursierte, rief «gegen den Genozid», also gegen Völkermord auf. Aufgeladene Begriffe wie Genozid würden bewusst verwendet, um nach den Hamas-Terrorattacken eine Täter-Opfer-Umkehr herbeizuführen, sagte Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Israelitischen Gemeindebundes (SIG), gegenüber dieser Redaktion.

Auf einigen Plakaten an der Zürcher Demo gab es Genozid- und Apartheidvergleiche, aber auch Botschaften, die zur Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung aufriefen.

Vor der Palästina-Demonstration fand am Samstagmittag auf dem Sechseläutenplatz eine weitere Kundgebung statt. Teilnehmende hielten sich dabei ein A4-Blatt vors Gesicht, das israelische Geiseln zeigt.

Auf dem Sechseläutenplatz gab es am Mittag eine Kundgebung für israelische Geiseln.