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Hommage an Prince
Princes drei Nächte in Zürich

American singer-songwriter and musician, Prince (1958-2016) performs on stage on the Hit N Run-Parade Tour at Wembley Arena, London in August 1986. (Photo by Michael Putland/Getty Images)
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Eine Tenüvorschrift zum Rockkonzert, das hatte man nicht kommen sehen. Aber er meinte es wohl eher als Wunsch. «Tragt Pfirsich oder Schwarz», erfuhren wir vor seinen drei Konzerten, die Prince im Hallenstadion geben sollte, das war Ende Mai 1987. Es fällt einem wieder ein, weil das Theater am Rigiblick die Premiere seiner Hommage an den Sänger, Multiinstrumentalisten, Schauspieler, Produzenten und Unternehmer abhält.

Prince starb im April 2016 mit nur 57 Jahren und zur Überraschung von allen, die nicht wissen konnten, dass er von den Opioiden abhängig geworden war, mit denen er seine Hüftschmerzen behandelte. Seine Hüften hatte er durch seine Sprünge und Spagate ruiniert, die er mit Schuhen in hohen Absätzen vollzog. Kleiner Mann, enormes Talent.

Als er in Zürich spielte, sprach man in der Stadt tagelang von diesen drei Konzerten. Er war damals als Songschreiber, Performer und Musiker auf dem Höhepunkt seines Könnens. Zwar sollte er noch viele überragende Konzerte geben, gerade in Zürich. Und mit Platten wie dem immer noch berückenden «Diamonds and Pearls» brillieren. Aber nach «Love Symbol», dem Album von 1992 und dem jahrelangen Streit mit seiner Plattenfirma, von der er sich ausgebeutet fühlte, verglühte er. Zwar machte er eine Platte nach der anderen, aber sie klangen unerheblich, genau genommen, gelangen ihm nur noch einzelne Songs wie «Guitar», «Morning Papers» oder das hart rockende «Peach».

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Die Zürcher Konzerte begann er damals mit «Sign O' The Times», Titelstück seines damaligen Doppelalbums, eine elegant swingende, von Schlagzeugmaschine, Bass-Synthesizer und flackernder Gitarre instrumentierte Nummer. Der Text wies ihn als gläubigen, zweifelnden und konservativen Menschen aus. In Zürich spielte er den Song, als sei er mit seiner Gitarre verwachsen.

Schon damals spielten Frauen in seiner Band. Und was sich zu den Toleranzbeschwörungen der Woke-Bewegung entwickelt hat, nahm er in seinen so viel leichteren, humorvollen und erotischen Angeboten um zwanzig Jahre vorweg.

Er zeigte sich in femininen Posen, Kleidern und Schminke, ein viriler Mann in Absätzen, Rüschen und Falsettstimme. Dabei ging es ihm um weit mehr als blosse androgyne Rollenspiele, um das Zeukeln der Geschlechter. Sondern um das flirrende Spiel mit Identitäten und Stilen, in Zürich an seinen ersten Konzerten stilsicher, überraschend, vielfältig und mitreissend dargeboten.

Man hört die Musik bis heute nachklingen.

Konzertdaten gibt es hier.