Nino Niederreiters SprungbrettPortland Winterhawks stehen vor dem Aus
Bill Gallacher, der frühere Besitzer des EHC Kloten, kann eines der besten Eishockey-Juniorenteams Kanadas nicht mehr halten.
Luca Sbisa machte dort letzte Schritte Richtung NHL, auch Sven Bärtschi; aber vor allem Nino Niederreiter beeindruckte bei den Portland Winterhawks, dem Spitzenteam in der kanadischen Juniorenliga WHL. Der Klotener Simon Knak ist die nächste Schweizer Hoffnung im Club, der diesen Winter die Regular Season gewann. Doch die Zukunft der Winterhawks ist plötzlich und sehr ernsthaft infrage gestellt. Diese Woche haben mehrere Firmen des Besitzers William «Bill» Gallacher in Portland und Toronto den Konkurs angemeldet, darunter eben auch die Portland Winterhawks Inc.
Gallacher war (und ist wohl noch immer) ein schwerreicher Öl-Mogul, doch fühlte er sich offensichtlich nicht in der Lage, einen Kredit von 20 Millionen kanadische Dollar, den er vor zwei Jahren aufgenommen hatte, rechtzeitig zurückzuzahlen. Die Winterhawks waren neben anderen Firmen Teil der Bürgschaft, die Gallacher 2018 bei der Aufnahme des Darlehens leistete. In der Konkursmasse der Firma Bridging Finance befindet sich nun, da Gallacher nicht bezahlte, ein Junioren-Eishockeyteam.
Es bleiben zehn Tage
Selber sind die Winterhawks eine finanziell gesunde Organisation, mit einem Zuschauerschnitt von über 5000. Das betont auch der Konkursverwalter, der zudem sicher ist, dass die Winterhawks einen anderen Besitzer finden werden. Nach Reglement der WHL hat er zehn Tage Zeit dafür. Fehlt allerdings auch dann ein Nachfolger, hat die WHL das Recht, die Franchise auszuschliessen. Laut Gericht hat Gallacher der Firma Bridging Finance im November 2019 versprochen, dass er die Winterhawks (und andere Firmen) verkaufen werde, damit er den Kredit von 20 Millionen zurückzahlen könne.
In einem gemeinsamen Communiqué betonen die WHL und die Winterhawks, dass der Betrieb im Club normal weiterlaufe und dass man gemeinsam an einem reibungslosen Übergang in die Hände eines neuen Besitzers arbeite. Deshalb blieben auch Präsident Doug Piper und GM Mike Johnston weiterhin im Amt.
Erinnerungen an Kloten 2015
Piper ist der nächste Name nach Gallacher, der im Schweizer Eishockey und speziell in Kloten Erinnerungen an unruhige Zeiten weckt. Gallachers ASE übernahm 2015 mit grossen Versprechungen die EHC Kloten Sport AG von Philippe Gaydoul. Gallacher, Piper, Bob Strumm und Ken Stickney präsentierten vor fünf Jahren am Flughafen Kloten die Pläne eines langfristigen Engagements, das zu gut tönte, um wahr zu sein. So war es denn auch. Nach nicht einmal einem Jahr musste der Club wieder einen neuen Besitzer suchen. Stickney übrigens, als Präsident eingesetzt, stieg in Kloten schon früher aus, weil er den HC Lausanne übernahm. Und der steht momentan ja auch zum Verkauf. Wenn er denn nicht schon veräussert worden ist.
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