Mit einer Torlawine in den FinalUnd dann sagen die ZSC Lions: Fertig lustig!
Die Zürcher eliminieren den HC Davos mit einem 6:4 und 4:2 Siegen im Halbfinal. Damit beenden sie Andres Ambühls nationale Karriere. Ihr Finalgegner ist noch offen.

Willy Riedi machte im Mysports-Interview nach dem gewonnenen Spiel 5 gegen den HCD eine klare Ansage: «Ob mit Köpfchen oder dumm und mit Körper: Jetzt müssen wir in Davos einfach gewinnen. Wir müssen da hochgehen und sagen: Jetzt ist fertig mit dem Scheissdreck. Jetzt machen wir den Sack zu.»
Gesagt, getan. Nach zwei fehlerhaften Auftritten in Davos (3:4, 1:3) zeigten sich die Zürcher bei ihrem dritten Ausflug in den Bündner Kurort von ihrer besten Seite. Zumindest dann, wenn es drauf ankam. Sie dominierten das Startdrittel (14:4 Schüsse), führten 2:0 und 3:1, gerieten gegen Ende des Mittelabschnitts kurz aus der Balance und konterten die Davoser dann im Schlussdrittel eiskalt aus. So zogen sie auf 6:2 davon, ehe sie zu früh abschalteten und noch Tore durch Ambühl und Zadina zuliessen. Doch spannend liessen sie es nicht mehr werden.
Damit ziehen sie mit 4:2 Siegen in den Final ein, der am Dienstag beginnt. Wer dann ihr Gegner sein wird, erfahren sie erst am Samstag. Lausanne glich die Serie gegen Fribourg nach einem 1:3-Rückstand aus. Die Waadtländer haben nach dem 4:1 in der BCF-Arena die Chance, mit einem Heimsieg den Final zu erreichen. Womit es zur gleichen Paarung käme wie im letztjährigen Final, den die Zürcher in sieben Spielen gewannen. Mit dem Unterschied allerdings, dass diesmal Lausanne Heimrecht geniessen würde und nicht die ZSC Lions.
So gesehen war es sicher nicht schlecht für die Zürcher, dass sie in Davos wieder einmal ein solides Auswärtsspiel zeigten. Sie waren lange klar überlegen, bis sie durch das 2:3 von Nussbaumer (38.) kurz die Kontrolle verloren. Gredig und Ryfors kamen gleich darauf zu zwei exzellenten Ausgleichschancen, doch die Zürcher retteten sich ohne weiteres Gegentor in die zweite Pause und entschieden die Partie danach durch die Kontertore von Balcers (42.), Malgin (46.) und Kukan (48.).
Andres Ambühls Abschied im 1322. Ligaspiel
Danach richtete sich die Aufmerksamkeit auf Andres Ambühl, der mit seinem 1322. Ligaspiel seine nationale Karriere beendete und sich sogar noch mit einem Tor verabschiedete. Der 41-Jährige war in dieser Saison nicht mehr der dominante Spieler von früher gewesen, im Playoff zeigte er sich aber nochmals von seiner besten Seite. Auch in seinem letzten Ligaspiel, in dem er nochmals mit grossem Einsatz voranschritt und schon früh einige krachende Checks austeilte.
Nationalcoach Patrick Fischer gibt Ambühl jetzt noch die Chance, sich in den Vorbereitungsspielen für seine 20. WM aufzudrängen. Nebst Ambühl gab auch Marc Wieser seinen Abschied.

Der HCD forderte den ZSC Lions in diesem Halbfinal vieles ab. Letztlich fehlte den Davosern, die mit den verletzten Kessler, Corvi und Frehner auf eine ganze Linie verzichten mussten, aber die Breite. Die Zürcher hingegen spielten in diesem Halbfinal ihre Stärken über alle Sturmreihen aus. Wenn einige Stürmer nicht stachen, sprangen andere in die Bresche. Und das Powerplay, in der Qualifikation eine Schwäche, ist im Playoff ein Trumpf geworden.
Das überragende Powerplay der ZSC Lions
Auch in Spiel 6 trafen sie in Überzahl zweimal. Insgesamt haben sie im Playoff schon elf Powerplay-Tore erzielt und ihre Effizienz gegenüber der Regular Season mehr als verdoppelt: Ihre Erfolgsquote stieg von 17,39 auf 36,67 Prozent.
Derweil ihr Finalgegner Lausanne oder Fribourg mit dem Maximum von 14 Spielen in den Final kommen wird, dürfen sich die Zürcher nun wieder eine kurze Pause gönnen, ehe am Dienstag die letzte Serie beginnt. Einige Spieler dürften sich am Samstagabend die Partie zwischen Lausanne und Fribourg am Fernsehen anschauen, den meisten wäre wohl der Heimvorteil im Final lieber. Aber die ZSC Lions wissen: Wenn sie ihr Spiel durchziehen, schlagen sie jeden Gegner.

HC Davos

ZSC Lions
Das war der Liveticker der Partie HCD – ZSC. Danke fürs Mitlesen. In Kürze erscheint hier ein ausführlicher Matchbericht.
Der ZSC gewinnt 6:4 und die Serie 4:2. Er steht im Final! Der Gegner ist noch offen. Lausanne führt in Fribourg 2:1 und könnte die Serie zum 3:3 ausgleichen.
Weitschuss Fora, doch Hrubec hält. Noch 14,8 Sekunden.
Ambühl darf auf dem Eis bleiben. 6-gegen-5.
Ambühl dribbelt sich gegen drei Zürcher durch – der letzte Büeli-Rush auf NL-Eis?
Noch 26 Sekunden. Bully vor dem ZSC-Tor.
Aeschlimann ist vom Eis, 6-gegen-5, und der HCD kommt tatsächlich noch zur Chance zum 5:6.
Jetzt trifft auch noch Zadina nach einem schnellen Gegenstoss. Nur noch 4:6. Der Pass kam von Stransky. Der ZSC muss nun aufpassen. Es geht immerhin noch 2:06 Minuten.
Welch eine Story: In seinem wohl letzten NL-Spiel der Karriere trifft Andres Ambühl per Ablenker zum 3:6. Fora hatte geschossen.
Nach 15 Minuten hat Aeschlimann im dritten Drittel zum ersten Mal einen Puck gehalten. Der Schuss kam aus der Distanz von Lehtonen.
Ryfors trifft den Pfosten. Hrubec wäre bereits geschlagen gewesen.
Seit dem 2:6 passiert hier nicht mehr viel. Der HCD mit zaghaften Angriffen, der ZSC hat das aber alles im Griff. Die Effizienz im Schlussdrittel ist nach wie vor perfekt: Drei Schüsse, drei Tore.
Der HCD stehend K.o.: Nun verliert Egli den Puck an der offensiven blauen Linie, Kukan zieht auf und davon und trifft zum 2:6. Der ZSC gnadenlos im 3. Drittel: Drei Schüsse, drei Tore.
Der Assist geht an Zehnder, er hatte den HCD-Angriff mit einem Poke-Check unterbunden.
Der HCD drückt mit dem Mute der Verzweiflung und läuft in einen 3-gegen-1-Konter. Malgin sucht den Pass erst gar nicht, er trifft zum 5:2.
Das ist wohl das Ticket zum Final.
Schneller ZSC-Konter: Andrighetto findet Balcers im Slot, 2:4.
Aber kann man so einen Konter schlechter verteidigen als Jung und vor allem Gross? Ein Davoser Geschenk, dass Andrighetto wunderbar ausnützt.
Tambellini ist nicht mehr zurückgekehrt. Er hatte nach dem Crosscheck gegen den Kopf das Spielfeld äusserst groggy verlassen.
Korrektur: Es ist eben doch Malgin, der wegen Beinstellens raus musste. Andersson aber auch draussen. Aber dennoch 5-gegen-5.
Es gibt Strafen. Aber ganz andere: Andersson und Andrighetto müssen beide raus. Sie waren nach der Szene zwischen Malgin und Andersson kurz aneinandergeraten. Beide kassieren je 2 Minuten. Das 3. Drittel beginnt also mit 5-gegen-5-Hockey.
Der Blick in die anderen Stadien
Playoff-Halbfinal. Spiel 6 (nach 40 Minuten)
Fribourg – Lausanne 1:2 (Stand Best of 7: 3:2)
Ligaqualifikation. Spiel 5 (nach 40 Minuten)
Ajoie – Visp 5:1 (Stand Best of 7: 3:1)
Nach 40 Minuten führen die ZSC Lions 3:2. Malgin lässt sich nach der Schlusssirene zu einem Beinstellen gegen Andersson hinreissen. Der Schiedsrichter zeigt die Strafe an, doch auf der Anzeigetafel steht nichts. Das können wir sicher noch während der Pause auflösen.
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