Tipps vom ExpertenWo und wie Sie die Sonnenfinsternis am besten beobachten
Hinter den Wolken verdeckt der Mond heute einen Teil der Sonne. Ein Astronomiekenner verrät, wie Sie vom Spektakel am meisten mitbekommen.

- Die partielle Sonnenfinsternis erreicht in der Schweiz eine maximale Verdunkelung von 15 Prozent.
- Der beste Beobachtungsstandort liegt gemäss Experten in der Nordwestschweiz.
- Sternwarten bieten am Astronomietag professionelle Ausrüstung zum Beobachten sowie zum Fotografieren an.
Heute Samstag kommt es zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Je nach Ortschaft in der Schweiz beginnt diese um circa 11.20 Uhr und dauert ungefähr 90 Minuten. Die maximale Verdunkelung wird etwa um 12 Uhr erreicht. Hier erfahren Sie, wo die Sonnenfinsternis am besten zu beobachten ist und worauf Sie dabei achten sollten.
Was ist eine Sonnenfinsternis?
Bei einer Sonnenfinsternis stehen Erde, Mond und Sonne in einer Linie, und der Mond verdeckt die Sonne. Hierbei wird unterschieden zwischen einer totalen, einer ringförmigen und einer partiellen Sonnenfinsternis. Bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis steht der Mond zwar direkt vor der Sonne, ist jedoch zu weit von der Erde entfernt, um die Sonne ganz zu bedecken. Bei einer partiellen Sonnenfinsternis wird die Sonne nur zu einem Teil verdunkelt.
Diesen Samstag werden von der Schweiz aus bis zu rund 15 Prozent der Sonne bedeckt sein, in Kanada beispielsweise kann der Mond bis zu 93 Prozent der Sonne verdunkeln.
Wie häufig ist eine Sonnenfinsternis?
Jos Kohn, Gründer von Astro Events, der einzigen mobilen Sternwarte der Schweiz, sagt, dass es zwei- und manchmal sogar dreimal pro Jahr zu einer Sonnenfinsternis kommt. «Die partielle Finsternis diesen Samstag würde man in der Schweiz aber wahrscheinlich kaum mitbekommen, ohne vorher darüber gelesen zu haben.» Erst wenn die Sonne etwa zur Hälfte bedeckt sei, wäre es so dunkel, dass es auffalle. Gerade bei schlechtem Wetter wie heute sei eine Sonnenfinsternis oftmals gar nicht so offensichtlich.
Wo sieht man die Sonnenfinsternis am besten?
Astronomiebegeisterten legt Jos Kohn ans Herz, in die Nordwestschweiz zu fahren, da die Sonne dort zu einem grösseren Teil bedeckt sein wird als im Rest der Schweiz. «Ein Beobachtungspunkt im Juragebirge eignet sich grundsätzlich besser als einer in Graubünden.»
Viel wichtiger sei jedoch das Wetter: «Man sollte kurz vorher schauen, wo der Himmel am klarsten ist, denn Wolken trüben den Blick auf die Sonnenfinsternis.» Ausser in Genf, in den Südtälern der Alpen sowie im Tessin ist die Schweiz am Samstagvormittag aber von einer grauen Wolkendecke überzogen.
Welche Brille eignet sich dafür?
Und wenn man doch einen Blick auf das Schauspiel erhaschen kann? «Man sollte auf keinen Fall mit einer herkömmlichen Sonnen- oder Skibrille in die Sonne schauen», warnt der Experte. Um seine Augen zu schützen, kauft man sich in einem Astronomiefachgeschäft oder beim Optiker eine speziell dafür konzipierte Sonnenfinsternisbrille. Oder man bestellt sie online, wo sie ab 5 Franken erhältlich ist. Diesen Samstag ist ausserdem Astronomietag, und zahlreiche Sternwarten und Museen bieten Führungen an, bei welchen man die Sonnenfinsternis auch mit professioneller Ausrüstung verfolgen kann.
Was sollte man beim Fotografieren der Sonnenfinsternis beachten?
«Um die Sonnenfinsternis zu fotografieren, braucht man einen speziellen Filter, da sonst der Kamerasensor beschädigt werden könnte.» Solche Filter sind in fast jedem Fotogeschäft erhältlich. Wer mit einer Kamera fotografiere, solle ausserdem unbedingt seine Augen schützen, betont Jos Kohn. Und auch beim Fotografieren mit dem Handy ruft der Experte zur Vorsicht auf, denn auch das Smartphone könnte von der Sonnenstrahlung beschädigt werden. Wer diesen Samstag in eine Sternwache gehe, habe die Gelegenheit, durch ein Teleskop Fotos zu schiessen.
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