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Schoggifirma in Kilchberg
Pandemie schlägt Lindt & Sprüngli auf den Magen


Die Lindorkugel rollt: Die Produktionsabteilung von Lindt & Sprüngli in Kilchberg.

Die Corona-Pandemie hat Lindt & Sprüngli 2020 das Geschäft vermiest. Organisch büsste der Premiumschokoladenhersteller mit Sitz in Kilchberg 6,1 Prozent an Umsatz ein. Allerdings konnte er damit im Weihnachtsgeschäft einen Teil des Einbruchs aus dem Frühjahr aufholen. Im ersten Halbjahr war es noch um 8,1 Prozent nach unten gegangen.

Insgesamt hat Lindt im Corona-Jahr 2020 für 4,02 Milliarden Franken Lindorkugeln, Schokoladentafeln und Pralinés verkauft. Das sind 10,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Währungseffekte und Akquisitionseffekte herausgerechnet, belief sich das organische Minus auf 6,1 Prozent, wie der Schokoladenhersteller am Dienstag mitteilte. Damit hat Lindt die Erwartungen der Finanzgemeinde enttäuscht, die Aktie verliert deutlich an Terrain.

Den Einbruch vom ersten Halbjahr von 8,1 Prozent dämmte Lindt aber immerhin etwas ein. Damals hatte der in vielen Ländern verhängte Lockdown den Premiumschokoladenproduzenten mitten im Ostergeschäft getroffen. So musste Lindt die rund 500 eigenen Shops schliessen. Auch das Geschäft an Flughäfen sowie mit der Gastronomie und Geschäftskunden lag brach.

Immer noch zuversichtlich

Den Grossteil seines Jahresumsatzes erzielt Lindt allerdings in der kälteren Jahreshälfte mit dem Weihnachtsgeschäft. Auch zu dieser Zeit waren noch viele Einschränkungen und Schutzmassnahmen in Kraft, wenn auch deutlich weniger einschneidende als noch im Frühling. Das Flugreisegeschäft sowie das Gastrogeschäft in Nordamerika sowie die traditionellen Spezialitätengeschäfte in Italien litten weiter.

Für die Zukunft zeigt sich Lindt zwar vorsichtiger als bisher, aber immer noch zuversichtlich: Die mittelfristigen Ziele wurden bestätigt. So strebt der erfolgsverwöhnte Premiumschokoladenhersteller jährlich einen Umsatzzuwachs von 5 bis 7 Prozent an. Noch im Halbjahr hatte Lindt prognostiziert, dass 2021 das Umsatzplus dank eines Aufholeffekts darüber liegen soll.

Nun klingt es deutlich zurückhaltender im Communiqué: Für 2021 sei Lindt überzeugt, gestärkt aus dem herausfordernden vergangenen Jahr hervorzugehen. Das positive Wachstum der Schokoladenmärkte und insbesondere des Premium-Segments werde sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Marge soll sich in den Jahren 2022/23 auf rund 15 Prozent erholen, nachdem sie 2020 wie angekündigt bei rund 10 Prozent zu liegen kommen soll. Die Gewinnzahlen veröffentlicht Lindt am 2. März.

Hoffen auf Inlandtourismus

Hoffnung auf ein besseres Geschäftsjahr dürfte auch das im Herbst neu eröffnete Schoggimuseum «Home of Chocolate» geben. Jährlich bis zu 350’000 Besucher will man damit an den Hauptsitz nach Kilchberg locken. Gegenwärtig und noch bis zum 28. Februar bleibt das von der Lindt Chocolate Competence Foundation (mit Ernst Tanner) finanzierte Museum aber wegen der verschärften Corona-Massnahmen geschlossen. Aufgrund der weltweiten Pandemie gibt das Unternehmen nun keine Prognosen mehr ab zu Besucherzahlen.

Sobald das «Home of Chocolate» wieder geöffnet ist, will sich Lindt verstärkt auf den Inlandtourismus, die Schüler sowie die Regionen in der Nähe der Schweiz wie Süddeutschland, Frankreich, Österreich, Italien und Liechtenstein konzentrieren. Nach Angaben der Medienstelle zeigt sich der weltweit führende Hersteller von Premiumschokolade aber überzeugt, «dass die errechnete Besucherzahl realistisch ist, sobald sich die Situation wieder normalisiert hat.»

/pkl/ths