AboOrthodoxe Juden in DavosSelbst der Gemeindepräsident spricht nun von einer «angespannten Situation»
Rund 3000 streng gläubige Juden verbringen jeweils ihre Sommerferien in Davos. Tourismus-Chef Reto Branschi beklagte sich kürzlich öffentlich über ihr Benehmen. Seither brodelt es.
Es war eine unappetitliche Schlagzeile, die die Davoser «Gypfel-Zitig» auf der Titelseite servierte. «Ein ‹Scheissdreck› auf der Terrasse», hiess es in grossen Lettern, dazu ein grosses Bild mit brauner Masse und Toilettenpapier. Ein Vermieter einer Ferienwohnung habe die Untat entdeckt, «die unzweifelhaft von einem menschlichen Wesen mit jüdischer Abstammung stammt», so der Wortlaut der Zeitung. Dazu hiess es vom Vermieter: «Es ist die niederträchtigste und primitivste Art, wie man sich für die Gastfreundschaft bedanken kann.» Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG hat mittlerweile Anzeige gegen die Zeitung eingereicht.