Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Linth ist Kinderstube für Fisch des Jahres

Die Äschenbestände sind in vielen Flüssen rückläufig. Der Kanton St. Gallen setzt sich mit Aufwertungsmassnahmen für ihre Erhaltung ein.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Im Kanton St. Gallen leben mehrere Äschenpopulationen von nationaler Bedeutung: Eine davon befindet sich im Linthkanal, die weiteren im Gewässersystem Thur/Necker und im Werdenberger und Rheintaler Binnenkanal. Damit trage der Kanton eine besondere Verantwortung für diese gefährdete Fischart, schreibt die St. Galler Staatskanzlei in einer Mitteilung. Denn nicht nur hier gehen die Äschenbestände bedrohlich zurück. Mit angepassten Bewirtschaftungsstrategien und nachhaltigen Aufwertungsmassnahmen setzt sich der Kanton St. Gallen stark dafür ein, die Äsche zu erhalten und zu fördern.

Kinderstube am Flussufer

Junge Äschen seien noch ungeübte Schwimmer und könnten in künstlichen und kanalisierten Gewässern während der Frühlingshochwasser von der starken Strömung mitgerissen werden, heisst es in der Mitteilung. Im Zuge des Projekts Linth 2000 wurden deshalb auf einer Länge von rund zehn Kilometern sanfte Uferpartien und Flachwasserzonen geschaffen. In solchen Flachwasserzonen, beispielsweise in der grossflächig revitalisierten Flussaufweitung im Bereich Hänggelgiessen, tummeln sich von April bis Juni Tausende von kleinen Fischen, bis sie kräftig genug sind, um im Linthkanal zu leben und selber für Nachwuchs zu sorgen.

Um die Bestände zu stützen, werden auch Jungfische eingesetzt, die in Fischhälteranlagen erbrütet wurden. Im Jahr 2010 hat eine Studie, die im Auftrag des St. Galler Amtes für Natur, Jagd und Fischerei erstellt wurde, drei genetisch unterscheidbare Äschenpopulationen im Kanton St. Gallen bestätigt. Seither werden zwischen den verschiedenen Gewässersystemen keine Äschen mehr ausgetauscht.

Fischer als Geburtshelfer

Äschen aus dem Einzugsgebiet der Thur werden in der Fischbrutanlage Rorschach und in der Hälteranlage des Fischereivereins Thur grossgezogen, jene aus dem Rheintal durch den Fischereiverein Werdenberg im Auftrag des Kantons. Dieser Einsatz trage Früchte, schreibt die Staatskanzlei: Im vergangenen Jahr wurden 75 000 Sömmerlinge in die Thur, den Necker und die Sitter ent­lassen. 40 000 Sömmerlinge schwam­­­men im Rheintaler und im Werdenberger Binnenkanal in die Freiheit.

Die Elterntiere wildert man nicht aus. Als sogenannter Elterntierstamm behalten sie ihr Zuhause in einem der Teiche der Fischzuchtanlagen und sollen die Zukunft der St. Galler Äschen sichern.